Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Jack Miller (Ducati/7.): Lorenzo dicht auf den Fersen

Von Maria Pohlmann
Jack Miller mit Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti

Jack Miller mit Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti

Pramac-Ducati-Neuling Jack Miller fühlte sich auf der Desmosedici auf Anhieb pudelwohl. Für Ducati dürfte er eine wertvolle Verstärkung sein.

Jack Miller zog sich bei seinem ersten Test auf der Pramac-Ducati tadellos aus der Affäre. Er verlor nur 0,1 Sekunden auf den besten Ducati-Fahrer Jorge Lorenzo und etablierte sich mit 0,602 Sekunden Rückstand an siebter Position.

Miller musste aber heute auch seinen ersten Sturz auf der Ducati hinnehmen. «Scheisse. Der Reifen war auf der rechten Seite zu kalt», ärgerte sich der 22-jährige Australier. «Ich habe meine Lektion gelernt. Ich war ein bisschen zu enthusiastisch unterwegs. Wir haben dann das Motorrad repariert, wir sind wieder rausgefahren und haben den zweiten Tag noch gut genutzt. Ich bin konstante Zeiten gefahren und wie gestern 1:30-min-Zeiten gefahren. Gestern war ich zwar zwei Zehntel schneller. Aber die andren Jungs haben zwei neue weiche Hinterreifen verheizt, ich nur einen. Ich habe meine Bestzeit auf den Testreifen gefahren, wir haben also noch Potenzial. Ich hatte heute einen guten Rhythmus und fühlte mich komfortabel auf dem Motorrad.»

«Wir haben zwischendurch ein anderes Federbein-Set-up probiert, es hat nicht gut funktioniert, also sind wir zum ursprünglichen Setting zurückgekehrt. Und wir waren mit den gebrauchen Reifen recht schnell unterwegs. Ich bin happy mit unseren Fortschritten.»«Ich habe das Gefühl, ich habe mich schon tadellos an die Ducati gewöhnt und mich adaptiert. Es gefällt mir, dass dieses Bike kleine Warnungen absondert, wenn du zu spät bremst oder was auch immer. Ich komme mit viel Schwung aus den Kurven raus. In meinen ersten drei MotoGP-Jahren habe ich viel gelernt. Das hilft mir jetzt. Ich mag die Crew, die jetzt für mich arbeitet. Sie sind sehr professionell, wir kommen gut miteinander aus. Das Bike scheint besser zu meinem Fahrstil zu passen, ich fühle mich auch mit der Sitzposition wohler. Und ich muss noch besser ergründen, wo das Limit ist. Als ich heute gestürzt bin, hatte ich einen erstaunlichen Schräglagenwinkel. Das Bike lässt sich wahnsinnig weit umlegen... Aber irgendwann hast du nicht mehr genug Kontaktfläche bei den Reifen.»

«Man sieht ja bei den Rennen, dass oft vier, fünf verschieden Fabrikate vorne sind, obwohl die Bikes unterschiedliche Konzepte haben. Deshalb unterscheiden sich die Linien mit der Ducati nicht stark von den Linien einer Honda. Ich habe jetzt mehr Kurvenspeed; man kann dieses Bike vielleicht auch früher aufrichten, und der Transfer vom Gaszudrehen zum Gasaufdrehen geht momentan sehr sanft vonstatten. Ich glaube, man kann mit der Ducati etwas früher beschleunigen – und sanfter. Ich glaube, ich kann jetzt einen runderen Fahrstil wählen als in den letzten Jahren. In den letzten Runden haben wir die neue Aerodynamik raufgeknallt; das hat Spaß gemacht. Das war mal etwas anderes. Damit werden wir uns noch öfter beschäftigen.»

Gesamtzeiten des MotoGP-Tests in Valencia,14./15. 11.
1.
Marc Márquez (Honda), 1:30,033 min
2. Maverick Viñales (Yamaha), 1:30,189
3. Johann Zarco (Yamaha), 1:30,389
4. Dani Pedrosa (Honda), 1:30,436
5. Valentino Rossi (Yamaha), 1:30,519
6. Jorge Lorenzo (Ducati), 1:30,534
7. Jack Miller (Ducati), 1:30,635
8. Cal Crutchlow (Honda), 1:30,654
9. Aleix Espargaró (Aprilia), 1:30,756
10. Andrea Dovizioso (Ducati), 1:30,850
11. Andrea Iannone (Suzuki), 1:30,877
12. Pol Espargaró (KTM), 1:31,100
13. Bradley Smith (KTM), 1:31,202
14. Tito Rabat (Ducati), 1:31,386
15. Alex Rins (Suzuki), 1:31,516
16. Danilo Petrucci (Ducati), 1:31,721
17. Franco Morbidelli (Honda), 1:31,786
18. Takaaki Nakagami (Honda), 1,31,867
19. Scott Redding (Aprilia), 1:32,075
20. Karel Abraham, Ducati), 1:32,445
21. Xavier Siméon (Ducati), 1:32,698
22. Takumi Takahashi (Honda), 1:33,569

Die Mittwoch-Zeiten des MotoGP-Tests in Valencia, 17 Uhr:
1.
Marc Márquez (Honda) 1:30,033 min
2. Dani Pedrosa (Honda) +0,403 sec
3. Johann Zarco (Yamaha) +0,406
4. Jorge Lorenzo (Ducati) +0,501
5. Maverick Viñales (Yamaha) +0,607
6. Cal Crutchlow (Honda) +0,621
7. Valentino Rossi (Yamaha) +0,691
8. Jack Miller (Ducati) +0,827
9. Andrea Iannone (Suzuki) +0,844
10. Aleix Espargaró (Aprilia) +0,856
11. Pol Espargaró (KTM) +1,067
12. Bradley Smith (KTM) +1,169
13. Tito Rabat (Ducati) +1,353
14. Alex Rins (Suzuki) +1,483
15. Andrea Dovizioso (Ducati) +1,725
16. Franco Morbidelli (Honda) +1,753
17. Takaaki Nakagami (Honda) +1,834
18. Danilo Petrucci (Ducati) +1,841
19. Scott Redding (Aprilia) +2,325
20. Xavier Siméon (Ducati) +2,665
21. Takumi Takahashi (Honda) +3,837

Die Dienstag-Zeiten des MotoGP-Tests in Valencia, 17 Uhr

1. Maverick Viñales (Yamaha) 1:30,189 min
2. Johann Zarco (Yamaha) +0,200 sec
3. Marc Márquez (Honda) +0,312
4. Valentino Rossi (Yamaha) +0,330
5. Jack Miller (Ducati) +0,446
6. Aleix Espargaró (Aprilia) +0,567
7. Andrea Dovizioso (Ducati) +0,661
8. Jorge Lorenzo (Ducati) +0,870
9. Pol Espargaró (KTM) +0,977
10. Cal Crutchlow (Honda) +1,070
11. Dani Pedrosa (Honda) +1,139
12. Bradley Smith (KTM) +1,226
13. Tito Rabat (Ducati) +1,484
14. Danilo Petrucci (Ducati) +1,532
15. Scott Redding (Aprilia) +1,886
16. Karel Abraham (Ducati) +2,256
17. Takaaki Nakagami (Honda) +2,534
18. Franco Morbidelli (Honda) +2,573
19. Takumi Takahashi (Honda) +3,380
20. Xavier Simeon (Ducati) +4,053

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