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Sandro Cortese (13. Rang): «Das hat gepasst»

Von Günther Wiesinger
Sandro Cortese (11) vor Doni Pradita (7)

Sandro Cortese (11) vor Doni Pradita (7)

Sandro Cortese holte als 13. seine ersten Moto2-Punkte, im Dynavolt Intact-GP-Team war die Erleichterung zu spüren.

«Der Sandro holt immer in Le Mans die ersten WM-Punkte, das war auch vor acht Jahren hier in seiner ersten 125er-Saison so», stellte unsere Experte Antonio Cortese fest, der rührige Papa des Moto2-Rookies. Auch Jürgen Lingg, der Technik-Direktor des Dynavolt Intact GP-Teams, hatte etwas zu berichten. «Bei einem Abbruch wird ja die Runde vorher gewertet, da war Sandro Zwölfter», teilte uns Lingg mit. Niemand zweifelte an der Richtiggkeit dieser Worte. Aber Cortese blieb auf dem TV-Monitor auch fünf Minuten später noch an 13. Stelle. Er war nämlich nach 22 Runden bei Start/Ziel als 13. vorbei gefahren... «Da bin ich aber jetzt ein bisschen enttäuscht», grinste Lingg, dem die Erleichterung nach dem ersten Punktegewinn anzusehen war. Dann klopfte er seinem Schützling auf dem Knie. «Geht doch!», strahlte er, während sich Sandros Freundin Anna ein paar Tränen aus den Augenwinkeln wischte.

Auch Nico Terol, 125-ccm-Weltmeister 2011, hatte sich im Vorjahr drei punktelose Moto2-Rennen geleistet, dann war er in Le Mans 14. geworden. Sandro Cortese wischte jetzt bei diesen schwierigen Verhältnissen die letzten Zweifel beiseite, er sicherte sich trotz eines Sturzes vom Samstagfrüh den 17. Startplatz, kümmerte sich nicht um den lädierten rechten Daumen – und steht jetzt erstmals in einer Moto2-WM-Tabelle, mit drei Punkten an 21. Position.

«Heute war alles okay», freute sich Cortese. «An diesem Wochenende hier in Le Mans habe ich erstmals das Motorrad Schritt für Schritt mehr verstanden. Wir haben beim Set-up noch einen Schritt nach vorne gemacht. Seit ich jetzt auf diesem Motorrad sitze, ist es mir noch nie so leicht gefallen, das Rennen zu bestreiten. Ich war locker, ich habe verstanden,was mit dem Motorrad passiert, wenn es ausbricht, und was ich machen muss. Man braucht einfach ein paar Rennen, um zu verstehen, wie man sich bei der Fahrweise umstellen muss. Noch einmal danke ans Team und alle Sponsoren, die genug Geduld mit mir hatten, als es nicht so gut für uns gelaufen ist. Wir haben schon in Jerez im Rennen Fortschritte gesehen. Hier haben wir mit der ganzen Truppe, mit Jürgen und Graeme von Öhlins, noch einmal auf einem richtig guten Weg befunden, das ganze Wochenende. Jetzt freue ich mich auf Mugello.»

«Hier in Le Mans hat es mir mit der Moto2 viel mehr Spass gemacht als früher mit der 125er und mit der Moto3, jetzt schauen wir mal, wie es auf der flüssigeren Piste in Mugello gehen wird. So eine Highspeed-Strecke wird sicher interessant...»

Techniker Jürgen Lingg fiel auf, dass es rund um Corteses Startplatz richtig nass war, daneben überall trocken. «Ich habe das gar nicht richtig realisiert», meinte der Moto3-Weltmeister. «Der Start an sich war gut, aber ich habe mich in der ersten Kurve ein bisschen zurückgehalten, weil ich einfach ein gutes Rennen fahren wollte. Ich war in der ersten Runde 25., habe mich aber dann Schritt für Schritt nach vorne gearbeitet. Corsi war ein harter Gegner am Anfang, aber er hat dann auch seinen Rhythmus gefunden. Auch gegen Marcel habe ich lange gekämpft. Schade, dass es am Schluss zu regnen angefangen hat. Denn ich war in der Gruppe, die um Platz 8 gekämpft hat. Vielleicht hätte es noch ein bisschen nach vorne gehen können. Das Wichtigste war jetzt, dass wir gepunktet und gezeigt haben, dass wir als Team auf dem richtigen Weg sind.»

«Mir ist ein Riesenstein vom Herzen gefallen», seuzte Sandro. «Jetzt haben wir mal einen Grundstein gelegt. Man hat bisher mal eine schnelle Runde im Training gefahren... Aber an diesem Wochenende haben wir gezeigt, dass auch das Qualifying positiv war. Und dieses Rennen gibt Selbstvertrauen. Punkte! Das ist für die Jungs im Team eine Motivation. Hat gepasst!»

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