Kalex feiert: Rins sorgt für den 50. Moto2-GP-Sieg

Von Günther Wiesinger
Das eindrucksvolle Moto2-Aufgebot von Kalex in der WM 2015

Das eindrucksvolle Moto2-Aufgebot von Kalex in der WM 2015

Stefan Bradl machte in Katar 2011 den Anfang, Alex Rins setzte den nächsten grossen Meilenstein: Kalex hat seit Sonntag bereits 50 Moto2-GP-Siege errungen, dazu kommen drei Marken-WM-Titel.

Viele namhafte deutsche Motorradhersteller (DKW, Maico, Kreidler, MZ, Zündapp, Kramer, Simson, Münch und so weiter) sind untergegangen, doch Newcomer Kalex eilt in der Moto2-WM von Sieg zu Sieg. 22 von 31 WM-Stammpiloten vertrauen in der Saison 2015 auf das deutsche Fabrikat.

Der deutsche Motorradhersteller Kalex engineering aus Bobingen beteiligt sich seit 2010 an der Moto2-Weltmeisterschaft. Das Unternehmen von Alex Baumgärtel (sein Vorname trägt vier Buchstaben zum Firmennamen bei) und Partner Klaus Hirsekorn (er steuert das K von Kalex bei) hat erstmals 2011 mit Stefan Bradl die Fahrer-WM gewonnen, danach 2013 mit Pol Espargaró, 2014 mit Tito Rabat, 2015 mit Johann Zarco.

Und vor zwei Tagen feierte Kalex auf Phillip Island ein denkwürdiges Jubiläum: 50. Moto2-GP-Sieg dank Alex Rins.

Bereits Ende August in Silverstone hat das innovative Unternehmen Kalex den dritten Konstrukteurs-WM-Titel (nach 2013 und 2014) an seine Fahnen geheftet.

Unglaublich: Von den ersten 15 Fahrern in der Moto2-WM-Tabelle sitzen 14 auf Kalex-Maschinen, deutlicher lassen sich die Vorzüge und die drückende Überlegenheit deutscher Ingenieurskunst nicht zur Schau stellen.

Die Moto2-WM-Saison 2014 war bisher erfolgreichste in der Geschichte von Kalex. Erstmals fuhren im Vorjahr die Top-3-Piloten der WM-Gesamtwertung auf Kalex, es wurden 14 Saisonsiege errungen in 18 Rennen, einer mehr als 2013, als 17 Wettbewerbe stattfanden. Nur vier Moto2-GP-Siege 2014 gingen an die Kalex-Rivalen Suter (Lüthi 2x, Aegerter 1x) sowie Speed-up (West 1x).

Aber die Dominanz in der Saison 2015 fällt noch deutlicher aus: Kalex hat bisher 15 von 16 Rennen gewonnen, nur der Triumph von Sam Lowes auf Speed-up in Texas fiel buchstäblich aus dem Rahmen und vereitelte die totale Vorherrschaft. Aber: Von 48 möglichen Podestplätzen 2015 hat Kalex 43 errungen! Nur Sam Lowes (ein Sieg, einmal Zwieter, dreimal Dritter) betätigte sich fünfmal als Kalex-Störenfried.

Auch in der Moto3-WM hat Kalex Erfolge vorzuweisen: Luis Salom gewann 2012 zwei WM-Rennen auf der Kalex-KTM, Jonas Folger eines.

Aus der Moto3-WM zog sich Kalex Ende 2014 zwangsweise zurück, weil KTM keine Motoren mehr liefern, sondern alle Fahrer mit Gitterrohrstahlrahmen ausrüsten wollte.

Die MotoGP-Bemühungen von Kalex wurden im Sommer 2014 ebenfalls ad acta gelegt. Die Moto2-Teams von Marc VDS und Sito Pons hatten überlegt, für 2015 Yamaha-M1-Motoren in Kalex-Chassis zu stecken.

Die 50 Moto2-GP-Siege von Kalex:

2015: 15
2014: 14
2013: 13
2012: 4
2011: 4

Übrigens: Kalex hat am 20. März 2011 in Katar mit Stefan Bradl den ersten GP-Sieg gefeiert. Folgende Fahrer haben Beiträge für die 50 Moto2-GP-Siege von Kalex geleistet: Pol Espargaró (10), Rabat (12), Bradl (4), Redding (3), Kallio (4), Vinales (4), Folger (2), Siméon (1), Rins (2), Lüthi (1) und Zarco (7).

Die Erfolge machen sich auch bei den Stückzahlen bemerkbar: Fuhren im Vorjahr noch 14 Kalex im Moto2-WM-Feld, treten in der aktuellen Saison bereits 22 von 31 Stammfahrern auf Kalex an.

Weil die Kapazitäten nicht ausreichten, um 22 Fahrer mit 2015-Material auszustatten, erhielten in diesem Jahr die neuen Kalex-Kundenteams nur 2014-Maschinen. Aber auch diese Bikes sind konkurrenzfähig, wie die sieben GP-Siege und der überlegene WM-Titelgewinn von Johann Zarco (schon 104 Punkte vor Rins) aus dem Ajo-Team, die Leistungen von Tom Lüthi und der Sachsenring-Sieg von Siméon beweisen.

Für nächstes Jahr erhalten alle Moto2-Fahrer, die bei Kalex rechtzeitig bestellt haben, 2016-Material.

Beim Australien-GP war kein Kalex-Techniker vor Ort, denn es müssen mehr als 15 neue 2016-Chassis für die November-Tests gebaut werden. «Wir sind erst wieder in Malaysia», erzählte Kalex-Managing-Director Alex Baumgärtel.

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