Ein missglückter Motorradwechsel verhinderte für Jorge Lorenzo ein starkes MotoGP-Rennen in Brünn. Seine Ducati-Crew holte den Spanier zu früh an die Box.
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Für Jorge Lorenzo hätte der Brünn-GP vielleicht das bisher beste Rennwochenende als Ducati-Pilot werden können. Von Startplatz 6 stürmte der Spanier an die Spitze des Feldes und kam als Führender zum Motorradwechsel an die Box.
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Doch anstatt sofort das Rennen mit einer 2017er-Ducati auf Slicks und mit Trocken-Setup fortzusetzen, wurde an seinem zweiten Bike noch geschraubt – dabei hatte ihn das Team mittels Dashboard-Signal selbst an die Box zitiert. "Ich wollte noch maximal zwei Runden weiterfahren und meinem Team ein Signal geben, doch drei Kurven vor der Boxengasse sah ich im Dashboard das Signal zum Wechsel", berichtete Lorenzo gegenüber SPEEDWEEK.com. "Also bin ich an die Box gekommen, weil ich davon ausging, dass das Bike bereit ist – das war aber nicht der Fall. Das Team ging das Risiko ein, um auf der Strecke nicht noch mehr Zeit zu verlieren. Sie hofften, die Zeit würde ausreichen, aber das Bike war noch nicht fertig."
Lorenzo verbrachte 20 sec länger in der Box als der spätere Sieger Marc Marquez (Honda). "Ich musste zuschauen, wie mein Team alles umbaute und auch das Fahrwerk noch einstellte", schilderte der Ducati-Pilot weiter. "Als ich dann endlich auf die Strecke fuhr, fühlte sich die Ducati komisch an. Das Setting war eine Mischung von Trocken- und Regenabstimmung. Deshalb konnte ich später keine schnelleren Rundenzeiten fahren."
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Der Spanier nimmt sein Team aber in Schutz. "In dieser Saison habe ich schon so viele Fehler gemacht, dieses Mal waren es meine Jungs, die möglicherweise falsch reagiert haben. Aber wir sind ein Team", sagte Lorenzo. "Das muss man dann einfach akzeptieren. Bei solchen chaotischen Rennen kann das passieren."
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Als Fahrer hättest du aber auch einfach eine Runde weiterfahren können... "Natürlich, aber bei so einem eindeutigen Signal fährt man an die Box", rechtfertigt sich der dreifache MotoGP-Weltmeister. "Das Signal sagt aus, das Bike steht bereit, also handele ich entsprechend. Ansonsten hätte man das Signal nicht freigegeben."
Ohne dieses Problem beim Boxenstopp – was wäre drin gewesen, vielleicht sogar ein Sieg? "Sehr schwierig zu sagen. Man muss ehrlich zugeben, dass Marc beim Wechsel von Regenreifen auf Slicks der Beste ist. Er ist dann sehr aggressiv und bringt die Reifen sehr schnell auf Temperatur. Das ist wiederum nicht meine Stärke. Ich brauche immer ein wenig Zeit, um das Limit zu verstehen", gab Lorenzo zu. "In dieser Phase büßte ich einige Sekunden ein, auch weil das Setting nicht ideal war." Jorge Lorenzo belegt mit 66 Punkten Rang 10 der MotoGP-WM 2017.
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