Formel 1: Neues Punktesystem wird diskutiert

Sieger Andrea Dovizioso: «Ein perfektes Wochenende»

Von Günther Wiesinger
Die Fragen nach einer möglichen Teamorder wurden von den Ducati-Piloten Dovizioso und Loenzo nach dem Sepang-Triumph nur ausweichend beantwortet.

Andrea Dovizoso und Jorge Lorenzo antworteten nur recht ausweichend auf die Fragen, ob es beim Überholmanöver in der 16. Runde mit rechten Dingen zugegangen sei.

Kurz zuvor hatte man einen Message von der Ducati-Box auf das Dashboard von Lorenzo gesehen: «Change the Mapping.»

Naja, die Fahrer wissen üblicherweise selbst, wenn sie das Mapping ändern müssen, weil der Sprit nicht reicht oder für den Zustand der Reifen noch zu viel Power zur Verfügung steht.

Das kann also auch ein vereinbarter Code von Gigi Dall’Igna für Lorenzo gewesen sein, er solle Titelanwärter Dovi vorbei lassen, um die Titelaussichten für Ducati am Leben zu halten.

Und Dovi war anzusehen, dass er sich über einen Sieg schon mehr gefreut hat als über diesen, den er vielleicht zum überwiegenden Teil der Nachsicht und Loyalität von Lorenzo zu verdanken hat.

Aber Tech3-Yamaha-Teambesitzer Hervé Poncharal war überzegt, dass keine Stallorder im Spiel war. «Dovi war deutlich schneller.»

«Ja, wir haben hier ein perfektes Wochenende hingezaubert, wir können uns nichts vorwerfen», stellte Sepang-Vorjahressieger Andrea Dovizioso fest. «Denn wir waren vom ersten Training weg in jeder Witterung sehr schnell. Wir waren immer ganze vorne dabei. Ich bin so happy für das Team, denn wir haben uns im Trockenen von Session zu Session verbessert und hatten für die trockene Piste eine ausgezeichnete Pace. Wir wussten, wir können auch im Trockenen um den Sieg fighten. Gleichzeitig war uns klar, dass wir im Nassen unheimlich schnell sein würden. Der Grip war unheimlich gering im Rennen, schlechter als im Training. Denn es war nach den Trainings und den Rennen der Moto3 und Moto2 viel Gummiabrieb auf dem Asphalt. Deshalb habe ich mir am Anfang Zeit gelassen, denn ich hatte nicht so viel Vertrauen zum Motorrad wie im Training.»

«Zum Glück hat mich von hinten niemand unter Druck gesetzt. So konnte ich in Ruhe meine starken Stellen ausfindig machen und mich an den negativen Punkten verbessern», schilderte Andrea. «Dadurch habe ich Jorge einholen können. Er war heute wirklich schnell, deshalb musste sich sehr konzentriert bleiben, um mit ihm mithalten zu können.»

21 Punkte liegt Marc Márquez noch vorne. Bei einem Dovizioso-Sieg reichen dem Spanier in Valencia fünf Punkte für den elften Platz für den vierten MotoGP-Titelgewinn in fünf Jahren.

«Ich habe nicht erwartet, dass ich an diesem Wochenende hier so konkurrenzfähig sein würde. Aber das war in diesem Jahr schon öfters der Fall, niemand hat uns zugetraut, dass wir beim vorletzten Grand Prix den Titelfight noch offen halten können. Wir müssen also weiter positiv denken, wie wir es nach dem Australien-GP gemacht haben. Das Wichtigste ist, dass wir auch in Valencia schnell und konkurrenzfähig sind. Wenn das klappt, können wir uns über eine Rennstrategie Gedanken machen. Aber das wird gar keinen Sinn machen... Wir müssen einfach versuchen, den Sieg beim Finale heimzufahren. Wir wissen aber, dass Valencia für Ducati nicht die beste Strecke ist. Gleichzeitig ist Márquez dort sehr stark. Aber in diesem Jahr sind schon sehr viele Überraschungen passiert. Und man weiß nie, welche Streiche das Wetter spielt. Wir bleiben entspannt. Wir waren auch für diesem Wochenende relaxt, denn wir haben 2017 schon mehr erreicht als erwartet. Und an dieser Einstellung wird sich auch in Valencia nichts ändern. Trotzdem wollen wir dort wieder das Maximum herausholen.»

Dovi hatte im Rennen nicht immer einen Überblick, an welcher Position sich Marc Márquez aufhielt. «Ich konnte die große TV-Screen nicht ordentlich beobachten, weil wir vorne so wenig Grip hatten. Deshalb hatten wir alle Rutscher, auch Jorge, als ich ihn überholen konnte... Ich sah, dass Marc Vierter war, aber ich wusste nicht, ob er dicht an Zarco dran war. Als ich Jorge überholte habe, sah ich an der Boxentafel von Jorge, dass Zarco an dritter Stelle lag...»

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