Exklusiv: Alex Lowes (25) verrät seine MotoGP-Pläne
Alex Lowes fährt 2016 seine dritte Saison in der Superbike-WM. Nach zwei Jahren bei Suzuki hat er als Yamaha-Werksfahrer erstmals bestes Material. Was er über seine bisherigen Teamkollegen sagt.
2013 gewann Alex Lowes mit Samsung Honda die Britische Superbike-Meisterschaft. Für die folgenden zwei Jahre unterschrieb der Engländer einen Vertrag bei Crescent Suzuki, mit der altersschwachen GSX-R1000 war aber nicht mehr möglich, als einzelne Highlights zu setzen. Lowes’ Glanzstücke: Dritter in Buriram 2015, Dritter in Donington Park 2014 und Zweiter in Assen 2014.
Im Yamaha-Werksteam findet Lowes dieses Jahr alles vor, um den Durchbruch zur Spitze zu schaffen. Dass er mit Sylvain Guintoli einen ehemaligen Weltmeister (2014 auf Aprilia) an seiner Seite hat, wird bei der Entwicklung der neuen Yamaha R1 helfen.
Obwohl Lowes bei allen bisherigen Tests schneller war als Guintoli, lobt er dessen Qualitäten. Ist der Franzose wirklich ein spezieller Fahrer?
«Eugene Laverty war auch gut, er hatte viele Qualitäten», erzählte der Zwilling von Sam Lowes SPEEDWEEK.com. «Randy de Puniet fand bei Suzuki eine schwierige Situation vor, als er in die Superbike-WM kam. Das tut mir leid für ihn, ich wusste genau, was mit dem Motorrad los war. Die Situation war sehr schwierig. Er kam aus MotoGP, für ihn war es noch schwieriger.»
Der 25-Jährige weiter: «Sylvain wurde Weltmeister, weil er eine ruhige und die richtige Herangehensweise hat. Ist er der schnellste Fahrer in der Superbike-WM? Nein, das glaube ich nicht. Aber er hatte die Möglichkeit zu gewinnen und hat diese ergriffen. Dafür gebührt ihm mein Respekt. Ich war noch nie Weltmeister, noch nicht mal ein Rennen habe ich gewonnen.»
«Man muss eine Chance bekommen, das habe ich immer gesagt. Für die Chance jetzt bei Yamaha habe ich zwei Jahre in der Superbike-WM gearbeitet. Ich hatte schwierige Wochenenden, musste lernen wie es ist zu verlieren. Ich machte Fehler, musste alles verstehen lernen. Jetzt habe ich alle Werkzeuge, um einen guten Job zu erledigen.»
Erst Weltmeister, dann MotoGP
Das Yamaha-Management geht davon aus, dass das Pata-Team bis Mitte der Saison zur Spitze aufschließt. Dann soll der Triumphzug beginnen.
«Ich habe mit Yamaha einen Zwei-Jahres-Vertrag», hielt Lowes fest. «Sie erwarten, dass wir 2017 Weltmeister werden, so muss man das angehen. Um einen Platz in MotoGP zu bekommen, muss ich Superbike-Weltmeister werden und mir diese Möglichkeit verdienen. Im Moment verdiene ich keinen MotoGP-Platz, weil ich bei den Superbikes nicht die entsprechenden Ergebnisse einfuhr. Wenn ich jetzt zwei gute Jahre habe, bekomme ich die Chance. Wenn nicht, mache ich weiter wie bisher. Ich entschied mich für den Karriereweg Superbike, weil ich diese Chance hatte. Mein Bruder Sam hat einen sehr schwierigen Weg eingeschlagen, in dem er von der Supersport- in die Moto2-WM wechselte. Dieses Jahr kann er dort gewinnen. Nicht vielen Leuten ist klar, was er geleistet hat. Er fährt in Moto2 gegen Leute, die in Spanien Rennen fahren, seit sie 14 Jahre alt sind.»