Paolo Ciabatti/Ducati: Das Resümee zu Cal Crutchlow

Von Günther Wiesinger
Paolo Ciabatti

Paolo Ciabatti

Rund 2,5 Millionen Fahrergage liess sich Ducati in diesem Jahr die Auftritte von Cal Crutchlow kosten. Aber der Brite kam mit der GP14 monatelang nicht zurecht. Hat er sich ausreichend bemüht?

Ducati hat in diesem Jahr klare Fortschritte gemacht: Die Desmosedici GP14 schaffte drei Podestplätze und fuhr zehnmal in die erste Reihe, Andrea Dovizoso wurde starker WM-Fünfter.

Es gab aber auch in der Saison 2014 Rückschläge und Enttäuschungen, eine stellt Neuerwerbung Cal Crutchlow dar, der bis zum Aragón-GP hoffnungslos hinterherfuhr und dann am 31. Juli seinen Zwei-Jahres-Vertrag kündigte, um bei LCR-Honda den von Stefan Bradl preisgegebenen Platz zu übernehmen.

Ducati hatte längst Andrea Dovizoso und Andrea Iannone mit einem neuen Zwei-Jahres-Werksvertrag ausgestattet. Crutchlow hat sich in diesem Jahr achtmal auf Startplätzen zwischen 11 und 15 qualifiziert, er startete nur einmal aus Reihe 1, dreimal aus Reihe 2.

Crutchlow bekam seit seiner Kündigung keine neuen Teile mehr, nur Dovizioso und Iannone fahren seit dem Aragón-GP die neue Version Ducati GP14.2.

Crutchlow sagte in letzter Zeit regelmässig, er habe das gleiche Motorrad zur Verfügung wie im Februar beim Sepang-Test.

Ciabatti widerspricht. «Das ist nicht wahr. Denn Cal hat natürlich einige Upgrades, eine andere Verkleidung und weitere Dinge. Aber es ist richtig, dass wir für ihn keine neuen Entwicklungen mehr gebracht haben, seit er uns über seinem Weggang per Jahresende informiert hat. Auch deshalb, weil der Vorteil der Upgrades vielleicht zwei Zehntel bringt. Aber solange du in den Trainings so deutlich hinter deinem Teamkollegen liegst, musst du dich zuerst als Fahrer verbessern. Sobald dir das gelungen ist, gibt es vielleicht ein paar Zehntel, die mit dem Motorrad zu tun haben. Solange du eine Sekunde hinter dem Teamkollegen bist, können technische Upgrades nur bedingt helfen. Dass weggehende Fahrer keine neuen Teile mehr erhalten, ist zwar traurig, aber es ist normal und üblich.»

Und warum hat Crutchlow so lange gebraucht, um mit der Ducati Frieden zu schliessen? «Er hat sich nie wirklich bemüht, das Motorrad zu verstehen», meint Ciabatti. «Cal wollte nicht verstehen, wie unterschiedlich du dieses Motorrad fahren musst, wenn du 100 Prozent herausquetschen willst.»

Wollte Crutchlow wie Valentino Rossi aus der Ducati eine Yamaha machen? Ciabatti: «Eigentlich nicht. Cal hatte einfach kein Feeling dafür. Und er hat sehr oft gesagt, er kann das Motorrad nicht umlegen. Er fuhr oft mit 6 Grad weniger Schräglage als Dovi. Und er konnte nicht wirklich spät bremsen. Wir haben sehr viele ungleichmässige Runden gesehen, eine sehr schnell, eine sehr langsam, eine mittelmässig. Es war schwer zu verstehen. Am Schluss sind wir happy, dass Cal noch ein gutes letztes Saisondrittel gezeigt hat. Auch der Grossteil seiner Mannschaft wird uns verlassen, die gehen zu Suzuki. Aber wir werden bis zum Sonntag in Valencia gemeinsam alles geben, um auch mit Cal Erfolg zu haben.»

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