Shuhei Nakamoto (HRC): «Unser größter Fehler»

Von Sharleena Wirsing
Nach dem Saisonfinale in Valencia blickte HRC-Vizepräsident Shuhei Nakamoto auf die MotoGP-Saison 2015 zurück. Der Japaner gestand auch Fehler von Honda ein.

Nachdem Honda 2013 und 2014 mit Marc Márquez und Dani Pedrosa die Fahrer-, Team- und Konstrukteurstitel gewonnen hatte, verlief die Saison 2015 für die Japaner enttäuschend. In diesem Jahr gingen alle drei Titel an Konkurrent Yamaha.

Marc Márquez landete als bester Honda-Pilot auf dem dritten WM-Rang und fuhr fünf Siege ein, doch er wurde von den Yamaha-Piloten Jorge Lorenzo und Valentino Rossi überstrahlt. Immerhin: Márquez gewann ein Rennen mehr als Rossi.

Doch seine Chancen im WM-Kampf vergab Márquez durch sechs Stürze in 18 Rennen. Grund für diese Stürze war neben dem aggressiven Fahrstil des Spaniers auch auf die Probleme mit der 2015er-Honda zurückzuführen. Die Resultate besserten sich, als Márquez ab dem Assen-GP das 2014er-Chassis mit der 2015er-Schwinge kombinierte, um die Stabilität der RC213V zu verbessern. Zudem wurde versucht, den aggressiven Motor durch eine neue Auspuffanlage und Elektronik-Kniffe zu zähmen.

Márquez’ Repsol-Honda-Teamkollege Dani Pedrosa hatte 2015 zunächst mit ganz anderen Problemen zu kämpfen. «Arm pump»-Probleme gefährdeten die Karriere des kleinen Spaniers. Nach einer tiefgreifenden Operation kämpfte er sich langsam zu voller Fitness zurück. Zum Saisonende zeigte er seine wieder erlangte Stärke mit vier Podestplätzen und zwei Siegen in den letzten fünf Rennen. Am Ende belegte er mit 124 Punkten Rückstand auf Weltmeister Jorge Lorenzo den vierten WM-Rang.

HRC-Vizepräsident Shuhei Nakamoto weiß, dass das 2015er-Chassis sowie der zu aggressive Motor der RC213V ein Grund für den Rückstand auf Yamaha waren. «Es lief für uns in diesem Jahr nicht so gut wie erwartet», räumte Nakamoto ein. «Das Hauptproblem war die Charakteristik des diesjährigen Motors. Bereits beim Valencia-Test im letzten Jahr waren Marc und Dani überhaupt nicht zufrieden damit. Über den Winter haben wir dann unterschiedliche Dinge ausprobiert, um einen besseren Motor zum Test nach Sepang zu bringen. Beim Sepang-Test war die Pace von Marc und Dani dann gut, daher waren wir zufrieden. Das war unser größter Fehler.»

«In Sepang herrschen hohe Temperaturen und auch hohe Luftfeuchtigkeit. Das führt bei jedem Motor zu etwas Verlust, was die Power betrifft. Daher wirkte der Motor nicht mehr so aggressiv. Wir testeten diese Motorspezifikation nicht mehr unter normalen Bedingungen. Daher vermittelte der Motor in Katar wieder ein sehr aggressives Gefühl. Bald wechselten wir den Auspuff, änderten die Elektronik und Marc kehrte zum 2014er-Chassis zurück. Der diesjährige Motor war nicht sanft genug. Dani und Marc, aber auch Cal und Scott hatten deshalb Probleme, schnelle Rundenzeiten zu fahren», erklärte Nakamoto die Schwierigkeiten in der Saison 2015.

Siehe auch

Kommentare

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.

Nachbehandlung mit dem Doktor: Japan

Dr. Helmut Marko
Exklusiv auf SPEEDWEEK.com: Dr. Helmut Marko, Motorsport-Berater von Red Bull, analysiert den jüngsten Grand Prix. Diesmal: Suzuka, ein fast perfektes Rennen, und warum wir keinen Stress haben.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Do.. 18.04., 23:30, Eurosport 2
    Motocross: FIM-Weltmeisterschaft
  • Do.. 18.04., 23:45, Hamburg 1
    car port
  • Fr.. 19.04., 00:00, Eurosport 2
    Motorsport: FIA-Langstrecken-WM
  • Fr.. 19.04., 00:00, Motorvision TV
    Australian Drag Racing Championship
  • Fr.. 19.04., 01:45, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Fr.. 19.04., 03:00, Eurosport 2
    Motorradsport: 24-Stunden-Rennen Bol d'Or
  • Fr.. 19.04., 03:05, Motorvision TV
    4x4 - Das Allrad-Magazin
  • Fr.. 19.04., 03:45, Hamburg 1
    car port
  • Fr.. 19.04., 04:25, Motorvision TV
    Bike World
  • Fr.. 19.04., 05:15, ServusTV
    Formel 1: Großer Preis von China
» zum TV-Programm
5