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Joan Olive (Marc VDS): «Müssen auf dem Boden bleiben»

Von Andreas Gemeinhardt
Teambesitzer Marc van der Straten (li.) und Joan Olive

Teambesitzer Marc van der Straten (li.) und Joan Olive

Der 34-jährige Spanier Joan Olive fungiert seit Jahresanfang als Teammanager von Estrella Galicia 0,0 Marc VDS und zieht nach der ersten Hälfte der Motorad-WM-Saison 2019 seine ganz persönliche Bilanz der Ereignisse.

Am Ende der Saison 2018 übernahm Joan Olive den Posten des Teammanagers bei Estrella Galicia 0,0 Marc VDS und ging damit auch die Verpflichtung ein, die in Straucheln geratene Mannschaft wieder auf ein ansprechendes Niveau zu bringen. Mit neuem Elan wurde die Crew um Teambesitzer Marc van der Straten neu formiert und führt aktuell mit Alex Márquez die Moto2-WM an. An dessen Seite rückt Xavi Vierge immer näher an die Podiumsplätze heran. Im folgenden Interview zieht Joan Olive seine ganz persönliche Bilanz unter der ersten Hälfte der Saison 2019.

Joan, als du am Ende des vergangen Jahres den Job als Teammanager angenommen hast, war die Zukunft von EG 0,0 Marc VDS noch nicht gesichert. Inzwischen ist das Team äußerst erfolgreich, welche Faktoren haben sich in den letzten Monaten geändert?
«Der Zusammenhalt zwischen den Crewmitgliedern und eine gute Atmosphäre im Team haben entscheidend dazu beigetragen, dass die Fahrer die nötige Sicherheit haben und sich auf das Fahren konzentrieren können. Dieses Projekt wurde von uns als etwas ganz Persönliches behandelt. Teambesitzer Marc van der Straten hat darauf bestanden, dass wir alle eine große Familie bilden, und das haben wir ohne Zweifel geschafft.»

Hast du mit diesen ausgezeichneten Resultaten gerechnet, als du dich entschieden hast, dieses Team zu leiten?
«Ich wusste, dass Alex ein sehr schneller Fahrer ist und ich war überzeugt, dass wir ein gutes Jahr hinlegen könnten, wenn wir an bestimmten Aspekten arbeiten. Alex war auch einer der Gründe, warum ich mich entschlossen habe, dieses Team zu übernehmen. Ich vertraute auf seine Fähigkeiten als Fahrer und auf die Realisierbarkeit der Ziele, die wir uns gestellt hatten. Ich kannte Xavi nicht so gut, aber er hat bewiesen, dass er großes Potential besitz und er ein harter Arbeiter ist. Das Projekt mit diesen beiden Fahrern ist sehr motivierend.»

Wie schätzt du persönlich diese erste Saisonhälfte ein?
«Meine Bilanz ist durchweg positiv. Alex entwickelt sich großartig und besitzt schon einen Menge Reife. Seine Fähigkeit, an der Rennstrecke zu arbeiten und sich zu konzentrieren, ist wirklich erstaunlich. Ohne Zweifel hat er in diesem Jahr einen großen Schritt nach vorne gemacht und ist nun einer der Titelkandidaten. Xavi hat sich sehr verbessert, seit wir und im November kennen gelernt haben. Wenn wir mit ihm noch ein wenig Geduld haben, wird auch er bald erstklassige Ergebnisse erreichen.»

Nach seinem ersten Saisonsieg triumphierte Alex Márquez gleich noch dreimal. Hat es bei ihm «Klick» gemacht?
«Es ist uns gelungen, in unserem Team ein Umfeld für ihn zu schaffen, in dem sich Alex sehr wohl fühlt. Die Einbeziehung von David García, seinem neuen Chefmechaniker, und die großen Anstrengungen in der Vorsaison waren der Schlüssel zu den guten Ergebnissen.»

Der Saisonbeginn war für Xavi Vierge nicht einfach. Es gab Stürze und technische Probleme. Was fehlt ihm noch im Kampf um die Top-Platzierungen?
«Xavi hat seit der Vorsaison sehr hart gearbeitet, um sich an das Team und sein neues Motorrad anzupassen. Obwohl er zu Beginn der Saison noch kein Glück hatte, haben wir in den letzten beiden Rennen einen Xavi gesehen, der besser vorbereitet und in der Lage ist, um die Spitzenpositionen zu kämpfen. Er ist ein großartiger Fahrer und ich bin sicher, dass die Podiums-Plätze bald kommen werden.»

Zunächst habt ihr jetzt einige freie Tage, aber dann stehen noch zehn Grand Prix auf dem Programm. Was habt ihr für die zweite Saisonhälfte geplant?
«In dieser zweiten Saisonhälfte müssen wir zunächst erst einmal mit den Füßen auf dem Boden bleiben. Die Konkurrenz ist sehr stark und unser Vorsprung ist nicht sonderlich groß. In der Moto2-WM darfst du dir nur eine sehr geringe Fehlerquote leisten, deshalb müssen wir bis November die gleiche Arbeit und das gleiche Engagement wie bisher aufrechterhalten.»

Wer sind deiner Meinung nach die stärksten Konkurrenten für Alex in der Moto2-WM?
«Es ist offensichtlich, dass der routinierte Tom Lüthi und Augusto Fernandez zu seinen stärksten Rivalen zählen. Ein weiterer Gegner, auf den man achten muss, ist Brad Binder, der zwei Mal hintereinander auf dem Podium stand.»

Die jüngsten Siege von Alex Márquez gaben Anlass, über einen möglichen Wechsel in die MotoGP-Klasse zu spekulieren. Kannst du uns bereits etwas über die nächste Saison verraten?
«Als Teammanager kann ich mir nichts mehr wünschen, als dass Alex auch im nächsten Jahr mit uns zusammen weitermacht. Wir sprachen bereits mit Alex und seinem Manager und hoffen, bald etwas von ihnen zu diesem Thema zu hören.»

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