Formel 1: Adrian Newey über sein Unglück

Exklusivinterview mit Dennis Ullrich (KTM)

Von Thoralf Abgarjan
Dennis Ullrich schaffte in Frankreich ein Top-6-Ergebnis

Dennis Ullrich schaffte in Frankreich ein Top-6-Ergebnis

Mit seinem Top-6-Ergebnis im zweiten Lauf von Saint Jean d'Angely hat sich Dennis Ullrich vom Team Sarholz-KTM mit einem Paukenschlag gegen die etablierten Werksfahrer durchgesetzt.

Nach dem Start zum zweiten Lauf in Saint Jean d'Angely trauten die deutschen Fans ihren Augen nicht: Während Blitzstarter Max Nagl (Husqvarna) des öfteren an der Spitze des Feldes auftaucht, muss man normalerweise etwas genauer hinschauen, um die private Sarholz-KTM im Feld der 40 weltbesten Fahrer zu lokalisieren. 

In Frankreich legte Ullrich einen jener Blitzstarts hin, für die er in der Masters-Serie bekannt ist! Während der ersten Runden rangierte der Deutsche direkt hinter WM-Leader Tim Gajser (Honda) und Titelverteidiger Romain Febvre (Yamaha).

Und: Der Sarholz-Pilot hielt sich erstaunlich gut. Zwar wurde er in Runde 3 von Pole-Setter Evgeny Bobryshev (Honda) überholt, aber bis zur Halbzeit des Rennens konnte er Kawasaki-Werksfahrer Clement Desalle, Jordi Tixier, Valentin Guillod, Glenn Coldenhoff, Max Nagl, Antonio Cairoli und viele andere große Namen hinter sich halten.

Als dann zu Mitte des Rennens Desalle am Deutschen vorbei ging, war zu befürchten, dass das höllische Tempo an der Spitze nun doch seinen Tribut forderte.

Weit gefehlt! Ullrich hielt sich weitere 5 Runden auf dem 5. Platz auf, bevor Coldenhoff und Searle und im weiteren Verlauf auch Guillod (der in Frankreich eine bemerkenswerte pace hatte) vorbeigehen konnten. Wer nun dachte, dass 'Ulle' sich mit Rang 8 zufriedengeben würde, hatte sich getäuscht: Er startete einen Schlussspurt und holte einen sensationellen 6. Rang!

Für SPEEDWEEK.com Grund genug, bei Dennis Ullrich exklusiv nachzuhaken.

Wie kam es dazu, dass Du in Saint Jean d'Angely den Schalter umgelegt hast?
«Die Strecke in Frankreich lag mir schon immer sehr gut. Der harte Boden mit vielen Rillen kam mir entgegen. Dazu haben wir die letzten Wochen hart gearbeitet, was sich jetzt ausgezahlt hat.»

Der gute Start im zweiten Lauf war der Schlüssel zum Erfolg, hast Du etwas anders gemacht als sonst?
«Ich bin ja ein guter Starter. Nur in der WM habe ich gegen die Werksbikes doch erschwerte Bedingungen. Deswegen sind die Starts nicht immer perfekt. Wenn man direkt vorne ist, kann man direkt seinen Rhythmus fahren und muss sich nicht hinten im Getümmel herumschlagen.»

Was ist in den letzten beiden Runden passiert? Haben Searle und Guillod Fehler begangen oder konntest Du noch kurz vor Schluss überholen?
«Ich denke, Searle ist etwas eingegangen und wir konnten beide in einer Kurve an ihm vorbeigehen. Direkt eine Kurve später hatte Guillod einen kleinen Hänger und ich konnte in einer anderen Spur davon profitieren und direkt vorbeifahren.»

Als Du im zweiten Lauf direkt hinter Febvre und Gajser warst, hast Du hautnah deren 'pace' im Rennen gespürt. Was ging Dir in dem Moment durch den Kopf?
«Der Speed der beiden ist schon sehr beeindruckend.»

Du hast gezeigt, dass Top-10-Platzierungen möglich sind. Wie kannst Du künftig die notwendige Konsistenz erreichen?
«Wir werden natürlich weiter daran arbeiten und wenn die Starts konstanter werden, kann ich den Speed dort auf jeden Fall mitgehen.»

Nach diesem Ergebnis: Was sind Deine Ziele für die WM 2016?
«Da hat sich nicht viel geändert. Ich möchte auf jeden Fall den Titel ADAC MX Masters gewinnen und weitere Top 10 Platzierungen in der WM einfahren.»

Auch Burkhard Sarholz ist von Ullrichs Leistung angetan: «Die harte Arbeit der letzten Wochen macht sich bezahlt. Ich bin und war immer davon überzeugt, dass Dennis in die Top-10 fahren kann. Auf die Leistung kann Dennis aufbauen und voller Selbstvertrauen nach Aichwald zu den Masters fahren», erklärte der Teamchef.

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