Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Luca Grünwald: «Mir fehlen Kilometer auf KTM»

Von Otto Zuber
Luca Grünwald: Vorbereitung auf die Moto3-WM in Spanien

Luca Grünwald: Vorbereitung auf die Moto3-WM in Spanien

Der Moto3-Pilot bereitet sich bei der Spanischen Meisterschaft auf den WM-Einstieg vor. In Valencia gab es bereits einen Top-Ten-Rang für Luca Grünwald.

Um sich nach seinem Jahr in der IDM Supersport standesgemäss auf die Moto3-WM 2014 vorzubereiten, tritt Luca Grünwald bei den zwei letzten Saisonevents der Spanischen Meisterschaft (CEV) an. Dafür konnte der nächstjährige Pilot von Kiefer Racing mit seinem ehemaligen IDM-Team Freudenberg ein Abkommen schliessen, somit ist er auf einer KTM der renommierten Nachwuchsmannschaft in Valencia und Jerez mit dabei.

Beim vorletzten Event in Valencia standen gleich zwei Moto3-Rennen auf dem Programm, was Grünwald und seinem Team sehr gelegen kam. Allerdings litt das Programm am Freitag und Samstag unter Regen und gemischten Verhältnissen, erst am Sonntag strahlte die Sonne. In beiden Läufen lieferte der IDM-Meister von 2010 (125 ccm) und 2012 (Moto3) eine fehlerfreie Performance ab und abgesehen von der Tatsache, dass ein neunter und ein elfter Rang in dieser kompetitiven Meisterschaft als erfolgreicher Abschluss eines schwierigen Rennwochenendes zu werten sind, zählen vielmehr die gesammelten Erfahrungen im Verlauf der trockenen Sessions.

«Das Wetter an den Trainingstagen war natürlich alles andere als hilfreich, um auf ein neues Motorrad zu hüpfen und an einem Rennwochenende sich auf dieses einzuschießen. Zumindest hatten wir während des zweiten Qualifyings am Samstagnachmittag einheitlich trockene Bedingungen und wir konnten an einer Abstimmung arbeiten», erklärte Grünwald, der 2014 mit einer Kalex-KTM fahren wird. Sein baldiger Teamkollege Gabriel Ramos trat bereits erstmals im Umfeld von Kiefer Racing an und machte Bekanntschaft mit der Kalex.

Grünwald: «Das erste Rennen war im Großen und Ganzen okay; der Start war gut, ich konnte mich nach vorne arbeiten und die Rundenzeiten waren sehr ansprechend. Leider ist es mir nicht gelungen, den Kontakt an die erste Verfolgergruppe herzustellen, obwohl ich gleich schnell, wenn nicht sogar den Tick schneller als diese Gruppe gefahren bin. Das hängt damit zusammen, dass mir einfach Kilometer mit der KTM fehlen und dadurch mein Vertrauen in den ersten Runden noch nicht 100 Prozent gepasst hat. Mit meinen Rundenzeiten und dem neunten Rang war ich aber zufrieden.»

Der 18-Jährige bestritt nach der IDM-Saison bereits zwei Grands Prix anstelle des verletzten Florian Alt, aber bei der CEV war es das Debüt auf der KTM. «Bis zum Start des zweiten Rennens haben wir in einigen Bereichen Änderungen vorgenommen, die ich nach dem ersten Rennen bemängelt hatte. Diese führten auch zu einem geringfügig besseren Fahrverhalten. Aber im Prinzip fehlt mir aufgrund der wenigen Runden und Kilometer das Rundum-Gefühl für dieses Motorrad. Mir fehlt das Feedback vom Vorderrad, um das Ding ohne Rücksicht auf Verluste in die Kurven einzulenken. Vor allem wenn ich alleine auf der Piste bin, ist es schwierig das Limit abzuschätzen. Hinter einen schnellen Vordermann tue ich mir leichter, weil ich mich an dessen Brems- und Einlenkpunkten orientieren kann. Im zweiten Rennen verlief es daher um einiges schwieriger. Der Start ist mir allerdings erneut gut gelungen, aber leider wurde ich in der ersten Kurve etwas abgedrängt und im nächsten Augenblick kam es zu einem Sturz, bei dem ein Konkurrent heftig abgeflogen ist. Dieser Zwischenfall hat mich einige Positionen gekostet. Obwohl die Rundenzeiten ähnlich schnell waren wie in Lauf 1, ist es mir am Nachmittag nicht so leicht von der Hand gegangen, um einen konstanten Rhythmus zu fahren. An ein paar Stellen hatte ich massive Schwierigkeiten diese in jeder Runde gleich gut und schnell zu meistern. Einmal fuhr ich einen sauberen Strich und in der Runde darauf agierte ich wie ein Anfänger», meinte der 18-Jährige.

Nun reisen Freudenberg und auch Kiefer mit Ramos weiter nach Jerez zum Saisonfinale, bei dem übrigens die Teenagerin Maria Herrera als Moto3-Gesamtleaderin antreten wird. Grünwald: «Jedenfalls konnte ich dank der zwei Rennen viele Runden fahren und jede Menge Erfahrungen sammeln. Das ist der wichtigste Aspekt nach diesem Wochenende und ich freue mich schon auf das nächste Rennen in Jerez. Diese zwei Einsätze hier in Valencia und dann in Jerez sind bestimmt eine große Hilfe für 2014, um mich vorab wieder an eine Moto3-Rennmaschine zu gewöhnen. Das dies überhaupt möglich ist, gebührt dem Team Freudenberg, sowie der Firma Nutz für die großartige Unterstützung mein herzlichster Dank.»

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