KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Mika Häkkinen, könnte jeder im Mercedes gewinnen?

Von Rob La Salle
Mika Häkkinen mit Nico Rosberg

Mika Häkkinen mit Nico Rosberg

​Mika Häkkinen hat 1998 und 1999 den Formel-1-WM-Titel gewonnen. Rund 15 Jahre später blickt er auf die zweite GP-Saison in Folge unter einer Dominanz von Mercedes zurück.

Vor sechzehn Jahren eroberte Mika Häkkinen mit McLaren-Mercedes seinen zweiten WM-Titel in Folge. So wie das 2015 Lewis Hamilton gelungen ist. Die Frage wird sein: Woran werden wir uns in sechzehn Jahren erinnern, wenn wir von der Saison 2015 sprechen? Mika Häkkinen sagt in seinem Blog für das deutsche Logistikunternehmen Hermes: «Vor allem wird uns im Gedächtnis bleiben, dass sich die Dominanz von Mercedes fortgesetzt hat. Das liegt teilweise daran, dass es für die Rennställe angesichts der gegenwärtigen Regeln sehr schwierig ist, ihre Entwicklungsarbeit so zu beschleunigen, wie sie es gern tun würden. Von dieser Saison wird natürlich auch Lewis Hamiltons Meistertitel in Erinnerung bleiben.»

Die besten drei Piloten 2015 sind für Mika «Lewis Hamilton, Sebastian Vettel und Nico Rosberg».

Eine Frage, die sich auf viele Fans stellen: Würden auch die anderen Formel-1-Piloten im Silberpfeil von Sieg zu Sieg eilen? Der 20fache GP-Sieger Häkkinen meint: «Gute Frage. Mercedes verfügt über ein überlegenes Auto, aber der Rennstall hat auch zwei herausragende Fahrer. Wäre es nur einer, dann hätten sicher auch ein anderer Fahrer im Mercedes gewinnen können. Sehr lang ist die Liste aber nicht, denn die Kompetenz der Fahrer wird ja bei der Entwicklung des Autos benötigt. Ebenso spielt die Erfahrung eine erhebliche Rolle.»

Zu seinem Landsmann Kimi Räikkönen fällt Mika ein: «Wenn die Rennställe die Fahrer analysieren, dann betrachten sie dazu sehr viele Zahlen, aber auch den Arbeitswillen und die Teamarbeit. Im Verlauf der Saison wurde viel über Kimi gesprochen, und er hat ja auch eine ganze Menge Kritik abbekommen. Es wird interessant sein, zu sehen, wie Kimi die nächste Saison angeht.»

Räikkönen schlug letztlich Bottas im Edelduell der Finnen, und Häkkinen sagt weiter: «Es ist klar, dass ein Fahrer wie Valtteri enttäuscht ist, wenn er sich gegenüber der vorigen Saison nicht verbessern konnte. Die Wettbewerbsfähigkeit von Williams war nicht ganz so gut wie letztes Jahr, aber der dritte Rang in der Konstrukteursmeisterschaft war für den Rennstall doch eine feine Sache. Ich weiss, dass Williams mehr als zufrieden mit Valtteris Arbeit ist. Geduld ist für Valtteri ein Trumpf. Das wird noch belohnt werden.»

Wann kann Williams auf die Siegerstrasse zurückkehren? Mika meint: «Zurzeit liegen zwei sehr starke Rennställe vor Williams. In der nächsten Saison wird es noch nicht unbedingt zu grossen Veränderungen kommen. Williams hat aber äusserst fähige und motivierte Mitarbeiter, und der Rennstall wird stärker werden. Ich möchte aber keine Wette darauf abschliessen, wann Williams tatsächlich um Siege und sogar die Meisterschaft kämpfen kann. Man sollte auch nicht vergessen, dass die Formel-1-Autos sich nach der nächsten Saison radikal verändern werden.»

Fahrer des Jahres 2015 ist für Mika Häkkinen «auf jeden Fall Max Verstappen. Er ist imposant gefahren und hat viele Male mit seinen Überholmanövern für Schrecken unter seinen Gegnern gesorgt. Die Zuschauer haben es genossen, Verstappens aggressiven Fahrstil zu verfolgen. Er war seit langem mal wieder ein besonderer Neuling unter den Fahrern.»

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