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Getrennte Wege

Von Esther Babel
Bischoff und Meklau. Das war einmal.

Bischoff und Meklau. Das war einmal.

Andreas Meklau und das Team Suzuki Alber Bischoff können sich für die IDM Superbike-Saison nicht einigen.

Am Donnerstag vor Ostern stand Teambesitzer Evren Bischoff und seine Truppe abfahrtbereit in der Werkstatt nahe dem Suzuki-Hauptquartier in Heppenheim. Ziel war das IDM-Training auf dem EuroSpeedway Lausitz. «Wir fahren erst los», war die Devise, «wenn Andreas Meklau den Vertrag unterschrieben hat.» Dieser hatten den neun Punkte umfassenden Vertragsvorschlag eine Woche zuvor mit in seine Heimat Österreich genommen, um ihn von seinem Anwalt prüfen zu lassen. Unterschrieben hat er ihn nicht.

«Donnerstagmittag erreichte mich eine email von Andi», erzählt Bischoff, «in dem er eine neue Gage forderte. Meine Antwort war einfach: Das kann ich nicht bezahlen. Doch er will ohne Gage nicht fahren.»

Die Frage des Geldes war zwischen Bischoff, der das Suzuki-Team nach dem Ausstieg des Importeurs übernommen hatte und Meklau von Beginn an ein Thema, obwohl man sich bereits im Januar per Handschlag zu einer weiteren Zusammenarbeit verpflichtet hatte. «Wir haben am Donnerstag nochmals ausführlich geredet», schildert Bischoff. «Doch es war von Anfang an klar, dass er sich um seinen Verdienst selber kümmern muss. Ich kann ein erfolgsabhängiges Preisgeld bieten.»

Auch Andreas Meklau hatte seinen Standpunkt immer klar gemacht. «Ich bringe kein Geld mit, um irgendwo zu fahren», bekräftige er. «Ich soll Geld bringen und muss noch meine ganzen Kosten wie Anfahrt und Hotel selber zahlen.» Nach einem Abstecher auf den EuroSpeedway Lausitz, wo sich Meklau noch am Freitag um die Belange seines Schützlings Milos Milovanovic kümmerte, reiste er über Nacht an den Pannoniaring, wo der erste Lauf zur österreichischen Meisterschaft stattfand. «Ich fahre für das Team Unger die IOEM», entschied sich Meklau. «Das kostet mich nichts und ich verdiene was.»

«Ich wäre gerne die IDM gefahren», erklärt Meklau. «Doch hätte ich den Vertrag unterschrieben, hätte ich keine Werberechte gehabt und kaum Platz für meine Sponsoraufkleber. Das geht nicht. Entweder brauche ich Werbefläche oder Geld. Evren und ich haben uns voneinander verabschiedet.»

Evren Bischoff hatte in weiser Voraussicht bereits seit längerem seine Fühler nach anderen Fahrern ausgestreckt. «Die Suzuki ist einsatzbereit», versichert er. «Auspuff, Zündungskit, Räder, Verkleidung. Alles was Suzuki und unsere Partner zu bieten haben ist dran gebaut. Der Motor ist gemacht. Ich werde noch in dieser Woche einen neuen Fahrer präsentieren.»

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