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Brasilien-GP: Daniel Ricciardo mit neuem Renault-V6

Von Mathias Brunner
Daniel Ricciardo

Daniel Ricciardo

​Das gibt es nur in der modernen Formel 1: Renault hat seit Texas einen verbesserten Motor im Gepäck, aber erst in Brasilien kommt er zum Einsatz – im Auto von Daniel Ricciardo.

Daniel Ricciardo ist im Wissen nach São Paulo geflogen, dass er eine Straversetzung erhalten wird: Im Auto des dreifachen GP-Siegers wird der verbesserte Renault-V6 eingesetzt, jener Motor, den die Franzosen seit dem Rennwochenende in Austin (Texas) im Gepäck haben, der aber weder in den USA noch in Mexiko zum Einsatz kam.

Renault hat elf der zwölf für die Weiterentwicklung noch vorhandenen Wertmarken (Token) eingesetzt, um am Verbrennungsmotor (internal combustion engine, kurz ICE) zu arbeiten und auch die Aufladung zu optimieren, auf der Strecke soll sich das aber gemäss Renault-Ingenieur Rémi Taffin lediglich in einer Verbesserung von knapp zwei Zehntelsekunden niederschlagen.

Da sich Red Bull Racing in Texas einiges ausgerechnet hatte, wurde der Einsatz des neuen Motors und damit eine Startplatzstrafe von mindestens zehn Rängen zurück für Austin verworfen, da der Zeitvorteil mit der neuen Antriebseinheit vergleichsweise gering ist. Das missliche Wetter hätte zudem das Datensammeln erschwert. Die Entscheidung von RBR erwies sich als richtig: Bei Wechselbedingungen waren Danill Kvyat und Daniel Riccardo mit dem herkömmlichen Motor teilweise die schnellsten Autos auf der Bahn.

Der neue Renault-V6 musste dann ein weiteres Mal in der Kiste bleiben, wie Taffin so begründete: «Aufgrund der dünnen Luft bei mehr als 2200 Meter über Meer fahren die Motoren dort unter ganz besonderen Bedingungen, was in Sachen Fahrzeug ein anderes Gesamtpaket in Sachen Kühlung erfordert. Da hätte der verbesserte V6 nicht gepasst. In Mexiko ging es darum, zu optimieren, was man hat. Dieses Rennen war für alle ein Schritt ins Unbekannte. Da willst du kein unnötiges Risiko eingehen.»

Tatsächlich verlangt der Einbau des neuen Renault-Motors Anpassungen in Sachen Kühlung, das ist der Hauptgrund, wieso die Scuderia Toro Rosso – das zweite Renault-Team in der Formel 1 – den verbesserten Motor überhaupt nicht einsetzen wird.

Daniel Ricciardo spielt nun in Interlagos Versuchskaninchen: Der Australier wird vom ersten Freitagtraining an mit dem neuen Aggregat ausrücken. Aufgrund der Erkenntnisse wird dann entschieden, ob im zweiten Wagen von Kvyat ab Samstagmorgen ebenfalls ein neuer Renault-V6 eingebaut wird. Renault hat zwei dieser verbesserten Antriebseinheiten mit dabei.

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