Tony Arbolino (Honda): «Die Moto3 ist unberechenbar»
Das Marinelli Team Snipers von Mirko und dessen 78-jährigen Vaters Giancarlo Cecchini sind mittlerweile der Meinung, dass das ganze Theater um ihren Ex-Moto2-Fahrer Romano Fenati einfach übertrieben war. Klar, war es nicht gerade klug, einem Gegner in die Bremse zu greifen, aber durch den Schutzbügel hätte Romano seinen Landsmann Stefano Mani kaum zu Fall bringen können, ist zu hören. «Jedenfalls haben wir Fenati neben Arbolino für die Moto3-WM 2019 angemeldet. Jetzt warten wir ab, ob er dieser Einschreibung auch nachkommt», sagte Mirko Cecchini.
Der 18-Jährige Tony Arbolino aus Mailand gehört inzwischen zu den schnellsten Moto3-Fahrern. Er stand in Valencia zum zweiten Mal auf der Pole-Position, er führte bis zur zwölften von 23 Runden, dann stürzte er. Der Honda NSF 250RW-Pilot hat noch nie einen Podestplatz errungen.
Tony, du liegst oft weit vorne, aber ein Podestplatz fehlt dir. Woran liegt es?
Das ist tatsächlich erstaunlich. Und ich habe nicht einmal eine Begründung dafür. (Er lacht). Vielleicht liegt es an der mangelnden Erfahrung. Wir sind ja im Training immer ganz vorne, im Rennen fehlt einfach das gewisse Etwas. Aber wir arbeiten daran. Ich versuche alleine auf gebrauchten Reifen einen guten Rhythmus zu finden.
Wir werden nächstes Jahr sehen, ob es fruchtet. Irgendwie habe ich aber das Gefühl, dass es ein gutes Jahr für mich und das Team werden könnte.
In Valencia beim Finale bist du alleine vorne weggebraust – und dann dieser Sturz. Einfach nur Pech?
Tja, das war jammerschade. Aber die Kurve 4 ist nun mal so... Ich war genau das bisschen zu schnell, was gereicht hat, um mich abzuwerfen. Es ist zwar ein schönes Erlebnis, ein Rennen anzuführen, aber man sollte dann doch mehr nach Hause bringen (Er grinst).
Wenn man die Moto3 beobachtet, denkt man schon, diese Fahrer sind echt verrückt.
Es gibt so total verrückte Rennen wie Mugello oder Australien, wo du in einer Runde 15. bist und in der nächsten plötzlich Erster. Man kann keine Taktik anwenden, der Ausgang ist jeweils völlig unabsehbar. Man versucht einfach, die ganze Zeit mit den Schnellsten mitzuhalten.
Phillip Öttl war in Australien ein paar Kuven vor der Zielflagge Zweiter, dann fiel nach einem Schubs von Jorge Martin auf den 15. Platz zurück.
Genau aus diesem Grund kann man bei solchen Rennen unmöglich den Verlauf voraussehen.