Pit Beirer: Cross und Enduro-WM 2014 mit Husqvarna

Von Günther Wiesinger
Husqvarna: 2014 in der Cross-WM

Husqvarna: 2014 in der Cross-WM

KTM-Chef Stefan Pierer hat die Marke Husqvarna übernommen und will mit ihr 2014 international gross in Erscheinung treten.

KTM hat einen riesigen Erfolg gelandet und mit Ken Roczen letzten Sonntag die US-Supercross-Meisterschaft gewonnen. Auf Pit Beirer, Head of Motorsports bei KTM, kommt jetzt eine Mammutaufgabe zu. KTM-Firmenchef Stefan Pierer hat mit dem Kauf von Husqvarna den nächsten grossen Coup gelandet und hat mit dieser Traditionsmarke grosse Pläne. Husqvarna wird 2014 in der MX1- und MX2-WM fahren und mit drei bis vier Werksfahrern die Enduro-WM bestreiten.

KTM hat Honda 2012 in der Moto3-WM besiegt, 2013 bei der Dakar-Rallye und in der US-Supercross-Serie. Wie gross ist die Genugtuung?

Honda ist unser Lieblingsgegner. Wir haben jetzt in der US-Supercross-Serie durch den Titelgewinn von Ken Roczen gezeigt, dass wir uns nicht verstecken müssen. Auch in der Moto3 und Rallye-Szene sieht Honda, dass KTM ernstzunehmen ist. Es gibt einige Motorsport-Disziplinen, wo wir sie herausfordern können. Und Werksfahrer wollen sie uns ja auch wegnehmen.

Du sprichst von den Dakar-Spezialisten Despres und Coma?

Coma bleibt bei uns; Despres ist bei uns weg. Aber es sieht so aus, als würde er eher bei Yamaha landen. Er hat sich auch mit Honda nicht geeinigt.

Der KTM-Vorstandsvorsitzende Stefan Pierer hat Husqvarna gekauft. Jetzt wird die Produktionsstätte in Italien zugesperrt?

Ja, es wird künftig in Mattighofen produziert. KTM hat als Offroadhersteller mit den heutigen Stückzahlen das Potenzial sehr weit ausgereizt. Wir stehen an. Mit Husqvarna haben wir jetzt eine zweite starke Marke im Konzern. Eine Marke mit einem grossen Namen, die wir wieder auf die Erfolgsspur bringen wollen.

Inzwischen ist durchgesickert, dass KTM die Marke Husaberg langsam beerdigen und sie in der Marke Husqvarna aufgehen lassen wird.

Das kann ich vorläufig nicht bestätigen. Tatsache ist, dass wir Husaberg einst aus der Husqvarna-Pleite herausgekauft haben. Aber mehr als 6000 oder 7000 Stück sind mit diesem Nischenhersteller nicht zu verkaufen.

Deshalb macht es wohl Sinn, sich auf Husqvarna zu konzentrieren?

Ja, wir sehen bei Husqvarna das Potenzial, mittelfristig auf 20.000 verkaufte Motorräder im Jahr zu kommen. Das war einmal eine starke Marke.

Bis KTM seinen Siegeszug antrat. Die Husqvarna-Kunden warten jetzt auf neue Sportaktivitäten. Was ist geplant?

 Wir werden für 2014 ein ordentliches Sportprogramm zusammenstellen. Es ist nicht so, dass jetzt in der Sportabteilung von Husqvarna die Lichter ausgehen. Fix ist, dass wir in der Cross-WM mit einer 250er und einer 450er die MX2 und MX1 fahren. Dazu werden wir in der Enduro-WM nächstes Jahr ein Werksteam mit drei bis vier Fahrern ins Rennen schicken.

In der Rallye-Szene und bei der Dakar hat sich KTM durch die Übernahme von Husqvarna einen lästigen Rivalen vom Hals geschafft?

Im Rallye-Sport werden wir mit Husqvarna ein Jahr pausieren und 2015 einen Wiedereinstieg machen. Jetzt haben wir vorläufig alle Hände voll zu tun, um neue Werks-Motorräder zu bauen.

Muss man sich die Werks-Husqvarna 2014 als umlackierte KTM-Maschinen vorstellen?

Nein, es werden zwar gewisse Einflüsse von KTM zu sehen sein. Aber die Husqvarna-Werksmaschinen werden keine KTM-Kopien sein. Bei Husqvarna existieren erstklassige Motoren. Wir gehen davon aus, dass alle Kunden damit viel Freude haben werden.

Aber die Entwicklungsabteilungen werden in Mattighofen oder Munderfing zusammengelegt?

Es wird einen eigenen Nr.-1-Technikchef bei Husqvarna geben. Der kannauch von aussen kommen. Wir sind gerade dabei, ein gescheitesOrganigramm aufzustellen. Wir werden auch einen hochkarätigenTeammanager für Husqvarna engagieren.

Unser Entwicklungschef Philipp Habsburg hat aber weiter die Gesamtverantwortungund muss sich eine Husqvarna-Mannschaft aufbauen. Bei KTM sind alleMitarbeiter ausreichend beschäftigt; sie können also die Werks-Huskysnicht so nebenher bauen.

Wir nehmen diese neue Herausforderung sehr ernst. Deshalb braucht es mitder Zeit eine eigene kompetente Mannschaft für Husqvarna.

Herr Pierer möchte aber, dass der Sport und die Entwicklung zentral geführt werden, also von Beirer und Habsburg. 

Und wer entscheidet dann, welcher Spitzenfahrer bei KTM fährt und wer zu Husqvarna versetzt wird? Streift sich dann Pit Beirer zwei Teamhemden gleichzeitig über? Du bist doch ein Oranger durch und durch?

Hm. Das lassen wir jetzt auf uns zukommen. Das werden wir mit unserem Chef Stefan Pierer noch beratschlagen.

 

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