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Valentino Rossi: «Das Risiko hat sich gelohnt»

Von Oliver Feldtweg
Valentino Rossi

Valentino Rossi

Nach der mittelmässigen Saison 2013 trennte sich Valentino Rossi von seinem langjährigen Crew-Chief Jeremy Burgess. Er fuhr in diesem Jahr wie ausgewechselt – und erlebte seinen zweiten Frühling.

Valentino Rossi (35) hat in dieser MotoGP-Saison zwei Rennen (Misano und Phillip Island) gewonnen, er ist Vizeweltmeister geworden und hat seinen Teamkollegen Jorge Lorenzo in der WM auf Platz 3 verwiesen.

Eine Woche nach dem WM-Finale zieht der Yamaha-Star die Bilanz einer gelungenen Saison.

Valentino, die Saison 2014 ist vorbei. Wie schätzt du deine Leistung ein?

Ich bin mit meiner Performance 2014 sehr glücklich. Die Bilanz fällt positiv aus. Dieses Jahr war eine Schlüsselsaison, sie hat über meine Zukunft entschieden.
Im Vorjahr war ich nicht sehr happy, ich bin nicht oft genug aufs Podest gefahren, ich bin nur WM-Vierter geworden. In diesem Jahr wollte ich herausfinden, ob ich noch zwei Jahre weiterfahre oder nicht.
Mein Ziel war es, wieder an die Spitze zurückzukehren, in jedem Rennen mit den ersten Drei zu kämpfen und ständig in Podestnähe zu sein. Das hat 2014 nicht immer geklappt. Ich bin froh, dass es 2014 gelungen ist.
Ich habe im letzten Winter ein paar grosse Veränderungen vorgenommen, sie haben sich gelohnt, das freut mich. Ich war die ganze Saison hindurch in allen Rennen stark. Ich habe gute Rennen und starke Fights gezeigt.

Und wie beurteilst du die Yamaha-M1 des Jahrgangs 2014?

Unsere M1 hat sich im Laufe der Saison stark verbessert. Beide Mannschaften haben daran mitgewirkt, damit meine ich die Crew-Chiefs Silvano Galbusera und Ramon Forcada, dazu alle Techniker und Ingenieure. Gemeinsam haben wir aus der M1 wieder ein Sieger-Motorrad gemacht. Wir haben vier der letzten sechs Rennen gewonnen, zwei Jorge, zwei ich.
Es ist schade, dass wir die Performance nicht schon früher in der Saison verbessern konnten. Denn den grössten Vorsprung hat Marc Márquez in der ersten Saisonhälfte herausgeholt. Es war dann schwierig, ihn noch einzuholen. Wenn die Saison erst im September begonnen hätte, würde sich ein anderes Bild bieten... Aber okay.
Wichtiger ist, dass das Motorrad besser geworden ist und wir jetzt wieder konkurrenzfähig sind.

Was bedeutet es für dich als Mensch, wieder auf dem höchsten Level fahren zu können?

Das ist eine grosse Befriedigung für mich als Rennfahrer und als Mensch. Denn die letzten Jahre sind mühselig gewesen. Besonders die zwei Jahre mit Ducati waren mühsam und beschwerlich.
Die Saison 2013 war dann nach der Rückkehr zu Yamaha besser, aber ich konnte nicht mein wahres Können zeigen. Also habe ich einiges verändert. Diese Änderungen waren mit Risiko verbunden, aber die 13 Podestplätze in 18 Rennen haben mir Recht gegeben.
Die Motivation ist gestiegen, ich habe wieder viel Freude am Rennfahren, denn ich weiss, dass ich zwei Rennen gewonnen und oft geführt habe; ich konnte oft mit Marc und Jorge um den Sieg streiten.

Was war der glücklichste Moment in dieser Saison?

Der schönste Augenblick war der GP-Sieg in Misano vor all meinen Fans. Ich habe nach fünf Jahren wieder ein Rennen in Italien gewonnen, das war grossartig. Ich habe dieses Rennen geliebt. Aber den zweiten Sieg in Australien habe ich mehr genossen, den in Misano war ich zu aufgeregt...

Was bedeutet es dir, wieder Yamaha-Fahrer zu sein?

In meinem Herzen fühle ich mich zu 100 Prozent als Yamaha-Fahrer. Ich hatte eine lange Karriere, ich bin verschiedene Fabrikate gefahren. Aber der Höhepunkt meiner Laufbahn fand und findet bei Yamaha statt, ohne Zweifel. Ich liebe die Arbeit mit diesem Team, ich bin verliebt in die M1, deshalb freue ich mich auf die nächsten zwei Jahre.

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