KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Troy Corser unter Strom: Comeback mit 47 Jahren?

Von Günther Wiesinger
Troy Corser liebäugelt mit einem Comeback

Troy Corser liebäugelt mit einem Comeback

Als zweifacher Superbike-Weltmeister und als Mr. Superpole mache sich Troy Corser einen Namen. Kehrt der Australier sieben Jahre nach seinen Rücktritt wieder auf die Rennstrecke zurück?

Am kommenden Wochenende müssen die Teams des neuen MotoE-Weltcups ihre Fahrerkandidaten für die fünf Rennen umfassende Saison 2019 veröffentlichen. Bisher haben LCR (De Puniet), Intact (Raffin) und das Ángel Nieto Team (Terol) die Karten auf den Tisch gelegt.

Jetzt zeichnet sich ab, dass auch ein ehemaliger Superbike-Weltmeister ins illustre Startfeld mit den elektrischen Energica Evo-Einheits-Motorrädern aufrücken könnte. Troy Corser sah sich beim Aragón-GP um und klopfte bei etlichen MotoE-Teams an.

Corser, der am 27. November 47 Jahre alt wird und 1996 (auf Aprilia) als erster Australier die Superbike-WM gewann, dürfte nach einer Einnahmequelle suchen. Seinen Job als Markenbotschafter von BMW ist er seit 2016 los. 2017 bot er sich in Silverstone beim Red Bull KTM-MotoGP-Team als Riding Coach an.

Die Bilanz des Australiers kann sich sehen lassen: Er trat in der SBK 1991 erstmals auf Phillip Island an, den letzten Superbike-WM-Lauf bestritt er 2011 in Portimão. Er gewann die WM 1996 und 2005 (auf der Alstare-Suzuki), errang bei 374 Starts immerhin 33 Laufsiege, 43 Pole-Position und drehte 45 schnellste Rennrunden. Insgesamt sammelte er in der Superbike-WM 4021,5 Punkte ein.

Zum Ausklang seiner SBK-Karriere trat «Troy the Boy» im offiziellen BMW-Werksteam an, seine Teamkollegen waren Ruben Xaus und Leon Haslam;2011 wurde er als Markenbotschafter in Rente geschickt. Spätere Pläne mit der Gründung eines BMW-Superbikes-Teams scheiterten.

Im MotoE-Weltcup verfolgt Corser ernste Absichten. Er ließ sich von der Dorna und von der Teamvereinigung IRTA in Aragón mit einigen Teams in Kontakt bringen. Ob es bis zum kommenden Wochenende zu einem Deal kommt, wird sich zeigen.

Fahrer wie Stefan Bradl und Sandro Cortese haben MotoE-Anfragen abgelehnt. Bradley Smith ist bei Petronas im Gespräch. Auch Domi Aegerter schließt eine Teilnahme nicht aus, wenn alle anderen Stricke (Moto2, SSP und SBK) reißen.

Die MotoE-Saison 2019 besteht aus fünf Rennen:
Jerez - 5. Mai
Le Mans - 19. Mai
Sachsenring - 7. Juli
Spielberg - 11. August
Misano - 15. September

Als letzter MotoE-Rennstall wurde das SIC-58-Team bestätigt, damit sind es insgesamt zwölf Teams. In der Startaufstellung werden 18 Maschinen stehen.

Je zwei Fahrer setzen die Teams Tech3, LCR, Pramac Racing, Avintia Esponsorama Racing, Gresini Racing und Ángel Nieto ein. Jeweils einen Fahrer betreuen Petronas Sprinta, Marc VDS, Ajo Motorsport, Pons Racing, Dynavolt Intact GP und SIC58 Squadra Corse.

Auch die Termine der Tests in Jerez stehen fest: 23. bis 25. November 2018, 13. bis 15. März und 23. bis 25. April 2019. Neben Titelsponsor Enel sind auch Bike-Hersteller Energica, Reifenlieferant Michelin und Logistik-Partner DHL als Unterstützer der Serie bestätigt. Technische Partner sind Dell’Orto, Regina, Brembo, Marchesini und Öhlins.


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