Yari Montella (Ducati): Selbstkritik vor Eigenlob
 
            Yari Montella
Seit 2023 fährt Yari Montella für das Ducati-Team Barni Racing. Nach zwei Jahren Supersport-WM stieg der 25-Jährige als Vizeweltmeister in die Superbike-WM an die Seite von Danilo Petrucci auf. Montella überraschte im ersten Saisondrittel mit einigen Top-10-Ergebnissen, aber ab Misano folgte Rennsturz auf Rennsturz. Als die Saison in Jerez ausklang, standen zwölf Ausfälle und nur der 18. WM-Rang zu Buche. Montella und auch sein Team hatten mehr erwartet.
«Wir sind gut gestartet, sogar besser als wir gedacht hatten. Wir haben gesehen, dass das Potenzial da war, und in den ersten Rennen haben wir gute Ergebnisse erzielt», blickte Montella bei Corsedimoto auf den Saisonauftakt in Australien zurück. «Dann geriet ich jedoch in eine Art Negativspirale. Ich habe Fehler gemacht, bin oft gestürzt, hatte einige Probleme mit dem Motorrad. Ich habe mental eine sehr schwierige Zeit durchgemacht. Es schien, als wäre ich in einen Strudel geraten, aus dem ich nur schwer wieder herauskommen konnte.»
Montella weiter: «Die vielen Stürze haben mir dabei sicherlich nicht geholfen. Die Stürze waren nicht auf übermäßige Begeisterung oder Geschwindigkeit zurückzuführen. Ich glaube, sie wurden durch Unerfahrenheit verursacht. Glücklicherweise habe ich mich nie allzu sehr verletzt, auch wenn die Stürze natürlich meine Moral stark beeinträchtigt haben.»
Der Ducati-Pilot blickt selbstkritisch auf seine Rookie-Saison und gab sich eine schlechte Note. Zur Info: Das italienische Schulnotensystem reicht von 1 bis 10, wobei 10 die beste Note ist. «Eine fünf – ich verdiene keine ausreichende Note. Die ersten Rennen hätten vielleicht eine Sieben verdient, aber dann lief es schlecht, und wenn ich sagen würde, dass es eine Sechs war, wäre ich nicht ehrlich zu mir selbst», grübelte Montella. «Was bleibt, sind die Zahlen, die Ergebnisse, und die fehlten. Die Saison 2026 hat für mich bereits in Jerez begonnen. Dieses Jahr habe ich einige Joker ausgespielt und ich glaube, dass ich für das nächste Jahr nicht mehr viele übrig habe.»










