Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Was wird mit dem IDM-Team von Denis Hertrampf?

Von Esther Babel
Denis Hertrampf (re.) im Interview

Denis Hertrampf (re.) im Interview

Nach aktuellem Stand wird die IDM Superbike 2021 ohne Hersteller Suzuki über die Bühne gehen. Dumm gelaufen für die Teams wie HPC Power Suzuki, die sich nun neu ausrichten müssen. Andere Marken sind im Angebot.

Beim IDM-Finale auf dem Hockenheimring war Denis Hertrampf vom Team HPC Power Suzuki beim Blick Richtung IDM Superbike-Saison 2021 noch voller Zuversicht. Der Teamchef hatte mit seinen Fahrern Daniel Kartheininger und Kevin Sieder die Defizite ausgemacht. Als Coach und Organisator hatte man sich Max Neukirchner ins Team geholt und beim Bonovo Festival unternahm der frisch gekürte IDM Supersport 600-Meister Luca Grünwald eine ausgiebige Testfahrt, um die 2020 gemachten Erfahrungen nochmals gegenzuchecken.

Im Jahr 2017 war das neue Modell der Suzuki GSX-R 1000 auf den Markt gekommen. Seitdem gab es ein jährliches Update. Auch wenn es unter anderem bei der Elektronik inzwischen mehr Einstellungsmöglichkeiten gibt, reichten die Neuerungen noch nicht weit genug. Doch der Teamchef kehrt in der verzwickten Corona-Saison auch vor der eigenen Tür. «Wir hatten kein gutes Testprogramm», ist sich der Teamchef bewusst. «Die Meisterschaft ist schneller geworden und wir haben zu spät losgelegt, um eine gute Basis zu finden.» Dinge, die man für die kommende Saison, auch unter der Regie von Neukirchner, besser machen wollte. Nach dem Ausstieg von Hersteller Suzuki aus dem IDM-Sponsorpool stellt sich jetzt allerdings die Frage, mit welchem Motorrad das passiere soll.

Hertrampf engagiert sich mit Ducati noch in der Langstrecken-Weltmeisterschaft. Doch eine wirkliche Alternative ist Ducati für den IDM-Einsatz nicht. Denn auch dieser Hersteller möchte sich finanziell nicht bei der IDM und bei den Forderungen des Promoters engagieren. Aufgeben will das Team aus Nordhorn dennoch nicht. «Wir müssen jetzt mal noch abwarten, wie das alles weitergeht», meint Hertrampf. «Ich persönlich halte diese Entscheidung für schlecht. Man konnte das auch bei dem Rückzug aus dem MotoCross beobachten. Die Zahlen sind ja öffentlich zugängig. Der Cross-Markt für Suzuki ist zusammengebrochen und die Zahlen gingen zurück.»

Hertrampf wartet nun auch die Entwicklung beim IDM-Promoter ab. Denn auch die beiden Rahmen-Klassen Twin- und ProSuperstock-Cup sind stark vom Suzuki-Rückzug betroffen. «Vielleicht gibt es ja eine Art Überbrückungsjahr für die Suzuki-Teams, auch in der Superbike-Klasse neben uns auch für das Team Laux oder auch Philipp Gengelbach. Aber positiv war, dass Suzuki ihre Entscheidung frühzeitig bekannt gegeben hat.»

Hertrampf hat als Händler neben Suzuki und Ducati auch noch Kawasaki und Honda im Portfolio. Rennsport-Erfahrungen sind da eher nicht so ausgeprägt. Sollte die Wahl auf Honda fallen, steht Hertrampfs Plan. «Dann rufe ich meinen Freund Jens Holzhauer an. Denn wir wollen ja dann von den Besten lernen.» Aktuell werden die verschiedenen Optionen geprüft und auch die Entscheidung der IDM-Kommission abgewartet.

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