Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Andrea Dovizioso (7.): «Nicht alles unter Kontrolle»

Von Oliver Feldtweg
Andrea Dovizioso

Andrea Dovizioso

Ducati-Werkspilot Andrea Dovizioso hat Kummer mit den Michelin-Reifen. Sie lassen im neuen Zustand keine schnellen Zeiten zu, ausserdem gibt es zu wenige.

Es ist seit dem Mugello-GP im Vorjahr fast immer das gleiche Lied: Andrea Dovizioso steht bei Ducati im Schatten von Andrea Iannone, dem jüngeren Teamkollegen.

Das war auch am ersten Testabend bei Flutlicht auf dem Losail International Circuit in Katar nicht anders: 4. Iannone. 7. Dovizioso.

«Bevor ich am zweiten Abend richtig pushen und eine gute Rundenzeit anstreben kann, muss ich zuerst einmal herausfinden, wie es mit der Anzahl der brauchbaren Testreifen aussieht, die wir für diese drei Tage zur Verfügung bekommen», erklärte Dovi. «Die Reifenanzahl schränkt unsere Aktivitäten ein. Wir haben viel zu testen, aber wir wissen nicht, ob wir von den Reifen, die uns gefallen, genug für die ganzen drei Tage haben.»

«Ich bin am ersten Abend meine beste Rundenzeit mit Reifen gefahren, die schon 20 Runden hinter sich hatten», schilderte der Italiener. «Das heisst, wir haben noch nicht alles unter Kontrolle bei der neuen 2016-Maschine. Wir haben zeitlich einen Rückstand. Es ist nicht einfach, diese Situation zu handhaben. Denn jedes Mal, wenn du auf eine neue Strecke kommst, musst du nicht bei Null beginnen, aber fast bei Null. Hier benimmt sich das Motorrad ganz anders als in der Vergangenheit. Das Gefühl bessert sich zwar Runde für Runde. Aber wir werden erst nach dem zweiten und dritten Tag klarer verstehen, wie unser Level aussieht und wie sich die Pace der Gegner verhält, wie ihre Konstanz ist. Wir sind etwas schneller als bei den ersten Tests in diesem Jahr, aber am ersten Abend war noch keiner richtig am Limit. Da wir nicht so viele gute Reifen haben, ist es schwierig zu verstehen, wie die Pace wirklich aussieht. Jeder managt die Reifensituation anders.»

Dovi weiter: «Die Konstanz der Reifen ist sehr gut, das war auch in Australien so. Bei einem Long-run über zehn Runden lassen die Reifen nicht nach. Das ist wirklich gut. Aber dafür hast du bei neuen Reifen nicht so einen besonderen Grip, wie wir das gewöhnt waren. Deshalb ist es nicht leicht, eine wirklich gute Zeit hinzukriegen. Es wird in diesem Jahr schwierig werden, ein ganes GP-Wochenende hindurch unter den Top-Ten zu sein. Auch der Beginn des Qualifyings wird ungewöhnlich. Im Quali wird es mühsam sein, ganz nach vorne zu kommen. Das ist aber ein wichtiger Punkt im Hinblick auf das Rennen.»

Wie Marc Márquez wollte auch Andrea Dovizioso letztes Wochenende frühzeitig nach Katar kommen, um den Motocross-WM-Lauf live mitzuerleben. «Aber dann hat meine Zeit es nicht erlaubt. Wir sind ohnedies genug unterwegs. Ausserdem bin ich Vater einer Tochter. Ich kann also nicht immer weg, wenn ich mir das wünsche. Aber ich wäre gerne hier gewesen.»

Die Testzeiten Katar, 23 Uhr Ortszeit (2. März)

1. Jorge Lorenzo, Yamaha, 1:55,452
2. Maverick Vinales, Suzuki, 1:55,880
3. Valentino Rossi, Yamaha, 1:55,894
4. Andrea Iannone, Ducati, 1:56,119
5. Scott Redding, Ducati, 1:56,213
6. Héctor Barbera, Ducati, 1:56,320
7. Andrea Dovizioso, Ducati, 1:56,388
8. Cal Crutchlow, Honda, 1:56,510
9. Bradley Smith, Yamaha, 1:56,517
10. Marc Márquez, Honda, 1:56,523
11. Aleix Espargaró, Suzuki, 1:56,522
12. Pol Espargaró, Yamaha, 1:56,747
13. Dani Pedrosa, Honda, 1:56,910
14. Yonny Hernandez, Ducati, 1:57,021
15. Loris Baz, Ducati, 1:57,121
16. Jack Miller, Honda, 1:57,850
17. Michele Pirro, Ducati, 1:57,891
18. Tito Rabat, Honda, 1:58,016
19. Stefan Bradl, Aprilia, 1:58,066
20. Eugene Laverty, Ducati, 1:58,269
21. Hiroshi Aoyama, Honda, 1:58,744
22. Alvaró Bautista, Aprilia, 1:58,753
23. Takuya Tsuda, Suzuki, 2:00,578

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