Tito Rabat: «Harter Hinterreifen größte Hürde»

Von Frank Aday
2016 absolviert Tito Rabat seine erste MotoGP-Saison im Marc VDS-Team mit einer Honda RC213V. Beim Sepang-Test hatte er Mühe, mit den harten Michelin-Hinterreifen schnell zu sein.

2014 holte Tito Rabat den Weltmeister-Titel der Moto2-Klasse, konnte ihn 2015 jedoch nicht verteidigen. Für die Saison 2016 stieg er nun in die Königsklasse auf. In seiner ersten Saison in der MotoGP-Klasse wird er auf einer Honda RC213V sitzen. Drei Tests hat der Spanier auf dieser schon absolviert, den letzten davon Anfang Februar in Sepang. Nachdem Rabat aus Malaysia zurückgereist war, traf er «motogp.com» zum Interview.

Was hast du über deine MotoGP-Maschine seit dem ersten Test Ende 2015 in Valencia schon gelernt?

Am ersten Tag in Malaysia ging es wieder um den ersten Kontakt mit der Maschine, der war ziemlich gut. Der erste Tag auf dem Motorrad ist aber immer etwas komisch, denn man gewinnt immer neue Eindrücke. Wir sind viel gefahren und gerade nach der langen Pause waren wir insgesamt zufrieden. Am zweiten konnte ich schneller fahren und kam unter 2:02 min. Wir haben gesehen, dass uns Fortschritte gelingen, gerade mit der weicheren Reifenmischung. Doch dann wurde der weichere Hinterreifen aus dem Verkehr gezogen und ich musste mit dem harten fahren.

Mit dem harten Reifen weiß ich einfach nicht, wie ich das Motorrad fahren soll. Ich hatte ganz wenig Grip. Wenn ich nur ein bisschen das Gas aufgedreht habe, habe ich gemerkt, wie das Motorrad am Kurveneingang und am Ausgang gerutscht ist. Ich hatte kein Vertrauen, um sicher und schnell zu fahren. Ich muss lernen, wie ich diesen Reifen fahren muss, ich denke, das wird insgesamt der schwierigste Job werden. In Australien werden uns ein ein paar andere Mischungen zur Verfügung stehen. Wir werden viel mit dem harten Hinterreifen arbeiten, denn er wird dieses Jahr sicher auf vielen Strecken eingesetzt. Mit dem weichen Hinterreifen wissen wir aber, dass wir näher an der Spitze sind.

Du kommst aus der Moto2-Klasse, wie musstest du dich an die MotoGP-Maschine anpassen?

Das ist lustig, denn die Karbon-Bremsen habe ich zum ersten Mal in Valencia probiert, da habe ich gedacht, dass es nicht so schwierig und anders ist. Aber in Malaysia, wo du extrem hart bremsen musst und länger die volle Motorleistung ausfährst, habe ich gemerkt, dass ich auf der Bremse echt viel verliere und noch nicht weiß, wie diese Bremsen funktionieren. Am ersten Tag habe ich viel verloren, am zweiten Tag weniger und am dritten nochmal weniger. Diese Bremsen sind komplett anders, du musst auch an sich anders bremsen, als mit den Moto2-Stahlscheiben. In Malaysia haben wir das verstanden. Ich hoffe, dass es beim nächsten Test besser wird.

Insgesamt eine MotoGP-Maschine sicher aggressiver?

Ja, das merkst du in jedem Moment, beim Umlegen, Bremsen, Beschleunigen – alles ist viel aggressiver und fordert dich körperlich und mental um einiges mehr. Es ist alles viel radikaler. Es gibt mehr Leistung. Du brauchst schon etwas Finesse, um ordentlich zu fahren. Aber wenn du einmal das Level erreicht hast, welches du dafür brauchst, dann funktioniert alles sehr gut.

Denkst du, dass du die MotoGP-Maschine schon verstehst, oder wird das noch etwas Zeit brauchen?

Nach dem Malaysia-Test verstehe ich das Motorrad jetzt besser. Ich denke, dass wir in Australien nicht bei null beginnen müssen, sondern uns weiter steigern können. Wir wollen jedes Mal, wenn wir auf die Strecke rausgehen, schneller sein und den harten Reifen besser verstehen. Denn wenn die anderen damit schneller sind, dann muss ich das auch schaffen. Wir haben noch sechs Testtage vor dem ersten Rennen, da müssen wir alles herausholen.

Was erwartest du vom nächsten Test auf Phillip Island? Glaubst du, dass es leichter als in Sepang wird?

Bei Sepang müssen wir bedenken, dass alle MotoGP-Fahrer normalerweise mehrfach im Jahr dort unterwegs sind und die Strecke sehr gut kennen. Ich hatte die Gelegenheit, einigen Fahrern zu folgen. Sie hatten mehr als eine gute Linie. Es ist eine komplizierte und anspruchsvolle Strecke. Australien ist auch eine schwierige Strecke, aber dort geht es etwas mehr um Mut und das schnelle Fahren durch die Kurven. Es gibt dort weniger gute Linien, darum hoffen wir, weiter vorwärts zu kommen. Wir müssen uns langsam weiterentwickeln.

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