Dixon über Superbike-WM: «Kann es kaum erwarten!»
Jake Dixon
Jake Dixon erlebt 2025 seine bislang stärkste Saison in der Moto2-WM. In Malaysia konnte er seinen dritten Saisonsieg erzielen – es war zugleich sein sechster Podestplatz in diesem Jahr.
2025 tritt Dixon im Team Marc VDS auf Boscoscuro an – zuvor war er immer auf Kalex unterwegs. Die Umstellung auf das italienische Chassis fiel ihm leicht, er konnte das zweite Saisonrennen in Argentinien gewinnen, auch in Austin stand der 29-Jährige ganz oben auf dem Podest. Danach folgte eine längere Durststrecke, insbesondere zur Saisonmitte lief es nicht mehr und es folgten Platzierungen außerhalb der Top-10. In Assen und auf dem Sachsenring konnte Dixon mit den Rängen 4 und 3 wieder zwei Top-Ergebnisse erzielen. Nach erneut zwei enttäuschenden Grands Prix in Brünn und auf dem Red Bull Ring ging es ab dem Ungarn-GP wieder aufwärts. Verantwortlich dafür waren vor allem personelle Veränderungen in seinem Team.
«Nach einer schwierigen Saisonmitte ist viel passiert in unserem Team. Es wurden einige schwierige Entscheidungen getroffen, das Team brachte die Leute, die ich vorgeschlagen hatte. Nach all den Ereignissen ging es stetig aufwärts», blickte Dixon zurück. «Ich möchte mich auch bei Chaz Davies für seine Hilfe in Balaton bedanken – er half uns dabei, wieder in die Spur zu finden. In diesem Sport ist alles vom Team und dem Fahrer abhängig. Wenn man dem Fahrer das gibt, was er braucht, dann erbringt er die Leistung.» Mit dem Sieg in Sepang kletterte der Familienvater in der Gesamtwertung auf den 4. Platz. Auf den neuen WM-Leader Diogo Moreira fehlen ihm 41 Punkte, womit er noch theoretische Chancen auf den WM-Titel hat.
Dixon fährt seit 2019 in der Moto2-WM. Sein Weg in die Motorrad-Weltmeisterschaft war ungewöhnlich und er trat nie in der Moto3 an. Seine ersten Erfahrungen sammelte er in der nationalen Aprilia-125cc-Superteens-Meisterschaft im Jahr 2010. Ein Jahr später stieg er in die Aprilia RRV450 Challenge auf. 2015 feierte er mit dem dritten Platz in der nationalen Supersport-600-Meisterschaft seinen ersten größeren Erfolg. Zwei Jahre später holte Dixon in der Britischen Superbike-Meisterschaft zwei Siege und wurde am Jahresende Sechster. Gleichzeitig debütierte er beim Silverstone-GP in der Moto2-Weltmeisterschaft.
In der Saison 2018 krönte er sich in der BSB zum Vizemeister, woraufhin er für 2019 einen Platz im Angel-Nieto-Moto2-Team erhielt. Zwar landete er nur zwei Mal in den Punkten, dennoch überzeugten seine Leistungen das Petronas-Sprinta-Racing-Team, das ihn für 2020 und 2021 unter Vertrag nahm. Dixon landete regelmäßig in den Punkterängen, was ihm in Großbritannien und Aragon einen Start in der MotoGP-Klasse ermöglichte. Dixon sprang dort für den verletzten Franco Morbidelli bei Petronas Yamaha SRT ein, blieb jedoch punktelos. Danach folgten drei Jahre im Moto2-Team von Aspar, wo er die Gesamtränge 6, 4 und 8 erzielte.
Für den Aufstieg in die MotoGP hat es leider nie gereicht. «Unglücklicherweise bin ich in den Augen mancher ich nicht gut genug für die MotoGP. Ob das so stimmt, weiß ich nicht», grübelte Dixon. «Klar, ich bin schon etwas älter, aber ich werde immer besser. Ich lerne immer noch sehr viel, wenn ich fahre. Ich bereue nichts und ich bin glücklich darüber, dass ich hierhergekommen bin. Honda gab mir eine großartige Möglichkeit in der Superbike-WM, wofür ich sehr dankbar bin. Ich kann es kaum erwarten, was das nächste Kapitel in meinem Leben für mich bereithält.»
Werden dem Briten die Erfahrungen aus der Moto2 in der Superbike-WM zugutekommen? «Seit ich mit 23 Jahren in die Motorrad-Weltmeisterschaft eingestiegen bin, habe ich so viel hinsichtlich meiner Fahrtechnik gelernt. Ich bin von Strecken gekommen, die nur halb so groß sind wie diese (Sepang, Anm.) – mit kleinen Sturzräumen und sehr welligem Asphalt. Da gehst du nicht so ans Limit wie auf den GP-Pisten», schmunzelte er. «Glücklicherweise konnte ich aufsteigen und Rennen gewinnen. Ja, man kann sagen, dass ich keine Weltmeisterschaft gewonnen habe, aber ich bin immer noch in der Lage, GPs zu gewinnen – insgesamt habe ich sieben gewonnen. In den ersten Jahren ging es darum zu lernen und ich konnte mich stark weiterentwickeln. Jetzt befinde ich mich in meiner Blütezeit!»










