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Lorenzo Baldassarri: Ab sofort ohne Rossi-Akademie?

Von Johannes Orasche
Lorenzo Baldassarri wird nicht mehr von Valentino Rossi unterstützt

Lorenzo Baldassarri wird nicht mehr von Valentino Rossi unterstützt

Das italienische Moto2-Ass Lorenzo Baldassarri gehört in Zukunft nicht mehr zur ruhmreichen VR46-Riders-Academy des neunfachen Weltmeisters Valentino Rossi. Der Kalex-Pilot geht eigene Wege.

Lorenzo Baldassarri ist mit einer unglaublichen Serie in die Moto2-WM gestartet. Der Pons-Kalex-Fahrer gewann drei der ersten vier Rennen in Doha, Termas de Rio Hondo und Jerez. Zu diesem Zeitpunkt wurde der 22-Jährige bereits als kommender neuer Champion in der mittleren Kategorie gefeiert. Doch nach drei Nullern in den vergangenen fünf Rennen und lediglich 22 Punkten ist «Balda» nur noch auf Rang 4 der WM-Wertung zu finden. 39 Punkte fehlen ihm mittlerweile auf den spanischen WM-Leader Alex Márquez.

Der Knaller spielt sich aber hinter den Kulissen ab: Der einstige Musterschüler Baldassarri soll nicht mehr Mitglied der VR46-Riders-Academy von Valentino Rossi sein. Balda, der ursprünglich aus dem Motocross-Städchen San Severino Marche stammt und einst wegen des Rennsports in den Norden in die Nähe von Mentor Rossi gezogen ist, wird auch nicht mehr von den VR46-Mannen um Alessio «Uccio» Salucci gemanagt. Seit einigen Wochen hat in diesem Bereich Simone Battistella das Zepter übernommen. Battistella hat gute Connections, er betreut seit Jahren auch Ducati-Star Andrea Dovizioso und Álvaro Bautista.

Balda, der immer wieder neue Rekorde auf der Flattrack-Piste der Motor-Ranch in Tavullia aufgestellt hat und Rossi dort mehr als forderte, will es künftig mit einem völlig eigenen Umfeld versuchen. Im Jahr 2015 war Baldassarri, der mit seiner schlaksigen und 1,83 Meter großen Statur auch äußerlich ein wenig wie Rossi wirkt, als Hoffnungsträger in die VR46-Academy eingetreten.

Wie geht es weiter? Das spanische Ducati-Kundenteam von Avintia könnte 2020 Baldassarris neue Heimat werden. Dort steht auch der Aussie Remy Gardner (21) bereits in der Tür, der unbedingt MotoGP-WM fahren will, jedoch bei SAG einen Vertrag bis Ende 2020 hat.

Avintia-Teammanager Ruben Xaus hat bereits angekündigt, dass die Truppe in der Saison 2020 zumindest einen MotoGP-Rookie in seinen Reihen haben möchte. Baldassarri würde gut passen, nachdem Xaus bestätigt hat, dass die Team-Sponsoren Druck machen. Tito Rabat wird seinen Platz verlieren. Über Karel Abraham steht ein Fragezeichen, er hat einen Vertrag bis Ende 2020.

Moto2-WM-Stand nach 9 von 19 Rennen:

1. Alex Márquez 136. 2. Lüthi 128. 3. Fernandez 102. 4. Baldassarri 97. 5. Navarro 97. 6. Schrötter 97. Ferner: 19. Aegerter 12. 28. Tulovic 3. 30. Raffin 3.

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