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Marcel Schrötter: «Es passt noch nicht zusammen»

Von Sharleena Wirsing
Marcel Schrötter

Marcel Schrötter

Insgesamt lief die gesamte erste Saisonhälfte etwas enttäuschend, denn wir hatten uns alle sicherlich mehr erwartet», räumt Marcel Schrötter ein. Mit SPEEDWEEK.com sprach er über seine Schwierigkeiten.

Die Erwartungen vor dem Saisonstart 2016 waren hoch. Doch Marcel Schrötter hat im AGR-Team bisher zu kämpfen und muss sich in der zweiten Saisonhälfte deutlich steigern. Bisher hatte Schrötter mit der spanischen Truppe des TV-Kochs Karlos Arguiñano Schwierigkeiten, die richtige Basisabstimmung für seine Kalex und die WP-Federelemente zu finden. Der 23-Jährige wechselte für 2016 von Tech3 und Öhlins (und zeitweise Kayaba) zu Kalex und WP.

In Mugello war AGR und Schrötter am Samstag ein erster Schritt beim Set-up gelungen. Er stürmte auf Startplatz 5 und verlor nur 0,1 sec auf die Pole-Zeit von Sam Lowes. Nach dem Neustart des Moto2-Rennens fiel er durch einen Reifendefekt aber von Platz 4 auf 18 zurück. In Barcelona sicherte Schrötter Platz 10, in Assen erzielte der 23-Jährige nur den 13. Platz.

«In der Anfangsphase fühlte ich mich auf den neuen Reifen nicht wohl genug. Am Ende war es das Gegenteil, ich hätte noch zehn weitere Runden gebraucht. Aber dann kam der Regen. In den letzten fünf oder sechs Runden lieferten die alten Reifen aber immer mehr Grip. Das war seltsam, aber das sahen wir schon am Freitag. Ich will natürlich weiter nach vorne. Wir müssen uns steigern», erklärte Schrötter nach dem Assen-GP im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.

Nach den ersten acht Saisonrennen liegt der Bayer nur auf dem 16. WM-Rang vor Kent, Pasini und Cortese. «Insgesamt lief die gesamte erste Saisonhälfte etwas enttäuschend, denn wir hatten uns alle sicherlich mehr erwartet», räumte Schrötter ohne Umschweife ein. «Momentan haben wir noch das Gefühl, dass nicht alles zusammenpasst. Über die ersten acht Rennen hinweg waren immer wieder gute Zwischenresultate wie in den Trainings dabei. Es gab fast kein Wochenende außer Barcelona, an dem ich in den Trainings nicht auch mal gut dabei war. Ich war mal Fünfter, mal Siebter und so weiter. Bis Mugello haben wir es aber nie geschafft, ein gutes Qualifying zu fahren. Geschweige denn mal ein gutes Rennen, das wir ganz durchziehen konnten, weil ich mich mit dem Motorrad einfach nie wohl genug gefühlt habe.»

«Ich konnte nie die ganze Renndistanz auf einem hohen Niveau pushen. Das konnten wir in Mugello etwas verbessern. In Barcelona hatten wir ein Rennwochenende auf einer Strecke, auf der der Grip nicht so gut ist. Wir hatten zudem die harten Hinterreifen, mit denen ich mich einfach schwer tue. Trotzdem müssen wir uns auch auf diesen Reifen verbessern. In Assen hatten wir Pech oder die falsche Herangehensweise im Qualifying. Es wäre mehr drin gewesen, denn ich war das gesamte Wochenende auf alten Reifen schnell. Das hat es mir aber auch im Rennen schwer gemacht, denn auf neuen Reifen in der ersten Rennhälfte fühlte ich mich nicht gut. Erst zum Schluss konnte ich schneller werden», fuhr er fort.

Schrötter muss nun die Enttäuschung verarbeiten, dass sich durch den Umstieg auf Kalex nicht sofort die erhoffte Verbesserung einstellte. In der zweiten Saisonhälfte will sich der Bayer deutlich steigern. Vor der Sommerpause hat er noch die Chance, bei seinem Heimrennen auf dem Sachsenring zu glänzen. Schrötter weiß, dass er dringend eine Steigerung zeigen muss, um sich auch für 2017 einen Platz in einem konkurrenzfähigen Team wie AGR oder Intact zu sichern. «Die Puzzleteile stimmen noch nicht zusammen, wir sind noch ein bisschen auf der Suche. Die Moto2-Klasse ist eng, wenn man nicht in allen Bereichen sehr nah an den hundert Prozent ist, dann ist es schwer. Ich hoffe, dass uns bald der Durchbruch gelingt und wir bald einen Grund zum Feiern haben. Ich will ordentliche Ergebnisse einfahren.»

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