Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Superbike-WM in Jerez: Ohne Geld vom Staat ist es aus

Von Ivo Schützbach
Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta besuchte vergangenen Sonntag für wenige Stunden die Superbike-WM in Jerez. Dabei ging es vor allem um Gespräche bezüglich einer Fortsetzung des Events in Jerez.

Carmelo Ezpeleta ist bei den Superbikes ein seltener Gast. Seit Herbst 2012 besitzt seine Firma Dorna neben den kommerziellen Rechten an MotoGP auch jene der seriennahen Superbike-WM. Ezpeleta überlässt dieses Spielfeld seiner linken Hand Javier Alonso, für das Tagegeschäft sind Daniel Carrera und Gregorio Lavilla zuständig.

Dass Ezpeleta in Jerez war, hatte politische Gründe. Dass er im Vorbeigehen dem neuen Weltmeister Jonathan Rea gratulieren konnte, war ein schöner Nebeneffekt für den spanischen Granden.

2015 war das letzte Jahr eines dreijährigen Vertrags zwischen Dorna und dem Circuito de Jerez zur Austragung der Superbike-WM. Finanziell für die Rennstrecke kein gutes Geschäft: Mit den niedrigen Zuschauerzahlen können die Kosten nicht gedeckt werden, alleine die Gebühren von der Dorna betrugen 600.000 Euro pro Rennen.

Letztes Wochenende war der bislang schlechteste Superbike-Event für Jerez. Die Gründe dafür legte gegenüber SPEEDWEEK.com einer der Rennstrecken-Manager exklusiv offen: «Obwohl das Rennen im Kalender stand, kam das finale Okay der Lokalregierung erst Ende August. Die Superbike-WM ist ein gutes Produkt, aber zu teuer.»

Der Manager weiter: «Wenn wir 250.000 Euro oder knapp die Hälfte des jetzigen Preises bezahlen müssten, wäre das okay. Dann rechnet es sich für uns, weil viele Superbike-Teams während des Winters bei uns testen. Die Tests helfen uns dabei die Kosten zu decken. MotoGP kommt nicht mehr zum Testen zu uns, nur noch Moto2 und Moto3.»

Dorna will Jerez ein Paket mit MotoGP und Superbike verkaufen. Aus diesem Grund traf sich Ezpeleta mit Vertretern der Regierung von Andalusien. Die Stadt Jerez kann für die Finanzierung des Superbike-Rennens nicht mehr aufkommen, jetzt ist die Region gefragt.

Kommt es zu keiner Einigung, sehen wir 2016 in Spanien lediglich das Rennen im MotorLand Aragón – als Europaauftakt. «In Spanien interessiert sich niemand für Superbike, alle schauen nur auf MotoGP», kritisiert Aprilia-Werksfahrer Jordi Torres, der bei seinem Heimrennen letzten Sonntag auf Rang 3 brauste.

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