Schock für Lukas Tulovic: Jerez-Wildcard abgelehnt!

Lukas Tulovic hofft immer noch auf einen Wildcard-Einsatz
Traditionell spendiert Pirelli dem Deutschen Superbike-Champion einen Wildcard-Einsatz in der Weltmeisterschaft und übernimmt neben den Kosten für die Reifen auch das Nenngeld. Sämtliche anderen Kosten werden den Fahrern und ihren Teams überlassen.
Matthias Moser, Chef des Teams Triple-M Ducati Frankfurt, ließ sich davon nicht abschrecken und wollte Deutschlands neue Nummer 1 Lukas Tulovic die Chance ermöglichen, Mitte Oktober beim Finale der Superbike-WM in Jerez mit Wildcard dabei zu sein. Dafür hätte der rührige Hesse sogar zusätzliche Kosten in Kauf genommen: «Da wir kein eigenes Motorrad für den WM-Einsatz haben, habe ich beim Ducati-Test-Team angefragt. Und von da kam das Okay, er könnte in Jerez fahren.»
Am 2. Oktober der Schock: Promoter Dorna lehnte den Wildcard-Einsatz ab! Für diese Entscheidung nannte SBK Executive Director Gregorio Lavilla Moser mehrere Gründe.
Wildcards müssen laut Reglement 45 Tage vor dem Event beantragt werden. Da zwischen dem IDM-Finale in Hockenheim am letzten September-Wochenende und Jerez nur drei Wochen liegen, hätte Moser die Wildcard bereits Anfang September beantragen müssen – auf das Risiko hin, dass Tulovic die IDM nicht gewinnt und sich Pirelli entsprechend auch nicht beteiligt.
Dass ein solcher Wildcard-Einsatz so früh angemeldet werden muss, hat logistische und organisatorische Gründe.
«Sobald wir die Teilnehmer kennen, nehmen wir die gesamte Paddock- und Garagenverteilung vor», erklärte Lavilla. «Die letzte Veranstaltung in Jerez mit begrenztem Platz und allen Kategorien hat zur Folge, dass alle 300er- und einige Supersport-Teams mit ihren Lastwagen im Paddock sein müssen. Das ist eine enorme Arbeit, die wir mit ausreichender Vorlaufzeit erledigen, da dasselbe Personal auch die Veranstaltungen durchführen muss. Das Problem hierbei ist nicht nur die Nichteinhaltung der Frist, sondern auch, dass wir keinen Platz anbieten können – keine Garage und keinen Platz im Fahrerlager für einen Lkw und ein Zelt.»
Der Ex-Rennfahrer bietet Moser kulanzhalber eine mögliche Lösung an; denn auch Dorna hätte Tulovic und das frühere WM-Team Triple-M gerne dabei. Sollte es gelingen, dass die deutsche Truppe bei einem Team mit Box Unterschlupf findet, dann würde Lavilla die Teilnahme bewilligen. Ob sich das bewerkstelligen lässt, prüft Moser derzeit.