Motocross: Trauer nach tödlichem Unfall

Einzige Chance? Danilo Petrucci muss Leistung bringen

Von Ivo Schützbach
Danilo Petrucci ersetzt in der MotoGP-WM 2019 im Ducati-Werksteam den dreifachen Weltmeister Jorge Lorenzo. Was sein Manager Alberto Vergani ihm zutraut und von ihm erwartet.

Derzeit managt Alberto Vergani nur zwei Rennfahrer: Danilo Petrucci in der MotoGP- und Marco Melandri in der Superbike-WM. Für den Italiener ist das nur eine Nebenbeschäftigung: Im Hauptberuf ist er Präsident der Nolan Group mit ihren Helmmarken Nolan und X-lite.

«Als Manager fing ich mit Ivan Capelli in der Formel 1 an, dann kamen 1998 Carlos Checa, 2005 Marco Melandri und 2015 Danilo Petrucci dazu», zählte Vergani seine Schützlinge auf. «Mein Ziel mit Danilo war, ihn in ein Werksteam zu bekommen und ihn dort siegen zu sehen.»

Das erste Ziel erreichte Vergani, Petrucci fährt 2019 im Ducati-Werksteam an der Seite von Vizeweltmeister Andrea Dovizioso.

«Danilo hat einen Spitzencharakter», schwärmt Vergani vom 28-Jährigen. «Er ist unverfälscht und verkörpert Werte – wie Marco und Carlos. Mich haben viele Fahrer gefragt, ob ich sie managen würde, ich lehnte aber fast immer ab. Danilo ist bereit für das Werksteam, er schaffte es mit einem Privatteam sechsmal aufs Podium. Das Motorrad bei Pramac war gut, aber nicht dasselbe wie im Werksteam. Das Werksteam hat immer noch etwas extra, sie müssen gewinnen.»

Petrucci fährt seit 2012 MotoGP und hat keines der 118 Rennen gewonnen. Seine Verpflichtung für das Werksteam sorgte bei einigen Beobachtern für Verwunderung.

«Es stimmt, dass er nie gewann», überlegte Vergani im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Der Unterschied zu Lorenzo ist: Der bekam 25 Millionen Euro für zwei Saisons, für dieses Geld erwartet man Siege. Stoner hat für dieses Gehalt den Titel erobert. Danilo bekommt nach wie vor das Gehalt eines Fahrers in einem Satelliten-Team. Aber das Werksteam ist eine großartige Chance für ihn, das Geld wird von alleine kommen. Zuerst braucht man ein siegfähiges Motorrad, das hat er jetzt.»

Petrucci unterschrieb einen Ein-Jahres-Vertrag, er muss 2019 Leistung zeigen, will er seinen Platz behalten. Vergani glaubt, dass er das hinbekommt: «Er musste sich jedes Jahr beweisen, erst gegen Redding, dann gegen Miller. Es gab Zeiten dieses Jahr, da hatte Danilo gleich viele Punkte wie Lorenzo auf dem Konto – auch wenn ich weiß, dass sich das nicht vergleichen lässt. Für dieses Jahr habe ich mir konstante Leistungen von Danilo erhofft. Er hatte auch etwas Pech, auf dem Sachsenring hätte er es fast auf Pole-Position geschafft. Nächstes Jahr hoffe ich, dass er ein Rennen gewinnt und so oft wie möglich auf dem Podium steht. Und, dass er so nahe wie möglich an Dovizioso dran ist und sein Vertrag um ein Jahr verlängert wird.»

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