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Lorenzo Baldassarri: «Rossi sorgt für höheres Level»

Von Thomas Baujard
In Misano sorgte Lorenzo Baldassarri aus dem Forward-Team für seinen ersten GP-Sieg. Mit SPEEDWEEK.com sprach der Moto2-Pilot über seinen Triumph, sein Training und Mentor Rossi.

Lorenzo Baldassarri begeisterte beim Grand Prix auf dem World Circuit Marco Simoncelli die italienischen Fans mit seinem ersten Sieg in der Weltmeisterschaft. Nach einem perfekten Start schob sich der junge Italiener hinter Weltmeister Johann Zarco auf Platz 2. Während sich Rins von den Verfolgern absetzen konnte, wurde Baldassarri in Rad-an-Rad-Duelle mit Zarco Morbidelli, Lüthi und Lowes verwickelt.

Nach zehn Runden hatte der Forward-Pilot bereits fast zwei Sekunden auf Rins eingebüßt, bevor er eine sehenswerte Aufholjagd begann. Vier Runden vor der Zielflagge klebte der Fahrer aus der VR46-Akademie am Hinterrad des Spaniers. In Runde 25 übernahm der 19-jährige Italiener die Führung, die er trotz heftiger Angriffe von Rins verteidigen konnte. «Das war unglaublich. Für mich war es wirklich wichtig, zuhause vor meinen Fans zu gewinnen», schwärmte er im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Meine Familie und viele Freunde reisten für mich an. Es war sehr aufregend für mich. Zunächst konnte ich gar nicht realisieren, was da passiert war. Es war ein schwieriges Rennen bei dem ich in jeder Runde hundert Prozent geben musste. Erst als ich mir eine Woche später das Rennen erneut ansah, habe ich meinen Sieg realisiert.»

In der Saison 2016 konnte der 1,83 Meter große Baldassarri bisher 99 Punkte sammeln und belegt WM-Rang 9. Neben seinem Sieg in Misano stand er ein weiteres Mal auf dem Podest – ebenfalls auf italienischem Boden: Platz 2 in Mugello.

Deinen ersten Podestplatz in der Moto2-Klasse hast du bereits 2015 auf Phillip Island erzielt. In welcher Hinsicht konntest du dich seitdem verbessern? «Nach diesem Rennen auf Phillip Island entwickelte ich mich bis zum Saisonende als Fahrer merklich weiter. In diesem Jahr fuhr ich damit fort, meinen Fahrstil zu verbessern. Ich arbeitete daran, konstanter zu werden und es regelmäßig unter die Top-5 zu schaffen. Daran habe ich mit meinem Team gearbeitet, so sind wir zusammen weiter gewachsen. Es waren kleine Schritte. Ich verstehe nun besser, wie ich beschleunigen und bremsen muss. Zudem hat sich meine Position auf dem Bike verbessert. Da ich recht groß bin, muss ich mein Gewicht richtig verlagern. Das macht einen großen Unterschied.»

Half es dir, dass du in Misano so oft mit einer R6 trainiert hast? «Ja, das ist natürlich eine Hilfe für mich. Die R6 ist der Moto2-Maschine ähnlich, aber es gibt auch ein paar Unterschiede. Es ist eine Straßenmaschine, die bewegt sich mehr und die Linien sind ein bisschen anders. Doch du lernst so jeden Zentimeter der Strecke kennen, jede Bodenwelle. Das hat mir sicher geholfen.»

Du trainierst auf sehr unterschiedliche Weisen: Pilates, Flat Track und sogar mit einem Rennsimulator. Bietet die VR46 Academy die besten Vorbereitungsmöglichkeiten? «Ja, es ist eine großartige Möglichkeit, wenn man Teil dieser Gruppe ist. Wir trainieren täglich mit großem Einsatz. Auch das Training mit Vale ist wichtig für uns, um unser Level zu erhöhen.»

Was fällt dir beim Training am schwersten? «Das Schwierigste ist für mich... Hmm... Ich weiß es gar nicht. Für mich sind es vielleicht das Krafttraining im Fitnessstudio und das Laufen. Beim Laufen leidet man richtig – vor allem im Sommer. Statt an den Strand zu gehen, musst du in der Hitze laufen. Das ist hart, denn wir müssen dabei voll ans Limit gehen.» Welches Training macht dir am meisten Spaß? «Auf der Ranch Flat Track zu fahren.»

Es ist schon etwas Besonderes, mit einem neunfachen Weltmeister trainieren zu können. «Mit ihm können wir unser Level anheben, denn er ist da Fernziel. Zudem können wir jeden Tag mit ihm in Kontakt sein, er ist wie unser Lehrer. Wenn wir einen Rat brauchen, können wir ihn danach fragen», versicherte Baldassarri.

In welchem Bereich kannst du dich noch am deutlichsten verbessern? «Ich denke, was die Kraft betrifft. In dieser Saison hatte ich ein paar Probleme mit den Schultern. Beide waren ausgerenkt, zum sechsten Mal. Deshalb war ich auch nicht so konstant. Denn ich verlor so immer wieder Kraft und musste mich wieder erholen. Im Moment ist aber alles in Ordnung.»

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