KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Alex Rins: Das Talent, das nie Weltmeister wird

Von Günther Wiesinger
Alex Rins

Alex Rins

Alex Rins hat seinen 1-Punkte-Rückstand auf Moto2-WM-Leader Johann Zarco innerhalb von acht Tagen in einen 25-Punkte-Rückstand verwandelt. Seine Situation wirkt ewas aussichtslos.

Es sieht nach einem verhängnisvollen WM-Finale für ihn aus. Alex Rins lag vor dem Japan-GP nur noch einen Punkt hinter Moto2-Spitzenreiter Johann Zarco, aber dann stürzte er in Motegi im FP1, fuhr in allen Trainings hinterher – und purzelte in der ersten Rennrunde wieder von seiner Kalex.

In Australien wiederholte Rins aus dem Paginas Amarillas HP 40 Pons-Team dieses unwürdige Schauspiel, deshalb liegt er jetzt 201 Punkten nur noch auf dem dritten WM-Rang hinter Zarco (226) und Lüthi (204).

Das heißt: Rins holte in den letzten beiden Rennen null Punkte, Zarco immerhin 24, Lüthi hingegen das Maximum von 50.

Bahnt sich jetzt ein ähnliches Schicksal wie 2013 an, als Rins gegen seinen KTM-Markenkollegen Maverick Viñales die Moto3-WM in der Endphase um elf Punkte verlor? Auch 2014 wurde er nur Dritter, sein jüngerer Teamkollege Alex Márquez wurde Weltmeister.

Steigt Alex Rins als jener Fahrer mit Suzuki in die MotoGP-WM auf, der trotz seines unbestrittenen Riesentalents nicht Weltmeister werden kann?

Rins hat zwar noch Titelchancen, aber die besseren Aussichten haben Zarco und Lüthi.

«Bei mir gab es in dieser Saison viele Probleme und Zwischenfälle», hält Rins fest. «In Katar bekam ich wegen des Frühstarts eine Durchfahrtsstrafe, in Mugello bin ich vom letzten Startplatz weggefahren, im August habe ich mir beim Dirt-Track-Training links einen Schlüsselbeinbruch zugezogen. Beim Grand Prix in Aragón habe ich mich sehr krank gefühlt. Ich weiß nicht, was jetzt noch bis Valencia passiert. Aber diese Saison ist sehr mühselig für mich... Ich werde trotzdem bei den letzten zwei Rennen mein Maximum geben. Ich möchte meine harten Rivalen besiegen, Johann und Tom.»

Hat Rins manchmal Flashbacks ins Jahr 2013, als er die Moto3-WM vermurkste – zum Beispiel durch den Rennsturz in Motegi?

«In der Moto3 war es auch schwierig den Titel zu gewinnen, ich habe 2013 gegen Maverick und Salom gekämpft, aber beim Finale in Valencia hat Maverick den Titel in der letzten Kurve der letzten Runde sichergestellt. Aber die Moto2 ist anders, sie ist noch schwieriger. Dazu kommt, dass meine beiden Gegner viel mehr Erfahrung haben als ich.»

Ist die Verletzung abgeklungen? Rins: «Jetzt ist wieder alles okay. Aber nach dem Sturz im FP1 in Japan hatte ich Bedenken, ich fürchtete, der Bruch könnte wieder akut werden, denn ich habe starke Schmerzen in der linken Schulter gespürt. Das war ein schreckliches Wochenende. Ich steckte drei Tage lang in den letzten Positionen fest. Die ersten zwei Rennen in Übersee waren mühsam für mich. Aber ich liebe die Piste in Malaysia, auch Valencia. Das ist positiv. Ich bin WM-Dritter, jetzt muss ich angreifen. Ich muss jetzt zweimal gewinnen. Das wird zwar schwierig, denn Tom ist erstklassig in Form. Und Johann hat einen deutlichen Vorsprung...»

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