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Jürgen Lingg (Intact): «Vierge hat eisernen Willen»

Von Sharleena Wirsing
Jürgen Lingg, Teamchef von Dynavolt Intact GP, berichtet über die Verpflichtung und die Ziele mit dem 20-jährigen Spanier Xavi Vierge. Das deutsche Moto2-Team will 2018 Siege feiern.

Xavi Vierge, der Neuzugang im deutschen Team Dynavolt Intact GP, wollte am Dienstag in Jerez erstmals die Moto2-Kalex testen, nachdem er im November noch auf der Suter für Intact unterwegs war. Doch Regen und kühle Temperaturen verhinderten diesen Plan. Unter den Moto2-Piloten wagte sich nur Dominique Aegerter mit der KTM des Kiefer-Teams auf die Strecke.

Vierge stürmte 2017 bereits mit der Moto2-Maschine des Tech3-Teams in Japan auf Platz 2. Ähnliche Resultate erhofft sich das deutsche Team 2018 von Vierge und Schrötter, die Kalex-Bikes einsetzen werden. «Wir sind wirklich froh, dass es funktioniert hat, Xavi in unser Team zu holen. Schon Mitte 2016 ist er mir aufgefallen. Ich hatte schon ein Auge auf ihn geworfen. Das hat sich dann bestätigt, dass er zu Saisonbeginn 2017 schon in die Top-5 vordrang. Wir suchten früh den Kontakt, um nicht zu langsam zu sein und ihn relativ schnell zu verpflichten. Das hat dann auch geklappt», freut sich Intact-Teamchef Jürgen Lingg.

«Xavi hat enormes Potenzial», ist der Lingg überzeugt. «Er ist jung, ein Arbeiter und hat großes Talent. Hinzukommt ein eiserner Wille. Das sieht man, es kommt aus seinem Inneren. Er ist unglaublich fokussiert.»

Hervé Poncharal hätte Vierge sogar die Nachfolge von Jonas Folger bei Tech3-Yamaha zugetraut. Ein Ritterschlag. «Für mich würde es mehr Sinn machen, wenn ich Xavi Vierge zurückhaben könnte und das Intact-Team Cortese zurückholt. Aber ich werde nie fragen», sagte Poncharal.

«Ich habe zu diesem Zeitpunkt natürlich Xavi angerufen», berichtete Lingg. «Er sagte mir aber, dass er sich erst in der Moto2-Klasse beweisen will. Xavi ist 20, er hat noch Zeit. Es ist auch bekannt, dass dieses ‹je jünger, desto besser› nicht mehr so ein großes Thema ist. Glücklicherweise. Er hat wirklich noch Zeit. Dass er sich erst hier beweisen will, betonte er.»

Wird ihn der Umstieg von der als unterlegen geltenden Tech3-Maschine auf die Kalex beflügeln? «Das Wichtigste ist die mentale Seite. Er weiß, dass er dasselbe Material hat wie viele andere. Ob nun die Kalex besser ist als die Maschine von Tech3, weiß ich nicht. Über den Wechsel von Suter zu Kalex hat er sich mächtig gefreut. Wir haben im Vorfeld schon viel diskutiert. Schon 2017 in Le Mans hatten wir Kontakt. Interesse war da, aber Xavi wollte eine Kalex fahren. Ausschlaggebend waren Marcels starke Leistungen auf dem Sachsenring mit der Suter. Dann entschied sich Xavi auch dafür. Als nach den Tests im November dann der Wechsel zu Kalex kam, war er aber trotzdem irgendwie erleichtert. Obwohl er bei den Tests nicht unzufrieden mit der Suter war. Dass er nun dasselbe Material wie die meisten Gegner hat, gibt ihm Sicherheit», meint Lingg.

Wie sehen die Ziele mit Vierge aus? «Das Ziel ist natürlich immer, Rennen zu gewinnen», lachte Lingg. «Ob sich das dann verwirklichen lässt, wird man sehen. Aber ich denke schon, dass da viel möglich ist.»

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