Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Klemen Gercar: Sein MXGP-Team bleibt 2020 in der WM

Von Johannes Orasche
Klemen Gercar (links) und sein Schützling Jaka Peklaj

Klemen Gercar (links) und sein Schützling Jaka Peklaj

Der zurückgetretene slowenische Motocross-GP-Fahrer Klemen Gercar hat eine neue Aufgabe im MXGP-Paddock: 2020 startet Jonathan Bengtsson für sein SixtyTwo Team.

Seine aktive Karriere hat Klemen Gercar in dieser Saison beendet. Der 28 Jahre alte Slowene, der sich 2013 den MX3-WM-Titel sichern konnte, war zuletzt mit seiner eigenen, privaten «SixtyTwo»-Struktur im MXGP-Fahrerlager vertreten. In einer durchwachsenen GP-Saison 2019, in der er von Verletzungen nicht verschont blieb, erkämpfte der Husqvarna-Privatier, der 2008 sein GP-Debüt feierte, bei sechs GP-Starts im August in Imola gerade einmal einen WM-Punkt.

Gercar, der zuletzt seiner langjährigen Partnerin einen erfolgreichen Heiratsantrag gemacht hat, wird 2020 ausschließlich als Teamchef im Paddock mit dabei sein. Zwei Stammfahrer sollen in diesem Team untergebracht werden. Einer der Fahrer wird der Schwede Jonathan Bengtsson (25) sein, der in seiner Wahlheimat im belgischen Lommel mit dem Deutschen Max Nagl eine Trainingsgemeinschaft gebildet hat.

«Wir bleiben bei Husqvarna und werden alle europäischen MXGP-Runden bestreiten», erklärte Gercar. «Wir haben noch vor Weihnachten Tests für Reifen, Motor und Dämpfer auf den GP-Pisten in Italien. Mit Jonathan verbindet uns eine Art Freundschaft. Er kennt meinen Stil, an die Dinge heranzugehen. Mit solider Arbeit können wir sicher gute Ergebnisse einfahren. Wir bekommen ein wenig Support von Husqvarna direkt aus dem Werk in Österreich. Jetzt liegt es zunächst mal an uns, ein paar gute Ergebnisse zu liefern, dann kann man auf mehr hoffen.»

Zweiter Fahrer im SixtyTwo Team ist mit Filip Olsson (17) ein weiterer Schwede, der bereits als ADAC-Junioren-Meister der Klasse 125 auf sich aufmerksam machen konnte. Olsson war 2019 in der EMX 250 für das deutsche Diga Procross Team auf einer Husqvarna unterwegs. 2020 soll er auch einige MX2-Rennen fahren, wenn es keine Überschneidungen gibt. Gercar: «Er braucht guten Support im Training. Ich bin überzeugt, er hat viel Potenzial. Filip hat schon einige starke Leistung gezeigt. Wir werden vor der Saison auch die drei Runden zur offenen italienischen Meisterschaft bestreiten.»

Mitte Oktober hat Gercar sein neues Team offiziell vorgestellt, mit Rennen zur EM und zur nationalen Serie hat er selbst im Herbst das Jahr ausklingen lassen. In Slowenien sicherte sich Gercar seinen sechsten Meistertitel. «Mein Vater hat mich mit 16 Jahren nach meinem EMX-Junioren-Titel nach Mailand geschickt zur EICMA-Messe, dort habe ich damals erste Kontakte geknüpft. Ich habe sehr lange und gute Verbindungen zu einigen Sponsoren und Partnern. Wenn man etwas zurückgeben kann, dann macht es Sinn, sonst ist es für die Sponsoren ja nur nur eine Spende. Ich bin auch sehr happy, dass mir MXGP die Chance gibt», ergänzte er.

Den neuen, riesigen LKW-Auflieger hatte der Slowene aus Lukovica bereits im Herbst im GP-Paddock im Einsatz. «Wir haben fast ein Jahr lang am neuen Truck gearbeitet. Mein Vater hat die Einrichtung gemacht», berichtet Gercar. «Aber im Endeffekt geht es um die Personen, den Support, Mechaniker und vieles mehr. Vor 24 Jahren habe ich meine erste Trophäe gewonnen. Ich beginne jetzt ein neues Kapitel in meinem Leben», freut sich Gercar, der weiter auch den jungen Slowenen Jaka Peklaj unterstützen will, der in der EMX-Klasse 125 antreten soll.

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