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Peter Öttl: Wie kam der Deal mit Max Biaggi zustande?

Von Günther Wiesinger
Peter Öttl mit seinem künftigen Schützling Aron Canet

Peter Öttl mit seinem künftigen Schützling Aron Canet

Der fünffache GP-Sieger Peter Öttl (53) führt sein Moto3-Team auch nach dem Klassenwechsel von Sohn Philipp weiter. Er fusioniert es mit Max Biaggi – GP-Sieger Aron Canet fährt die KTM.

Der deutsche Moto3-Teambesitzer Peter Öttl verbündet sich für die Saison 2019 mit dem sechsfachen Motorrad-Weltmeister Max Biaggi zum Max Racing Team. Das Material wird weiter von KTM kommen, als Fahrer wurde der dreifache GP-Sieger Aron Canet engagiert. Er war im Sommer auf der Estrella-Galicia 0,0-Honda im Team von Emilio Alzamora WM-Dritter, ist jetzt WM-Sechster und hat die WM-Saison 2017 hinter Joan Mir und Romano Fenati als Gesamtdritter beendet.

Der 53-jährige Peter Öttl führt das Südmetall Schedl Racing Team mit Sohn Philipp in der dritten Saison. Der Junior wechselt aber für nächste Saison zu Red Bull Tech3-KTM in die Moto2-WM. Öttl hat dann überlegt, ob und wie er sein Moto3-Team weiterführen soll – und sich für eine Fortsetzung entschieden.

Peter, wie ist dieser überraschende Deal mit Max Biaggi zustande gekommen??

Für mich hat Priorität gehabt, eine gute Lösung für Philipp zu finden. denn für ihn bin ich eigentlich da… Der primäre Plan war also, mit unserem Team samt Philipp in die Moto2 aufzusteigen. Ich habe im Mai beim Jerez-GP erstmals mit IRTA-CEO Mike Trimby darüber gesprochen. Er hat mir gesagt, das werde sehr schwierig werden, weil keine neuen Moto2-Teams akzeptiert werden.

Ich habe dann trotzdem einen Antrag für einen Moto2-Platz gestellt, aber er hat mir vor dem Sachsenring-GP geschrieben, die Chance sei nahezu bei null.

Also habe ich mich ab dem Mittwoch vor dem deutschen WM-Lauf damit beschäftigt, wo kann ich Philipp in der Moto2 unterbringen.
Ich habe mit KTM Rücksprache gehalten. Jens Hainbach hat mir gesagt, Hervé Poncharal habe sich bereits wegen Philipp erkundigt.

Er hatte ihn aber ursprünglich nicht auf dem Plan, weil er ihn mir nicht wegnehmen wollte.

Ich habe mit Hervé schon früher öfters über Philipp und Moto2 gesprochen. Ich habe ihn kontaktiert, und er hat gesagt, Philipp stehe weit oben auf seiner Liste, aber die sei ziemlich lang. Ich habe ihm entgegnet: Wenn du das Gefühl hast, Philipp sei der Richtige, dann lass es mich wissen. Am Sonntagabend auf dem Sachsenring hat er mir mitgeteilt, er würde Philipp gerne nehmen. Ich habe geantwortet: «Okay, dann ist das zwischen uns zwei beschlossen. Das passt.»?

Als Philipp dann untergebracht war, habe ich geschaut, was ich mit meinem Moto3-Team mache.

In Brünn gab es dann für mich den Startschuss für die Moto3-Zukunft des Teams. Mir war bewusst: Wenn Philipp weg ist, wird es mit meinen deutschen Sponsoren schwierig, einen ausländischen Fahrer zu finanzieren.

Der einzige Gedanke war, einen Topfahrer zu engagieren, nur so hätte ich die Sponsoren motivieren und bei der Stange halten können.

Aber einen Topfahrer zu kriegen, war nicht einfach. Außerdem konnte dieser nur aus Italien oder Spanien kommen.

Die Umsetzung dieses Plans habe ich mir mit meinen bisherigen Sponsoren vorgestellt, obwohl ein Teil vielleicht mit Philipp mitgeht in die Moto2.

Dann kam beim Brünn-GP im August die Anfrage von Max Biaggi. Er hat gefragt, ob ich aufhöre. Ich habe ihm entgegnet: «Ich möchte weitermachen, habe aber noch kein schlüssiges Konzept.»

Wir haben uns zusammengesetzt und sind innerhalb einer halben Stunde zu einer ordentlichen Lösung gekommen, wie wir das gemeinsam machen könnten. Er hatte ja keinen Startplatz.

Ich dachte, er möchte mit Marc Garcia aus der Junioren-WM in den GP-Sport einsteigen. Aber zum Glück vertrat er die gleiche Meinung wie ich, er wollte ebenso einen Topfahrer engagieren. Ich habe ihm klargemacht, das wird nicht einfach, weil viele gute Fahrer unter Vertrag sind, oder die Teams zumindest eine Option auf Verlängerung des Vertrags haben.

Ich habe ihm dann vorgeschlagen, ich würde mit Aron Canet verhandeln, denn da habe ich eine kleine Chance gesehen. Denn ich wusste, er würde zwar gern in die Moto2 aufsteigen. Anderseits reizt ihn eine Moto3-Saison mit KTM.

Dann haben Max und ich die Arbeiten untereinander aufgeteilt und begonnen, an unserem gemeinsamen Projekt zu arbeiten.

Max war dann in Spielberg, in Silverstone und Misano, nur in Aragón hat er gefehlt. Er war auch in Japan und Malaysia.

Du hast also den Teamplatz beigesteuert und Canet überredet. Was bringt Max bei diesem Joint Venture mit?

Max bringt mit Sterilgarda den Hauptsponsor mit ein. Das hat uns die Möglichkeit eröffnet, einen Spitzenfahrer wie Canet zu engagieren.

Aron Canet hat beim Estrella Galicia-0,0-Honda-Team eine Gage von 200.000 Euro verlangt, ist zu hören.

Das weiß ich nicht. Es wäre sehr viel für einen Moto3 Fahrer.

Max Biaggi ist in seiner zweiten Superbike-WM-Saison 2008 bei Ducati mit Sterilgarda gefahren.

Ja, er kennt den Chef sehr gut. Max hat Sterilgarda auch immer als persönlichen Sponsor gehabt.

Max hat Sterilgarda auch in der italienischen und spanischen Meisterschaft bei seinem Team als Sponsor gehabt.

Um unser Paket für Canet attraktiv zu machen, wollte ich auch KTM im Boot haben, was auch mit ausschlaggebend war.

Dorna-Sportdirektor Carlos Ezpeleta hat die Zusammenarbeit mit Biaggi gutgeheißen, vorausgesetzt der Teamplatz und die damit verbundene Verantwortung bleibt auf meiner Seite.

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