Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Valentino Rossi (3.): «Müssen auf Márquez aufpassen»

Von Günther Wiesinger
Im Rennen: Valentino Rossi vor Pedrosa und Lorenzo

Im Rennen: Valentino Rossi vor Pedrosa und Lorenzo

Valentino Rossi brauste beim neunten Saisonrennen zum neunten Mal aufs Podest. Er liegt jetzt 13 Punkte vor Lorenzo und 65 vor Márquez.

Valentino Rossi liegt jetzt in der WM-Tabelle 13 Punkte vor Jorge Lorenzo, der Spanier ha?t in dieser Saison vier Rennen gewonnen, Rossi drei. Aber Weltmeister Marc Márquez machte beim GP von Deutschland nicht weniger als neun Punkte auf den Italiener wett – er liegt neun Rennen vor Schluss noch 65 Punkte zurück.

Rossi feierte nach dem sauberen dritten Platz wie nach einem Sieg. «Ja, das war ein sehr wichtiger Erfolg. Denn wir haben schon am Freitag verstanden, dass wir hier mit der Yamaha nicht auf demselben Level sind wie Márquez, Pedrosa und Honda. Wir haben ein bissen gelitten», erklärte der Movistar-Yamaha-Werkspilot. «Aber nachher haben wir gute Arbeit geleistet. Im Warm-up haben wir die richtige Entscheidung getroffen. Wir haben eine Set-up-Änderung  gemacht, danach waren wir beim Bremsen stärker. Wieder einmal hat mein Team tadellose Arbeit geleistet. Mein Motorrad war im Rennen sehr gut.»

«Ich bin vom sechsten Platz losgefahren, ich musste also gleich vom Anfang an Druck machen, das ist mir gut gelungen. Ich konnte zuerst Dani und danach Jorge überholen, es kam dann zu einem grossen Kampf gegen Jorge. Ich habe hinter ihm gesehen, dass ich ein bisschen schneller fahren kann als er. Also habe ich kapiert, dass ich maximal pushen muss. Denn ich wollte einen Abstand zu Jorge herausfahren.»

«Der Zweikampf gegen Dani anschliessend war schwieriger. Aber der beste Teil des Rennens für mich war, als mich Dani überholt hat. Denn ich habe sofort eingesehen, dass ich mich bei ihm einklinken musste, denn ich wusste, er kann mich wunderbar von Jorge wegschleppen. Ich bin an ihm drangeblieben und konnte dadurch einen Vorsprung auf Jorge herausfahren. Dani ist sehr gut gefahren. Ich habe mir hier auf dem Sachsenring heute ein paar gute Linien von ihm abgeschaut.»

«Vorübergehend habe ich damit spekuliert, dass ich Dani vielleicht den zweiten Platz noch abluchsen könnte, das wäre gut für meinen Titelkampf gegen Jorge gewesen, das hätte mir vier zusätzliche Punkte eingebracht... Aber in dem Moment, als mir diese schöne Idee durch den Kopf gegeistert ist, ist mir Dani entwischt. Danach war ich wenigstens nicht mehr in der Zwickmühle. Ich musste nicht mehr überlegen, ob ich noch einmal attackieren sollte oder nichts.»

Rossi hat bei den ersten neun Rennen drei Siege erzielt und insgesamt neun Podestplätze, eine erstaunliche Serie für den 36-jährigen Haudegen.

13 Punkte liegt Rossi jetzt vor Lorenzo. «Das ist ein sehr wichtiges Ergebnis, weil ich drei Punkte auf Jorge herausgeholt habe», stellte Valentino fest. «Bedeutend ist auch, dass ich im Rennen vor ihm ins Ziel gekommen bin. Es ist gut, dass ich bei Halbzeit einen Punktevorsprung habe. Aber ich weiss, dass es in der zweiten Halbzeit noch sehr spannend zugehen wird. Und wir dürfen nicht so blöd sein, Márquez im Titelkampf zu vernachlässigen. Wir müssen ihn im Auge behalten, auch wenn er jetzt noch ziemlich weit hinten ist. Er wird bei den nächsten Rennen sicher oft sehr stark sein. Aber es kommen jetzt auch einige Strecken, auf denen unsere M1 sehr konkurrenzfähig sein wird. Wir könnten dort den Honda sicher Paroli bieten. Aber zuerst machen wir ein bisschen Urlaub.»

Doch von Mittwoch bis Freitag testen Honda, Yamaha, Ducati und Suzuki schon wieder in Misano.


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