Kiefer, Aegerter, Cortese: Dorna sucht nach Lösungen

Von Günther Wiesinger
Highlight in Misano: Aegerter siegte vor Lüthi, aber der Sieg wurde Kiefer aberkannt

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Carlos Ezpeleta, Sporting Manager der Dorna, will Kiefer sowie Aegerter und Sandro auch 2018 in der WM sehen. Aber langsam läuft die Zeit davon.

Am Tag nach dem Platzen der Übernahme von Kiefer Racing durch David Pickworth mit dem Geld russischer Investoren sind diverse Rettungsaktionen angelaufen. Pickworth hingegen ist auf Tauchstation gegangen.

Carlos Ezpeleta, Sporting Manager von Dorna Sports S.L., kümmert sich als Mitglied des Selektions-Komitees um die Teams für die WM-Klassen Moto3 und Moto2.

Der Spanier bemühte sich seit Wochen, den Deal zwischen Pickworth und Kiefer zu unterstützen.

Denn jetzt droht eine Situation, die schlecht für den Sport ist. Während 2015 mit Lüthi, Aegerter, Krummenacher, Raffin und Mulhauser noch fünf Schweizer in der Moto2-WM fuhren und dazu mit Folger, Schrötter und Cortese drei Deutsche, bahnt sich jetzt ein gewaltiger Aderlass an.

Momentan ist nur ein deutschsprachiger für die Moto2-WM 2018 fix: Marcel Schrötter im Dynavolt Intact-GP-Team.

Carlos Ezpeleta bemüht sich jetzt, den Scherbenhaufen zu kitten, den Pickworth hinterlassen hat.

«Ich kenne Pickworth persönlich nicht. Aber er beantwortet momentan meine Telefonanrufe nicht. Ich glaube, er hat keine Ausreden mehr», erklärte Carlos Ezpeleta gegenüber SPEEDWEEK.com. «Ich mache mir jetzt Sorgen um Sandro und natürlich auch um Domi Aegerter und Jochen Kiefer. Der deutsche Markt ist wichtig für uns, er ist uns ein Anliegen. Ich habe mit Jens Hainbach von KTM gesprochen. Er hat mir versichert, dass sie immer noch Motorräder für Sandro und Domi bauen können, wenn innerhalb weniger Tage eine Bankgarantie von Pickworth eintrifft. Aber daran glaubt keiner mehr. Vielleicht kann Aegerter gemeinsam mit Kiefer genug Geld auftreiben, um seine Moto2-Saison zu finanzieren. Wir werden von Dorna-Seite aus alles tun, was in unserer Macht steht. Ich bemühe mich, allen zu helfen. Die aktuelle Situation macht mich betroffen. Aber natürlich können wir nicht 2 Millionen Euro für zwei Fahrer auf den Tisch blättern. Wir können uns aber bemühen, für Sandro einen Platz in einem anderen Team zu finden.»

Natürlich wird auch überlegt, ob Kiefer mit Suter Industries weitermachen könnte, weil dieses Leasing-Paket preiswerter wäre als der Deal mit KTM.

Aber Aegerter und Cortese, 2017 mit Suter auf den WM-Rängen 12 und 18, wollen unbedingt auf KTM umsteigen.

Maurizio Bäumle, CEO von Suter Industries, will vorläufig nicht alle Brücken abbrechen. «Was da passiert ist, ist ein Drama und tut mir echt leid für Jochen Kiefer», erklärte er. «Wir könnten Material liefern, jedoch nur wenn die Finanzierung sauber steht. So ein Jahr wie 2017 geht nicht mehr. Da jedoch KTM für das Kiefer-Team die klare Präferenz ist, würde sich die Frage stellen, ob es für uns sinnvoll ist, den Notnagel zu spielen. Bis heute hat jedoch noch niemand angefragt. Darum machen wir uns darüber im Moment keine Gedanken.»

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