Im MotoGP-Sprint in Jerez krachte es ständig

Fabio Quartararo (Yamaha): «Viel aus Fehlern gelernt»

Von Nora Lantschner
2019 ein gewohntes Bild: Fabio Quartararo in Jubelpose

2019 ein gewohntes Bild: Fabio Quartararo in Jubelpose

Fabio Quartararo war der Senkrechtstarter der MotoGP-Saison 2019. «Vor einem Jahr war ich noch ein 'Nobody'», erinnert sich der Petronas-Yamaha-Star. Was er sich für 2020 vorgenommen hat.

Als Fabio Quartararo im Sommer des Vorjahres bei Petronas Yamaha SRT einen MotoGP-Vertrag unterschrieb, sorgte das im Fahrerlager für Verwunderung. Nach zwei CEV-Moto3-Titeln wurde der junge Franzose zwar schon mit 15 Jahren als der neue Marc Márquez gehandelt, aber er hielt dem Druck nicht stand und feierte nach drei schwierigen WM-Jahren erst 2018 in Barcelona in der Moto2-Klasse seinen ersten und bisher einzigen GP-Sieg – denn der zweite Erfolg in Motegi wurde ihm aberkannt, weil der Luftdruck im Reifen zu niedrig war.

Quartararo wischte 2019 aber alle Zweifel weg und legte eine beeindruckende Saison hin: Mit sechs Pole-Positions, sieben Podestplätzen und dem fünften Gesamtrang in der WM-Wertung war der mittlerweile 20-Jährige der mit Abstand beste Rookie des Jahres.

Im Interview blickt der Petronas-Yamaha-Jungstar auf seine Saison zurück und gibt das Ziel für 2020 vor.

Wie würdest du deine Rookie-Saison von 1 bis 10 bewerten?

Wir haben ein großartiges Jahr hingelegt, also vielleicht mit einer 8. Zwei fehlen auf die 10, weil ich Fehler gemacht habe – aber ich musste die machen, um für die Zukunft zu lernen. Ich glaube, es ist wichtig, unsere Saison nicht überzubewerten. Es stimmt aber auch, dass wir in einigen Rennen hätten besser sein können, als wir es waren – zum Beispiel in Australien oder Silverstone. Ich habe Fehler gemacht, aber das ist Teil des Jobs und ich habe daraus gelernt.

Das Highlight des Jahres war definitiv die Pole-Position in Jerez – zum ersten Mal hatte ich eine Session in der MotoGP-Klasse auf Platz 1 beendet und es war dann gleich die Pole-Position!

Was hast du in dieser Saison gelernt und was musst du für 2020 noch lernen?

Ich habe viel darüber gelernt, wie man Reifen schont, ein MotoGP-Bike mit vollem oder leerem Tank fährt, mit den Mappings spielt – es sind zu viele Dinge, um sie alle aufzuzählen. Es ist eine großartige Erfahrung, diese Bikes fahren zu dürfen. Ich habe so viel gelernt, dass es gar nicht einfach ist, alles aufzuzählen.

Im nächsten Jahr will ich in den Rennen besser sein, weil wir schon wissen, dass ich im Qualifying schnell bin.

Welche Rolle spielten das Team und Yamaha in deiner Rookie-Saison?

Die Aufgabe des Teams war es zu Beginn, mir alles beizubringen, und jede einzelne Person im Team hat mir auf irgendeine Weise geholfen. Jeder hat einen top Jop gemacht – für ihre Saison bekommen sie 10 Punkte – oder vielleicht 9, weil jeder immer einen Weg finden kann, um sich noch zu verbessern.

Kein Bike in der MotoGP-Klasse ist einfach zu fahren, aber die Yamaha ist vielleicht das Motorrad, in das ein Rookie am besten Vertrauen aufbauen kann. Das hat mir eine Menge geholfen, um einfach zu arbeiten, anstatt dumme Dinge zu tun, während ich fahre.

Was macht dich besonders stolz?

Ich bin so stolz auf die zweite Saisonhälfte, als ich in der Lage war, in vielen Rennen um das Podium zu kämpfen. Ich glaube, das wird das Ziel für 2020 sein: In jedem einzelnen Rennen um das Podest oder die Top-5 zu kämpfen.

Natürlich bedauere ich die Stürze auf Phillip Island, auf dem Sachsenring und in Silverstone am meisten – aber ich habe viel daraus gelernt.

Dein Name ist nun viel bekannter als noch vor einem Jahr. Wie wirkt sich das aus?

Natürlich merke ich das, denn im Vorjahr war ich noch ein «Nobody». Jetzt – mit dem Sprung in meiner Performance – haben Leute angefangen, mich auf der Straße oder am Flughafen zu erkennen. Aber für mich ist es wichtig, dieselbe Person zu bleiben und keine Dummheiten zu machen – ich will so bleiben, wie ich vorher war.

Welche Erwartungen hast du für 2020?

Ich erwarte mir für das kommende Jahr in jedem einzelnen Rennen um die Podestplätze zu kämpfen und in den Top-5 zu sein, wenn die Top-3 nicht möglich sind.

Und welche Pläne hast du für die Winterpause?

Ich werde zu Hause sein, hart trainieren und so viel wie möglich auf dem Motocross-Bike sitzen. Denn der Winter ist die einzige Zeit im Jahr, wo ich ohne großes Risiko und viel Druck Motorradfahren kann.

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