Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Domi Aegerter (Honda): Krämpfe und Bauchschmerzen

Von Oliver Feldtweg
«Ein Podiumsplatz ist immer besonders schön», jubelte Dominique Aegerter nach dem dritten Platz beim 8h-WM-Lauf in Suzuka auf der F.C.C. TSR-Honda.

Der 26-jährige Berner Dominique Aegerter stand am Sonntag als Dritter bereits zum dritten Mal in vier Jahren Suzuka auf dem Podium.

Dominique Aegerter und sein F.C.C. TSR Honda Team, mit Randy de Puniet und Josh Hook als Partner, freuten sich nach der 40. Ausgabe der prestigeträchtigen «Suzuka 8 Hours» zwar über Platz 3, doch restlos zufrieden war die ehrgeizige Mannschaft nicht.

Das werksunterstützte Honda-Team, für das statt Josh Hook eigentlich Stefan Bradl (Mittelohrentzündung, Trommelfell geplatzt) fahren hätte sollen, verlor in der Schlussphase wegen eines kurzen Brands noch den fast sicher geglaubten zweiten Rang. Abgesehen davon ging Honda mit Siegabsichten in das Wochenende.

Der Schweizer Vollblut-Rennfahrer hatte massgeblichen Anteil am erfolgreichen Abschneiden seines Teams an diesem Wochenende.

Bereits am Vortag legte Aegerter als Viertschnellster im Zeittraining für die Startaufstellung den ersten Grundstein. Am Sonntag (Zielankunft bei Dunkelheit) kam er zwar nicht ganz optimal am Start weg, fuhr als Startfahrer aber bei zum Teil wegen leichten Nieselregens schwierigen Bedingungen einen soliden ersten Stint. Bei seinen weiteren Einsätzen im Verlauf des Acht-Stunden-Rennens zeigte sich Aegerter dann von seiner stärksten Seite und fuhr phasenweise die gleiche Pace wie das siegreiche Yamaha Factory Racing Team. Der dritte Rang im Rennen hart erkämpft.

Dominique AEGERTER aus dem F.C.C. TSR Honda Team war über den Erfolg mit der Honda CBR1000RR Fireblade SP2 happy. «Ich freue mich sehr über diesen dritten Rang und hier in Suzuka wieder auf dem Podium zu stehen. Insgeheim habe ich aber ein bisschen mehr erwartet. Klar, es war von vornherein schwer, mit dem Yamaha-Werksteam um den Sieg zu fighten, während das Musashi-Honda-Team etwas Pech hatte. Sie waren jederzeit in der Lage, eine starke Pace zu fahren und ausserdem war dieses Team mit drei extrem schnellen Fahrern besetzt. Unter normalen Umständen hätten sie uns das Leben schwergemacht. Jedenfalls sind wir mit dem Ziel, am Ende ganz oben zu stehen, in dieses Wochenende gegangen.»

«Auch wenn es für uns und Honda mit dem Sieg wieder nicht geklappt hat, freue ich mich über dieses Podium. Es ist immer schön, hier vor den vielen begeisterten japanischen Fans bei der Siegerehrung zu sein. Zudem verlief das Rennen sehr unterhaltsam und spannend. Den Start habe ich allerdings ein wenig vermasselt. Als bereits die Startflagge geschwenkt wurde, sind Leon Haslam und ich noch herumgestanden und haben uns verdutzt angeschaut. Somit habe ich die ersten drei gleich in der Auftaktrunde verloren. Als es später leicht zu regnen begann, tat ich mir unheimlich schwer einzuschätzen, wie stark ich pushen kann. Ich wollte das Motorrad auf keinen Fall wegschmeissen, sondern heil in die Box zurückbringen und fahrtauglich an Randy übergeben. In dieser Phase haben wir einfach zu viel Zeit auf die Werks-Yamaha verloren.»

Aegerter weiter: «In meinem zweiten und dritten Run war ich dafür sehr konstant und enorm schnell unterwegs. Es gab immer wieder einen packenden Fight mit dem Kawasaki-Werksteam. Leon war eine harte Nuss, wir haben uns mehrmals überholt. Zum Schluss hatte ich noch die Gelegenheit, mich vor Nakasuga aus dem Yamaha Factory Racing Team breit zu machen und seine Pace zu fahren. Doch beinahe wäre unsere Strategie ein Schuss nach hinten gewesen. Das Team wollte kein Risiko eingehen und entschied, dass Randy und ich je vier Stints fahren. Bei diesen Bedingungen vier Stunden Motorrad zu fahren, ist einfach zu viel. In meinem vierten Stint plagten mich Krämpfe und Bauchschmerzen. Ich konnte davor nichts mehr essen und trinken, mein Körper war daher komplett ausgelaugt. Das hat wirklich keinen Spass mehr gemacht.»

Das heisst: Ersatzfahrer Josh Hook kam im Rennen nie zum Einsatz.

«Ich habe trotzdem alles gegeben, um meinen Rhythmus zu halten. Ich schaffte es auch, unsere Fireblade als Zweiter an Randy zu übergeben. Er hat über die gesamte Dauer des Wochenendes ebenfalls einen super Job gemacht. Das gilt natürlich auch für Josh. Leider hatte Randy im letzten Run auch etwas Pech, als das Motorrad plötzlich zu brennen anfing; deshalb haben wir den zweiten Platz verloren. Abgesehen davon und trotz der brutalen Anstrengungen hat Suzuka wieder riesengrossen Spass gemacht. Es lief eigentlich von Beginn bis zur Zielflagge alles super. Ich freue mich schon, wenn ich nächstes Jahr wiederkomme. Doch zuvor gilt es, wieder im Hauptgeschäft Vollgas zu geben. Nächstes Wochenende beginnt in Brünn die zweite Saisonhälfte in der Moto2-Weltmeisterschaft.»

Rennergebnis:
1 Yamaha Factory Racing Team (K. Nakasuga / A. Lowes / M. Van der Mark) / Yamaha YZF-R1 / 8:00´32.959 (216 Runden)
2 Kawasaki Team GREEN (K. Watanabe / L. Haslam / A. Kamaruzuman) / Kawasaki ZX-10R / +2´09.052
3 F.C.C. TSR Honda Team (D. Aegerter / R. de Puniet / J. Hook) / Honda CBR1000RR Fireblade SP2 / 1 Runde

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