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Marcel Schrötter: «Podestplätze sind das Ziel»

Von Sharleena Wirsing
«Ich will nicht nur die Nachfolge von Jonas antreten, ich will an seine Erfolge anknüpfen», blickte AGR-Pilot Marcel Schrötter im Gespräch mit SPEEDWEEK.com auf die Saison 2016.

Marcel Schrötter bereitet sich auf die Saison 2016 gemeinsam mit Jonas Folger in Spanien vor. Kürzlich stand auch ein Ausflug auf die Ranch von Valentino Rossi zum 100-Kilometer-Rennen auf dem Programm. Schrötter tritt 2016 die Nachfolge seines Freundes Folger im AGR-Team des spanischen TV-Kochs Karlos Arguiñano an. Der 23-Jährige, der sich die letzten beiden Jahre auf der Mistral 610 des Tech3-Teams abmühte, erhält dort eine 2016er-Kalex mit Federelementen von WP.

Bei den ersten Testfahrten vor der Winterpause beeindruckte Schrötter mit starken Zeiten. In Valencia Mitte November landete er, noch mit der 2015er-Kalex, auf dem vierten Rang. Neben Sam Lowes und seinem neuen Teamkollegen Axel Pons war Schrötter der einzige Pilot, der ausschließlich auf dem harten Hinterreifen unterwegs war. Damit war er nur 0,462 sec langsamer als Weltmeister Zarco auf weichen Reifen.

War dieser Test bereits aussagekräftig? «Ich denke, es war auf jeden Fall ein gutes Zeichen. Auch für das Team und mich selbst, denn gute Resultate motivieren und helfen, den Gedanken aus dem Kopf zu kriegen, dass es an mir lag. Natürlich hieß es bei Tech3 immer, dass es am Bike liegt, aber nach dem letzten Jahr fragte ich mich natürlich schon, ob es wirklich am Motorrad liegt und das wirklich das Maximum ist. Um diese Gedanken zu vertreiben, war dieser Test sehr gut. Für mich war das sehr wichtig. Ich konnte auch dem Team zeigen, dass es richtig war, mich zu verpflichten. So kann man die Mannschaft auch motivieren, in diesem Jahr Vollgas zu geben. Denn auch mit einer Kalex kommt es auf die Details an. Das Team entscheidet, ob man die Bremsen nimmt, die man umsonst kriegt, oder ob man die besseren nimmt, aber dafür zahlen muss. Bei jedem Team sind solche Entscheidungen Alltag. Man muss dem Team die Motivation geben, damit sie das bessere Material nehmen. Sie müssen wissen, dass ich vorne mitfahren kann, wenn alles passt.»

Folger gewann 2015 mit dem AGR-Team die Rennen in Katar und Jerez, doch es mangelte an Konstanz. «Ich will nicht nur die Nachfolge von Jonas antreten, ich will an seine Erfolge anknüpfen. Mein Ziel ist es sicher, das ein oder andere Mal auf das Podest zu fahren», verriet der Bayer. «Ich denke, dass ich in einer ähnlichen Situation wie Johann Zarco bin, denn auch er zeigte 2014 auf Suter schon gute Ansätze. Ich habe auch mittlerweile Erfahrung und nun sollte es auch vom Material her passen. Nun muss ich meine Erfahrung umsetzen und den Spaß wiederfinden, um daraus etwas zu machen.»

Doch Schrötter bleibt realistisch. «Ich denke nicht, dass wir von Anfang an Podest-Kandidaten sind, denn daran muss man erst arbeiten. Nun hoffe ich, dass wir die Vorsaison-Tests gut nutzen können, damit wir mit guter Vorbereitung nach Katar reisen können, um dort einen ordentlichen Start in die Saison zu schaffen. Dann müssen wir uns Schritt für Schritt steigern, damit wir mein Ziel, um das Podest zu kämpfen, auch erreichen können. Wenn ich es dann auf das Treppchen geschafft habe, wäre das nach den ganzen Jahren eine Erleichterung.»

Crew-Chief Chus Sanchez lobte dich in den höchsten Tönen, Jonas sagte, dass deine starke Performance für ihn nicht überraschend kam. Warst du selbst positiv überrascht? «In Valencia war ich schon etwas überrascht. Wir waren erst zwei Tage in Jerez und dann zwei Tage in Valencia. Natürlich hatte ich gehofft, dass das Bike schon ein ganzes Stück besser ist als das von Tech3. Die ersten Ausfahrten in Jerez zeigten das, aber ich brauchte schon ein paar Turns, um auf Zeiten zu kommen und mich auf das Motorrad einzustellen, denn das Gefühl für das Bike, die Reifen und das für mich neue WP-Fahrwerk war ganz anders. Das hat ein bisschen gedauert. Doch auch in Jerez konnte ich mich schon steigern.»

«Dass es dann in Valencia aber von der ersten Runde am ersten Tag an so klappte... Ich war sofort schneller als am Rennwochenende. Das war ein sehr gutes Gefühl. Schon nach den ersten Runden konnte ich großes Selbstvertrauen aufbauen. Wir hatten zudem noch mehr oder weniger das Basis-Set-up von Kalex drin. Damit so schnell zu sein, war sehr positiv. Die Zeiten kamen ohne richtig zu pushen oder krass am Limit zu sein. Das war die eigentliche Überraschung», erklärte der Bayer.

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