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Dauerregen beim Valencia-GP: Was Fans auf sich nahmen

Kolumne von Jochen Schobloch
​ Selten war ein MotoGP-Finale in Valencia für die Fans so beschwerlich wie dieses Jahr, das miese Wetter und zusätzliche Strapazen taten der guten Stimmung aber kaum Abbruch.

Wetterkapriolen, wie wir sie dieses Jahr beim MotoGP-Finale in Valencia erlebten, werden normalerweise anderen Rennstrecken zugeschrieben. Aber am Wetter lässt sich eben keine Schraube drehen.

So musste der Veranstalter wegen der überfluteten Verbindungsstraße von der Zughaltestelle «Circuito Ricardo Tormo» zur gleichnamigen Rennstrecke einen Ersatzverkehr auf die Füße stellen, um die zigtausenden An- und Abreisenden an die Rennstrecke zu bringen.

Es gibt nur eine Straße Richtung Cheste und Loriguilla im Umkreis von je zirka fünf Kilometern, die einen Entwässerungskanal kreuzt. Zu Fuß war das Überqueren mit hochgekrempelten oder ausgezogenen Hosen im nahezu kniehohen Wasser am Freitagvormittag noch möglich, die Strömung war jedoch so stark, dass die Verantwortlichen die Straße im Lauf des Freitags sperrten. Für den Abend wurde der Busverkehr 20 Kilometer über Loriguilla zur Haltestelle an der Rennstrecke geführt, die vom Ausgangspunkt nur 500 Meter entfernt ist. Samstag und Sonntag wurde der Busverkehr zur nur 6 km entfernten Haltestelle nach Cheste geleitet, die an derselben Bahnlinie liegt und ebenso nach Valencia führt.

Trotz Mistwetter war der Event ausverkauft, bereits um 7.30 Uhr am Sonntagmorgen war auf der Autobahn vor der Ausfahrt zur Rennstrecke ein kilometerlanger Stau. Und der Flughafen Valencia war Montagabend noch immer mit GP-Fans vollgepackt, egal ob die Flieger nach Rotterdam, Zürich oder London gingen.

Obwohl sich sehr viele Spanier bei diesem Event auf die MotoGP-Klasse beschränken, konnte man sich nicht sicher sein, ob am Renntag alle ihre Tribünenplätze einnehmen werden.

Beim Moto3-Rennen war über das gesamte Stadion verteilt nur jeder zehnte Platz belegt. Beim Moto2-Rennen schon jeder zweite, zu MotoGP war es wie immer voll.

Trotz aufgespannter Regenschirme und jeder Menge Plastikplanen, konnte man von beinahe jedem Sitzplatz 80 Prozent der Rennstrecke einsehen. Für die Details und die TV-Bilder gab es von jeder Position einsehbare Riesenbildschirme. Die Ticketpreise für das komplette Wochenende begannen bereits bei deutlich unter 100 Euro.

Daher ist eine Reise nach Valencia zum Ausklang der MotoGP-Saison in Verbindung mit einem Urlaub eine absolute Empfehlung. Die Stadt und das Umland bieten genügend Möglichkeiten, um die Tage zu füllen.

Doch auch wer sich auf das MotoGP-Finale fixiert, kommt in Valencia regelmäßig auf seine Kosten. Immer wieder finden ereignisreiche Rennen statt, die nicht vorhersehbar sind. Wie der unerwartete MotoGP-Sieg von Wildcard-Fahrer Troy Bayliss 2006 oder der diesjährige Sieg des erst 15-jährigen GP-Debütanten Can Öncü in der Moto3-Klasse.

Valencia hat immer wieder ein Ass im Ärmel, egal bei welchem Wetter.

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