Leopard Racing: Neue Strukturen, riesiger Aufwand

Von Günther Wiesinger
Leopard Racing gewinnt wohl gleich im ersten Jahr Moto3-WM – mit Danny Kent und Honda. Jetzt wird mächtig aufgerüstet, zwei Klassen, fünf Fahrer. Das erregt Argwohn.

Leopard Racing erhöht die Anzahl der GP-Fahrer für die Saison 2916 von drei auf fünf, neben der Moto3-WM (auf KTM statt auf Honda) wird auch die Moto2-Weltmeisterschaft bestritten – mit Danny Kent und Australien-Moto3-Sieger Miguel Oliveira. Also mit den mutmasslich ersten zwei der Moto3-WM 2015.

Für die Moto3-Klasse wurden Fabio Quartararo, Joan Mir und Andrea Locatelli verpflichtet.

Stefan Kiefer erklärte, seine Mannschaft werde sich 2016 auf die Moto2-Klasse konzentieren, also auf Kent und Oliveira, die auf Kalex fahren werden.

Die beiden Leopard-Manager Massimo Vergini und Miodrag Kotur wollen nicht so richtig mit der Sprache herausrücken, wenn man sich bei ihnen erkundigt, wie denn die Infrastruktur für die drei Moto3-Fahrer aussehen wird, wenn Kiefer nichts damit zu tun hat.

Aber Kiefer verfügt 2016 über die zwei Moto2-Plätze bei der Teamvereinigung IRTA, Leopard Racing hingegen hat selbst drei Moto3-Fahrer angemeldet und wird jetzt auch als eigenes Team akzeptiert. Zwei der insgesamt fünf Nennungen sind allerdings «commercial entries», kommerzielle Nennungen. Für sie gibt es also kein Startgeld, kein TV-Geld, kein Preisgeld und keine Spesenzuschüsse für die Übersee-Rennen. Ein «commercial entry» gilt für die Moto3, da gehen rund 250.000 Euro verloren, in der Moto2 fehlen deswegen fixe Zuschüsse von mehr als 300.000 Euro.

Der Auftritt von Leopard Racing wird argwöhnisch betrachtet, zu viele Energy Drink-Firmen sind in den letzten Jahren unter Hinterlassung von verbrannter Erde verschwunden, zuletzt Drive M7 bei Martinez und Go&Fun bei Gresini.

Und bei fünf Fahrern in zwei Klassen werden rund 4 bis 5 Millionen Euro benötigt.

Aber Leopard zeigt Stil: Nur das Luxemburger Team leistet sich in der Hospitality einen Kellner mit blütenweissem Hemd und schwarzer Fliege.

«Es spielt keine Rolle, wie die Plätze aufgeteilt sind, es geht um Leopard Racing», betont Miodrag Kotur. «Christian Lundberg wird als Technical Director auf jeden Fall beide Klassen und alle fünf Fahrer überwachen.»

Können Kent und Oliveira nächstes Jahr auf Anhieb um den Moto2-WM-Titel fighten? Kotur: «Das ist schwer zu sagen, denn die Moto2 ist eine schwierige Kategorie. Das ist eine andere Welt als die Moto3. Unser Ziel wird es zuerst einmal sein, uns in den Top-Ten zu etablieren. Beide Fahrer sind neu in dieser Klasse, auch wenn Danny Kent 2013 schon ein Jahr Moto2-Erfahrung gesammelt hat.»
Wird Leopard gleich im ersten Jahr 2016-Bikes bekommen? «Ich hoffe, dass wir von Kalex die neuesten 2016-Modelle erhalten», sagte der aus Serbien stammende Kotur.

«Leopard und Kiefer erhalten 2016er Material. Das konnte jeder haben, der innerhalb der nötigen Frist bestellt hat, somit auch Gresini, Interwetten und Technomag», erklärte Kalex-Designer Alex Baumgärtel.

Übrigens: Beim Phillip-Island-GP ist durchgesickert, wie es zur überraschenden Trennung von Leopard und Honda in der Moto3-WM kam. HRC hatte Leopard-Chef Flavio Becca Sonntag 15 Uhr beim Aragón-GP als letzten Bestelltermin genannt. Doch der Luxemburger reiste einfach ab, ohne sich um den Termin zu kümmern. Also blieb Leopard nichts anders übrig, als am Montag nach dem Aragón-GP KTM zu bestellen.

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