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Dall’Igna: Alle gegen Ducati – kein fairer Wettbewerb

Von Ivo Schützbach
Der zweifache Superbike-Champion Alvaro Bautista setzt alle Hebel in Bewegung, damit das Mindestgewicht für den Fahrer in voller Montur abgeschafft wird. Wie Ducati-Rennchef Gigi Dall’Igna die Auswirkungen beurteilt.

Seit 2024 gibt es in der Superbike-WM ein Mindestgewicht für den Fahrer in voller Montur, nennenswert davon betroffen ist derzeit nur der kleingewachsene, leichte und drahtige Alvaro Bautista. Der Spanier wettert seit der Einführung dieser viel diskutierten Vorschrift dagegen und hat die letzten beiden Veranstaltungen der Weltmeisterschaft 2025 in Estoril und Jerez genutzt, um Unterschriften für die Abschaffung der Gewichtsregel zu sammeln.

Erstaunlich: Von den 23 Stammfahrern dieser Saison haben die Petition bis auf Jonathan Rea alle unterschrieben – der Nordire fuhr in Jerez sein letztes Rennen und will sich heraushalten.

Eingeführt wurde die Regel nur, weil sich die Hersteller im Herbst 2023 dafür stark machten. Promoter Dorna und der Motorrad-Weltverband FIM standen diesem Thema immer schon neutral gegenüber, folgten aber dem Willen der Herstellervereinigung MSMA.

Zwei Jahre später verhält es sich so, dass Dorna und FIM dazu tendieren sich der Fahrermeinung anzuschließen, bis auf Ducati sind aber immer noch alle Hersteller für die Gewichtsregel. Womit sie Stand heute bleibt, denn ohne einhellige Meinung innerhalb der MSMA gibt es keinen Beschluss in der Superbike-Kommission, in welcher Vertreter von Dorna, FIM und MSMA – einstimmig – entscheiden.

Gigi Dall’Igna, General Manager Ducati Corse, hat sich intensiv mit der Regel und ihren Auswirkungen befasst – unabhängig vom betroffenen Alvaro Bautista. Der Italiener stellt fest, dass zukünftig bei gleich talentierten Fahrern jener den Vorzug erhalten wird, mit dem ein Team kein Gewicht zuladen muss.

Als Ingenieur betrachtet der Mastermind der Roten das Thema vor allem aus physikalischer Sicht. «Sich bewegende Masse hat nicht den gleichen Effekt wie am Bike fixierter Ballast», erklärte Dall’Igna im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Ein Fahrer ist sich bewegender Ballast. Selbst wenn er recht schwer ist, kann er sein Gewicht auf dem Motorrad so einsetzen, dass er damit in gewissen Situationen Vorteile erzielt. Schwere Fahrer haben zweifellos Nachteile. Diese sind aber nicht so groß, wie sie die derzeitigen Regeln leichten Fahrern aufbürden.»

«Für die Superbike-WM halte ich diese Vorschrift nicht wirklich für korrekt», bemerkte der Ducati-Rennchef. «Denn sie ist das Ergebnis von Verhandlungen zwischen uns, wir sind die einzigen, die diese Regel nicht wollen, und den anderen. Alvaro gewann damals fast alle Rennen, wir hatten alle anderen gegen uns. Es waren also keine fairen Verhandlungen. Meiner Meinung nach könnte es einen Punkt in den Regeln zu diesem Thema geben, aber nicht, wie er jetzt ist.»

Ducati stimmte der Einführung der Gewichtsregel damals zu, handelte im Gegenzug aber heraus, dass das Drehzahllimit abgeschafft wird. Für den Hersteller aus Bologna war das ein akzeptabler Kompromiss, niemand dachte, dass Bautista mit dem Zusatzgewicht so große Schwierigkeiten haben würde und seine Siegfähigkeit so gut wie verliert.

2022 und 2023 gewann der heute fast 41-Jährige in 72 Rennen 43 Mal und stand 62 Mal auf dem Podium. In den zwei Jahren seither gelangen Bautista lediglich 4 Siege, er schaffte es immerhin noch 39 Mal die Top-3. Gegen Toprak Razgatlioglu (BMW) und Nicolo Bulega (Ducati) war der Spanier aber in beiden Jahren fast immer chancenlos.

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