Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

MotoGP 2020: Fahrerpaarungen und Fragen im Überblick

Von Nora Lantschner
Die MotoGP-Saison 2019 biegt auf die Zielgerade ein, hinter den Kulissen wird längst für 2020 gearbeitet. Obwohl es auf dem Fahrermarkt lange ruhig war, gibt es bei KTM und Honda im Oktober noch offene Plätze.

Am Sonntag hat Marc Márquez in Buiram den ersten Matchball, um sich frühzeitig zum MotoGP-Champion 2019 zu küren. Fünf Rennen vor Schluss haben die Hersteller und Teams längst die Weichen für 2020 gestellt, alle Fragen sind aber noch nicht geklärt.

Pramac Ducati etwa setzte am 14. August den Spekulationen um eine mögliche Ducati-Rückkehr von Jorge Lorenzo ein Ende, als die Vertragsverlängerung mit Jack Miller offiziell bestätigt wurde. Übrigens: Der italienische Hersteller schickt in der kommenden Saison erstmals vier aktuelle GP20-Werksmaschinen ins Rennen, denn auch Francesco Bagnaia, Moto2-Weltmeister von 2018, steht dies vertraglich zu.

Der Vorgänger von Miller bei Pramac, Danilo Petrucci, durfte nach seinem Mugello-Sieg bereits auf dem Sachsenring am 4. Juli offiziell verkünden, dass er ein weiteres Jahr im Werksteam aus Borgo Panigale zu Hause sein wird. Damit war der wohl begehrteste Platz auf dem Transfermarkt frühzeitig vergeben, denn ein Großteil der MotoGP-Piloten verfügten schon über gültige Verträge bis Ende 2020.

Nachdem man sich bei KTM bereits im Mai dazu entschloss, die Option auf Rookie Miguel Oliveira zu ziehen und Anfang Juli durchsickerte, dass Brad Binder 2020 bei Red Bull Tech3 sein neuer Teamkollege wird, schien das MotoGP-Feld für die kommende Saison definiert – bis es beim KTM-Heimrennen in Spielberg zum Paukenschlag kam: Johann Zarco bat Red Bull KTM um eine frühzeitige Vertragsauflösung, womit plötzlich wieder ein MotoGP-Platz für 2020 unbesetzt war.

KTM sucht noch nach einem Nachfolger für den Franzosen, auch Testfahrer Mika Kallio, der inzwischen bis zum Ende der laufenden Saison die RC16 von Zarco übernommen hat, ist eine Möglichkeit.

Zarco steht unterdessen weiter ohne Vertrag da. Der zweifache Moto2-Weltmeister möchte aber zumindest als Testfahrer (eine Option ist Yamaha) im MotoGP-Fahrerlager bleiben. Eine Variable ist und bleibt aber Lorenzo, der nach der Wirbelverletzung mit dem 20. und vorletzten Platz in Aragón einen neuen Tiefpunkt auf der RC213V erreichte: Sollte er am Ende der Saison doch noch seinen Rücktritt verkünden, könnte sich bei Repsol Honda eine Tür öffnen.

Noch nicht bestätigt ist außerdem der zweite Fahrer bei LCR Honda, eine Vertragsverlängerung mit Takaaki Nakagami gilt allerdings als sehr wahrscheinlich. «Er bleibt zu 99 Prozent bei uns», sagt Teamchef Lucio Cecchinello.

Eventuell hält HRC noch den zweiten Platz bei Repsol für ihn frei, was schon im Juli einmal angedacht war. Auch Stefan Bradl wäre als Lorenzo-Ersatz bei Repsol Honda eine realistische Option.

Bemerkenswert: Mit Ausnahme von Tito Rabat, der Ende Juli für zwei Jahre bei Reale Avintia verlängerte, laufen alle Verträge nach der Saison 2020 aus.

So sehen die MotoGP-Verträge für 2020 aktuell aus:

Repsol Honda:
Marc Márquez
Jorge Lorenzo

Ducati Team:
Andrea Dovizioso
Danilo Petrucci

Suzuki Ecstar:
Alex Rins
Joan Mir

Yamaha Factory Racing:
Valentino Rossi
Maverick Viñales

Red Bull KTM:
Pol Espargaró
(Nachfolger für Johann Zarco gesucht)

Aprilia Team Gresini:
Aleix Espargaró
Andrea Iannone

Petronas Yamaha SRT:
Fabio Quartararo
Franco Morbidelli

Pramac Ducati:
Jack Miller
Francesco Bagnaia

LCR Honda:
Cal Crutchlow
Takaaki Nakagami (noch nicht bestätigt)

Red Bull Tech3 KTM:
Miguel Oliveira
Brad Binder

Reale Avintia Ducati:
Tito Rabat
Karel Abraham

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