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Brivio (Suzuki): «Rins ist ein Top-Fahrer der MotoGP»

Von Nora Lantschner
Davide Brivio (links) feiert den zweifachen Saisonsieger Alex Rins

Davide Brivio (links) feiert den zweifachen Saisonsieger Alex Rins

Die Suzuki-Piloten Alex Rins und Joan Mir beendeten die MotoGP-Saison 2019 auf den WM-Rängen 4 und 12. Teammanager Davide Brivio ist überzeugt: «Wir haben zwei sehr starke Fahrer.»

Alex Rins bescherte Suzuki 2019 zwei GP-Siege: In Austin lag er im Ziel 0,462 Sekunden vor dem neunfachen Weltmeister Valentino Rossi, in Silverstone besiegte er keinen Geringeren als Marc Márquez auf den letzten Metern – um gerade einmal 0,013 Sekunden. Mit insgesamt drei Podestplätzen beendete der 24-jährige Spanier die Saison auf dem vierten WM-Rang. Eine noch bessere Bilanz verhinderten eine allzu oft mäßige Qualifying-Leistung sowie drei Stürze in den Rennen von Assen, Silverstone und Misano.

Sein Teamkollege Joan Mir landete in seinem Rookie-Jahr auf Platz 12 in der Weltmeisterschaft. Damit war von den Klassen-Neulingen nur Sensationsmann Fabio Quartararo besser – und das obwohl der Suzuki-Werksfahrer nach seinem Crash im Montag-Test von Brünn zwei Rennen verletzungsbedingt verpasste.

Teammanager Davide Brivio spricht im Suzuki-Interview über die Voraussetzungen für die kommende MotoGP-Saison: 2020 bekommt die GSX-RR unter anderem einen verbesserten Motor, der bei den Testfahrten in Valencia und Jerez von den Fahrern für gut befunden wurde.

Davide, entsprachen die Ergebnisse, die ihr dieses Jahr erreicht habt, den Erwartungen?

Wir hatten das Gefühl, dass es an der Zeit war zu versuchen Rennen zu gewinnen – und dieses Ziel haben wir erreicht. In diesem Aspekt war es ein Erfolgt. Wir wollten den fünften Gesamtrang, den wir im Vorjahr in der WM belegt hatten, verbessern. Das ist uns mit Platz 4 auch gelungen. Aber auch wenn wir die Ziele, die wir uns gesetzt hatten, erreicht haben, glauben wir irgendwie, dass wir noch besser hätten abschneiden können. Die zwei Siege waren natürlich großartig und so wichtig für uns.

Alex Rins kämpfte in den Top-3 der WM. Habt ihr auch schon ein Auge auf den Titel geworfen?

Natürlich ging uns der Gedanke duch den Kopf.  Immer wenn eine neue Saison beginnt, denkt man ein bisschen an den Titel. Wir haben uns aber nicht wirklich auf die Krone konzentriert, wir haben uns einfach vorgenommen unser Bestes zu geben und dann zu sehen, was passiert. Diese Saison war ein schöner «Boost» und eine gute Übung für das nächste Jahr. Unser Paket war in diesem Jahr stark und wir wollen in der nächsten Saison dort anknüpfen und in jedem Rennen kämpfen.

Was war 2019 die wichtigste Erfahrung, die du als Teammanager mitnimmst?

Ich habe gelernt, dass wir konstanter sein müssen, wenn wir wirklich um den Titel kämpfen wollen. In der zweiten Saisonhälfte wurde das richtig klar – das haben wir alle festgestellt und gelernt.

Und die beste Erinnerung?

Das waren natürlich die zwei Siege! Silverstone war aufregender, weil das Adrenalin des Zweikampfs großartig war. Aber der erste MotoGP-Sieg von Alex in Texas war auch speziell. An diese zwei Rennen habe ich die besten Erinnerungen, zwei fantastische Momente.

Ist Alex als Fahrer gereift?

Ja, er wird nun zu den Top-Fahren in der MotoGP-WM gezählt. An der Konstanz müssen wir aber immer noch arbeiten: Wir müssen versuchen, regelmäßiger an der Spitze zu sein, um noch bessere Ergebnisse zu sammeln.

Was sagst du zur Performance von Joan Mir in seinem Rookie-Jahr in der MotoGP-Klasse?

Sein Debüt-Jahr war sehr positiv und auch beeindruckend. Er hat unsere Erwartungen erfüllt, wenn man von dem ausgeht, was wir von ihm wussten und welche Erfahrungen wir zuvor mit Rookies gemacht hatten. Er hatte sein «Lernjahr», in der nächsten Saison werden wir sein wahres Potential sehen.

Wie sehr hat sich der Sturz von Joan beim Brünn-Test und die Verletzung auf seinen Lernprozess ausgewirkt?

Das war wirklich schade für ihn, weil wir an einem Punkt in der Saison waren, wo seine Kurve nach oben zeigte und wir viele hilfreiche Dinge am Set-up fanden Die Verletzung hat das Ganze unterbrochen und wir waren dazu gezwungen, noch einmal zu beginnen, als er zurückkam. Aber als er zurückkam, war er stärker und entschlossener, das war großartig zu sehen. Er konnte die Saison auf einer positiven Note mit guten Ergebnissen beenden.

Lass uns über die Saison 2020 sprechen. Suzuki arbeitet am neuen Motor, der bisher beide Fahrer zu überzeugen schien.

Wir haben schon ein gutes Paket, aber ein Bereich, in dem wir Verbesserungsbedarf erkannt haben, war die Performance des Motors – damit wir auf den Geraden konkurrenzfähiger sein können. Wir hoffen, dass wir mit der neuen Motorenspezifikation unser Defizit im Vergleich zu den anderen verringern konnten und den Rückstand schließen können.

2020 ist aus vielen Gründen ein wichtiges Jahr für Suzuki, die Marke feiert das 100-Jahr-Jubiläum. Welches Ziel verfolgt ihr? Die zwei Fahrer sind jung, haben aber schon einiges an Erfahrung gesammelt.

Es gibt immer Raum für Verbesserungen. Bevor wir eine Zielsetzung fixieren oder Vorhersagen machen, müssen wir das Paket, das wir im nächsten Jahr haben werden, genau verstehen und sehen, wie konkurrenzfähig unser Motorrad sein wird. Wir haben aber zwei sehr starke Fahrer, wir werden uns hohe Ziele stecken und hoffen, die großartige Saison 2019 zu übertreffen.

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