Pramac-Ducati: Pecco Bagnaia durch Zarco verdrängt?

Von Günther Wiesinger
Ducati plant das MotoGP-Werksteam 2021 mit Dovizioso und Miller. Bei Pramac-Ducati gilt Jorge Martin als fix. Um den zweiten Platz wetteifern Bagnaia und Zarco, lässt Sportchef Paolo Ciabatti durchblicken.

Ducati Corse hat für die Saison 2020 nicht weniger als fünf MotoGP-Werksfahrer unter Vertrag: Andrea Dovizioso und Danilo Petrucci mit GP20-Maschinen im Werksteam, dann Jack Miller und Pecco Bagnaia ebenfalls mit diesjährigen Werks-Desmosedici im Team Pramac Racing, dazu Johann Zarco auf einer GP19 im Reale Seguros Avintia Racing Team, wo Tito Rabat mit einer weiteren GP19 als Teamkollege des Franzosen agiert.

Für die kommende Saison hat bisher nur Jack Miller unterschrieben, er bekommt einen Platz im Winnow-Ducati-Werksteam. Wenn es nach Ducati geht, soll Dovizioso dort für eine neunte Saison unterschreiben. Das Pramac-Kundenteam könnten Pecco Bagnaia und Neuzugang Jorge Martin bilden. Aber dieser Plan ist nicht in Stein gemeisselt.

Bagnaia kam 2019 als Rookie mit einer Ducati GP18 über den 15. WM-Rang nicht hinaus, bei den Wintertests 2018/2019 hatte er noch Hoffnungen auf wesentlich bessere Resultate geweckt. Jetzt hat er identisches Material wie Dovizioso, Petrucci und Miller, seine Testergebnisse im Winter fielen vielversprechend aus.

«Wir haben die Entscheidung mit Jack Miller treffen müssen, bevor die Saison im Juli endlich losgeht. Bei den anderen Entscheidungen können wir die ersten zwei, drei WM-Läufe abwarten», meinte Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Wir haben ja noch Johann Zarco unter Vertrag. Gut, er ist mit bald 30 Jahren kein ganz junger Fahrer mehr. Aber wir dürfen die Resultate nicht vergessen, die er vor seinem KTM-Vertrag erreicht hat. Deshalb wollen wir noch den einen oder anderen Platz offen halten. Wir wollen abwarten, was passiert, wenn die Weltmeisterschaft wieder losgeht. Natürlich ist Bagnaia mit seinen 23 Jahren und wegen seiner Leistungen in der Moto2-WM ein Fahrer, den wir für die Zukunft behalten wollen. Aber gleichzeitig möchten wir von ihm mit dem 2020-Bike eine klare Verbesserung gegenüber der Saison 2019 sehen.»

Ciabatti sagt zwar, Bagnaia und Martin könnten für Pramac-Ducati 2021 ein vielversprechendes Fahrerduo bilden.

Gleichzeitig muss Bagnaia vorläufig befürchten, dass er neben der Chance auf einen Platz im Werksteam (da wurde ihm Miller vorgezogen) auch noch den Sitz bei Pramac verliert – gegen Zarco.

Denn der Franzose hat als MotoGP-WM-Sechster 2017 und 2018 mit total sechs Podestplätzen (bisher kein Sieg) gezeigt, dass er mit dem passenden Motorrad niemanden fürchten muss.

Zarco wurde nach dem Misano-GP 2019 bei Red Bull-KTM entlassen; der Vertrag für 2021 war schon vorher aufgelöst worden.

Zarco bestritt dann die letzten drei Rennen für LCR-Honda (Platz 13 in Australien, nachher zwei Stürze) und hoffte auf den Platz neben Marc Márquez bei Repsol-Honda. Doch dort wurde ihm Alex Márquez vorgezogen, also blieb nur der Platz von Karel Abraham bei Avintia-Ducati übrig – mit der Aussicht auf einen Transfer zu Pramac für 2021.

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