Regeln lassen die MotoGP dumm aussehen

Valentino Rossi (2.): Das Risiko zahlte sich aus

Von Sharleena Wirsing
Valentino Rossi: Erreicht er 2016 seinen zehnten GP-Sieg in Assen?

Valentino Rossi: Erreicht er 2016 seinen zehnten GP-Sieg in Assen?

Obwohl die Zeit im Qualifying 2 knapp wurde, entschied sich Valentino Rossi kurz vor Schluss für einen Reifenwechsel. Die Risikobereitschaft des WM-Dritten zahlte sich aus.

Im 15-minütigen Qualifying 2 der MotoGP-Klasse trocknete der TT Circuit Assen immer mehr auf. Ducati-Pilot Andrea Dovizioso schnappte sich die Pole-Position. Er war 0,715 sec schneller als Valentino Rossi auf der Yamaha M1. «Das Qualifying ist immer schwierig. Vor allem hier in Assen ist es kompliziert, denn die Bedingungen und das Wetter können sich in nur fünf Minuten ändern. Der Asphalt trocknet unglaublich schnell ab», weiß der Italiener, der in den Niederlanden bereits neunmal siegreich war.

«Im Qualifying waren die Bedingungen anders als im vierten Training», stellte der 37-Jährige fest. «Mein Team und ich entschieden, dass wir vorsichtig beginnen und am Ende zuschlagen. Doch schon nach drei Runden verstand ich, dass dabei bin. Sich weiter zu verbessern, war für mich aber sehr schwierig, weil sich das Hinterrad bereits stark bewegte. Auf manchen Streckenabschnitten war der Asphalt schon komplett trocken, deshalb litt der Regenreifen sehr. Ich musste es also riskieren, denn ich war nur Achter oder Neunter. Ich wusste, dass mir dann nur eine oder zwei Runden bleiben, aber am Ende war es die richtige Entscheidung. Wir zogen einen neuen Regenreifen auf, denn für mich war es zu früh für die Intermediates. Ich bin sehr glücklich, obwohl es schade um die Pole ist, aber es wird sehr wichtig sein, auf der ersten Reihe zu starten.»

Pole-Setter Dovizioso ist davon überzeugt, dass Rossi auf trockener Strecke der schnellste Mann in Assen ist. Das lässt auch ein Blick auf die Zeitenliste des dritten Trainings bei trockenen Bedingungen vermuten. Rossi lag als Vierter nur 0,1 sec hinter Marc Márquez, im Rennen kann sich der Italiener meist nochmals steigern. «Ja, ich hoffe auf trockene Bedingungen im Rennen, denn unter diesen Verhältnissen war ich sehr konkurrenzfähig. Am Morgen machten wir einen Fortschritt mit dem Set-up. Ich hatte auch mit dem harten Hinterreifen eine gute Pace. Am Ende ließ ich einen weichen Reifen aufziehen und wurde Vierter, aber ich lag sehr nah an der Spitze dran. Nun müssen wir abwarten, wie das Wetter am Sonntag ist. Wenn es nass ist, hoffe ich, dass wir auch bei Regen konkurrenzfähig sein können», erklärte Rossi.

In der Gesamtwertung liegt der neunfache Weltmeister derzeit 22 Punkte hinter WM-Leader Marc Márquez und zwölf hinter seinem Teamkollegen Jorge Lorenzo, der nur von Startplatz 11 losfahren wird. Rossi bietet sich also eine gute Chance, Lorenzo von WM-Rang 2 zu verdrängen.

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