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Joan Mir: Was Suzuki und Yamaha gemeinsam haben

Von Manuel Pecino
MotoGP-Rookie Joan Mir

MotoGP-Rookie Joan Mir

MotoGP-Rookie Joan Mir glänzte bei seinem Debüt in Katar mit Platz 8, in Argentinien kam er nicht ins Ziel. Der Suzuki-Pilot spricht über Stärken und Schwächen, die er in den ersten Rennen feststellen konnte.

Eigentlich hätten wir «gegen 19 Uhr» mit Joan Mir sprechen sollen, aber am Ende haben wir es erst nach 21 Uhr geschafft. «Sorry, aber ich musste einfach trainieren», entschuldigte er sich rasch. Die Stimme am anderen Ende der Leitung klang erschöpft. «Es stimmt, ich bin am Ende. Ich bin den ganzen Tag lang Motocross gefahren», erklärte der Spanier. Wie die meisten Fahrer macht ihm das körperliche Training auf irgendwelchen Motorrädern am meisten Spaß; Gym steht auf der Beliebtheitsliste immer ganz unten.

Mir musste das Rennen in Las Termas am Sonntag zwar frühzeitig beenden, beim Saisonauftakt in Doha hatte er aber mit Rang 8 geglänzt. Als der Moto3-Weltmeister des Jahres 2017 in Katar von seiner neuen Werks-Suzuki stieg, hatte er ein dickes Lächeln im Gesicht. So ein Debüt hätte er sich wohl selbst nicht erwartet, nicht einmal in seinen kühnsten Träumen.

Im Interview berichtet der 21-jährige Spanier von seinen ersten Rennerfahrungen als MotoGP-Pilot.

Joan, wie oft hast du dir das Rennen von Katar angeschaut?

Ich glaube einmal.

Nur einmal?

Ja, nur einmal, ich will mir keinen großen Kopf machen...

Ich bin neugierig zu hören, was du erst auf dem Video gesehen hast – und nicht schon während des Rennens, als du auf dem Bike gesessen hast.

Ich hatte nicht gemerkt, dass all die Jungs, die ich hinter mir hatte, wie Valentino [Rossi], Maverick [Viñales]... Wie sie in der Gruppe waren und mich dann überholt haben... Sie hatten einen etwas besseren Reifen als ich und ich konnte auch sehen, wie Dovizioso das Rennen gut kontrolliert hat.

In den letzten Runden... Es ist eine Schande, dass ich die weiche Mischung hatte. Es macht mich etwas wütend, weil wir mit dem mittleren Reifen am Ende des Rennens konkurrenzfähiger gewesen wären. Und ich glaube, wir hätten die Pace auch in den ersten Runden halten können.

Hättest du am Anfang genauso aggressiv sein können?

Ich glaube schon. Vergiss nicht, dass die Pace am Anfang nicht unbedingt schnell war, deshalb hätte ich dabei sein können... Schnell war es erst am Ende und ich war sehr beeinträchtigt mit dem Reifen. Aber ich bin trotzdem happy.

Es war dein erstes Rennen, das erste Mal, das du mitten drin warst. Es ist eine Sache, alleine zu fahren, aber eine andere, in der Gruppe zu sein, umgeben von Fahrern, die dasselbe wollen wie du. Wie hast du dich gefühlt? Konntest du so fahren, wie du es im Training getan hast?

Dass du nicht deine eigene Linie fahren kannst und so weiter, das beeinflusst dich ein bisschen, weil du wissen musst, wie du mit dem Abstand zum Fahrer vor dir umgehen musst, damit du deine Linie fahren kannst.

Es ist klar, dass weder Yamaha noch Suzuki die schnellsten Bikes im Feld sind, deshalb ja, es stimmt, dass wir in der Kurvenmitte mehr machen müssen – und deshalb belasten wir den Reifen jedes Mal... Auf der Geraden verlieren wir, in den Kurven holen wir auf. Beim Überholen ist die Sache etwas komplizierter. Mit einem Motorrad, das mehr Power hat, ist es einfacher und das trifft uns ein bisschen.

Bist du einer, der hart bremst oder nicht? Wenn du ein Motorrad mit weniger Motor hast, wie du gerade gesagt hast, dann musst du mit der Bremse spielen...

Ich muss sagen, dass ich während des gesamtes Rennens mit dem Bremsen sehr glücklich war, weil ich alles aufgeholt habe. Ich habe viel gutgemacht und das ganze Rennen war so, was heißt, dass ich auch den Hinterreifen nicht zerstöre. Zu wissen, dass du auf der Bremse stark bist, bedeutet, dass du in der Beschleunigung den Reifen etwas schonen kannst. Das ist ein Detail, dass das Team an mir und an dem, was ich im Rennen gemacht habe, gesehen hat... Und das ist sehr positiv.

Joan, es ist ein großer Unterschied, ob man überholt oder den Platz eines anderen Fahrers übernimmt. Ihn zu überholen heißt, an ihm vorbei zu gehen. Seinen Platz einzunehmen heißt, dass du dich parallel zu ihm in Position bringst und ihn blockst. Richtig?

Ja.

Ich kann mir vorstellen, dass du in deinem Fall, und im Fall der Yamaha-Fahrer, mehr auf eine Linie kommen musst, um dann ihren Platz einzunehmen, ist das richtig?

Ja, weil der Abstand auf der Geraden manchmal so groß ist, dass es für dich sehr schwierig ist, alles auf der Bremse gutzumachen. Deshalb musst du manchmal ein etwas aggressiveres Manöver machen, um am Fahrer vor dir vorbei zu kommen.

Rossi ist ein Spezialist für dieses Manöver.

Genau. Valentino macht das richtig gut... Ich glaube, dass er es in Katar ein paarmal gemacht hat, so hat man es mir gesagt. Er hat das ziemlich gut im Griff.

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