KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Danilo Petrucci (Ducati): Dovi nicht mehr Referenz?

Von Waldemar Da Rin
Es ist kein Geheimnis, dass sich Danilo Petrucci einiges bei seinem Teamkollegen und Trainingspartner Andrea Dovizioso abgeschaut hat. Nach dem Sachsenring-GP trennen die Ducati-Werksfahrer aber nur sechs Punkte.

«Seit ich zu Ducati gekommen bin, war Andrea immer meine Referenz. Auch Iannone und Jorge [Lorenzo] sind mit diesem Motorrad sehr stark gewesen, aber sie hatten zwei Fahrstile, die im Vergleich zu meinem und dem von Andrea etwas anders waren», erklärte Danilo Petrucci, der nach vier Jahren bei Pramac Ducati für die Saison 2019 in das italienische Werksteam aus Borgo Panigale geholte wurde. «Wir nutzen beide die besten Eigenschaften des Motorrads, auf der Bremse und in der Beschleunigung», ergänzte der 28-Jährige, der seit einer Woche auch die Vertragsverlängerung für 2020 in der Tasche hat.

«Petrux» zog sogar nach Forlì, um auch abseits der Rennstrecke mit seinem Ducati-Teamkollegen zusammenzuarbeiten und zu trainieren: «Seit ich bei Ducati bin, hat mir Andrea – aus Sympathie und Freundschaft – immer geholfen. Dieses Jahr sicherlich noch mehr. Wenn man sieht, dass er stark ist, ist es klar, dass man versucht, wie er zu fahren. Deshalb habe ich – vor allem in den letzten Jahren – anhand der Daten versucht zu studieren, was er macht. Er war immer sehr freundlich und hat mir immer Daten und Ratschläge gegeben.»

Nach seinem ersten MotoGP-Sieg in Mugello widmete ein emotionaler Petrucci den Erfolg «Dovi», der ihn wie einen Bruder aufgenommen hatte, und versicherte, dass er für das Ziel des Teams – den WM-Titel – arbeiten wollte. Stallorder gebe es aber keine, hielt der Neuzugang im Ducati-Werksteam später ausdrücklich fest.

Das wurde auch am vergangenen Sonntag deutlich: Petrucci setzte sich auf dem Sachsenring im Finish gegen Dovizioso und Miller durch. Damit liegt er in der WM-Wertung als Dritter nur mehr sechs Punkte hinter seinem Teamkollegen und zweifachen MotoGP-Vizeweltmeister. Beide haben sich 2019 jeweils einen GP-Sieg erkämpft. Dovi stand insgesamt vier Mal auf dem Podest, Petrux drei Mal.

«Jetzt sind wir ein bisschen an einem Punkt... Auf dem Sachsenring zum Beispiel, da konnte er oder ich gleichermaßen vorne sein. Ich hatte am Sonntag vielleicht einen Vorteil mit meinem Gewicht. Wo ich sie überholt habe, im Ausgang der Kurve 11, konnte ich etwas mehr Gewicht und Traktion auf das Hinterrad bringen und schneller als Miller und Dovi aus der Kurve kommen», berichtete Petrux. «Wir haben uns sicher nicht zurückgehalten, denn keinem von uns gefällt es, hinter den anderen zu landen.»

MotoGP Ergebnis, Sachsenring:

1. Márquez. 2. Viñales. 3. Crutchlow. 4. Petrucci. 5. Dovizioso. 6. Miller. 7. Mir. 8. Rossi. 9. Morbidelli. 10. Bradl. 11. Rabat. 12. Pol Espargaró. 13. Iannone. 14. Nakagami. 15. Abraham. 16. Syahrin. 17. Bagnaia. 18. Oliveira.

WM-Stand nach 9 von 19 Rennen:

1. Márquez 185. 2. Dovizioso 127. 3. Petrucci 121. 4. Rins 101. 5. Viñales 85. 6. Rossi 80. 7. Miller 70. 8. Quartararo 67. 9. Crutchlow 67. 10. Pol Espargaró 56.

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