Zahlen lügen nicht
MotoGP-Start: nach 41 Metern hat die Meute 100 km/h drauf
Als Weltmeister hatte Nicky Hayden einst den Schriftzug «Numbers don´t lie», verziert mit einer «1», auf seinem Leder spazieren geführt. Dass Zahlen nicht lügen, darauf legte der Amerikaner allerdings nur 2007 wert, als er als Champion unterwegs war. Für einen anderen Vertreter aus dem MotoGP-Fahrerlager sind die Zahlen schon seit vielen Jahren das zentrale Thema: Data-Recording-Professor Dirk Debus. Die eine Hälfte der Firma 2D Debus & Diebold Messsysteme legt immer wieder beeindruckende Zahlen aus der Königsklasse vor.
Am Start beschleunigt eine MotoGP-Maschine in nur 2,96 Sekunden von 0 auf 100 km/h, bloss 41 Meter werden dafür benötigt. Nach weiteren 148 Metern stehen 200 km/h auf dem Tacho, in 3,4 Sekunden rennt die Maschine von 100 auf 200 km/h. Ungefähr gleich viel Weg (143 m/2,3 sec) braucht es nochmals, um 250 km/h zu erreichen. Bis zur magischen Marke von 300 km/h müssen die Piloten nochmals 3,6 Sekunden oder während weiteren 288 Metern Gas geben. Debus: «Diese Angaben gelten, wenn eine lange Übersetzung für einen Topspeed von 320 km/h eingebaut ist.» In Jerez, wo kürzer übersetzt wird, sind die Zeiten im Bereich von 200 bis 300 km/h nochmals 1 bis 2 Zehntelsekunden kleiner.
Der Data-Recording-Fachmann hat auch in den Bremszonen Erstaunliches festgestellt. Von 320 auf 200 km/h braucht es nur 2,3 Sekunden oder 170 Meter, das entspricht einer Verzögerung von 14,5 m/s2 (1,5 g). Auch in voller Schräglage, wenn von 200 auf 100 km/h runter gebremst wird, wirkt noch 1 g (10 m/s2) auf die Fahrer! «Je nach Grip sind Schräglagen über 65 Grad möglich», stellte Debus ausserdem fest.