KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Bennie Streuer: Zweifel an Technik der Konkurrenz

Von Rudi Hagen
Nur im Training konnten Streuer/Rousseau den WM-Leadern Reeves/Wilkes kurz folgen

Nur im Training konnten Streuer/Rousseau den WM-Leadern Reeves/Wilkes kurz folgen

Ex-Weltmeister Bennie Streuer und Beifahrer Kevin Rousseau wurden beim Gold Race in Assen Vierte. Die ersten Drei waren bis zu 35 Sekunden früher im Ziel. Streuer fordert bessere technische Kontrollen.

Das niederländisch-französische Team Bennie Streuer/Kevin Rousseau hatte am Samstag auf dem TT Circuit in Assen noch einen leichten Sturz und landete in der Qualifikation zum Seitenwagen-WM-Lauf Nummer 7 nur auf Platz 4.

«Im Rennen am Sonntag konnte ich mit den drei Teams vor mir nicht lange mithalten», wunderte sich Streuer später über die absolute Dominanz von Tim Reeves/Mark Wilkes, den Birchall-Brüdern Ben und Tom sowie den Finnen Pekka Päivärinta/Jussi Veräväinen, «sogar im Windschatten hatten wir keine Chance, obwohl meine Maschine gut lief und auch meine Rundenzeiten in Ordnung waren.»

Im Kampf um Platz 1 und 2 gaben sich die Erzrivalen Reeves/Wilkes auf ihrer Yamaha Adolf RS 600 mit den Birchalls (Yamaha LCR 600) die Kante, attackierten sich gegenseitig ein ums andere Mal bis hin zur leichten Karambolage in der Zielschikane.

Kurz vor Schluss spielte den Brüdern dann wieder einmal die Technik einen Streich. Urplötzlich unterbrachen Zündaussetzer ihres Motors den kontinuierlichen Vortrieb ihres Gespanns, so dass sie Päivärinta/Veräväinen passieren lassen mussten und nur Dritte wurden.

Streuer/Rousseau wurden Vierte mit sage und schreibe knapp 35 Sekunden Rückstand auf Reeves/Wilkes und 28 Sekunden auf die Drittplatzierten Birchalls. «Ehrlich gesagt verstehe ich das nicht», wunderte sich Bennie Streuer später, «bei den ersten WM-Läufen dieser Saison waren wir leistungsmäßig fast gleich. Aber bei den Rennen auf dem Sachsenring und in Ungarn fuhren sie plötzlich drei Sekunden schneller. Bei diesen Rennen gab es kaum technische Kontrollen. Und jetzt in Assen war die gleiche Lücke zwischen uns immer noch da. Ich hoffe, dass die Maschinen von Birchall, Reeves und Paivarinta schnell zerlegt und untersucht werden, so dass Klarheit über die Technik besteht.»

Sollte alles in Ordnung sein, will auch Streuer die Leistung der Konkurrenz anerkennen. «Wenn die Maschinen in Ordnung sind, kann ich ihnen nur ein großes Kompliment machen, aber solange es keine Klarheit gibt, habe ich Zweifel, ob sie den Vorschriften entsprechen.»

Stand Sidecar-WM nach 7 von 10 Rennen:

1. Tim Reeves/Mark Wilkes (GB), 171 Punkte. 2. Ben Birchall/Tom Birchall (GB), 120. 3. Pekka Päivärinta/Jussi Veräväinen (FIN), 119. 4. Bennie Streuer/Kevin Rousseau (NL/F), 90. 5. Sam Christie/Adam Christie (GB), 76. 6. Janez Remše/Eamon Mulholland (SLO/GB), 68. 7. Lewis Blackstock/Patrick Rosney (GB), 53. 8. Lukas Wyssen/Thomas Hofer (CH), 55. 9. Peter Kimeswenger/Jens Lehnertz (A/D), 50. 10. Alan Founds/Tom Christie (GB), 44. 11. Michael Grabmüller/Sébastien Lavorel (A/F), 40. 12. Jakob Rutz/Marcel Fries (CH), 34. 13. Eero Pärm/Mairon Meius (EST), 24. 14. Tassilo Gall/Sophie Sattelberger (D), 21. 15. Scott Lawrie/Emmanuelle Clément (GB/F), 30. 16. John Holden/Lee Cain (GB/GBM), 24. 17. Ricky Stevens/Ryan Charlwood (GB), 11. 18. Philippe Le Bail/Serge Leveau (F), 6. 19. Brian Gray/Jason Pitt (GB), 5. 20. Kees Endeveld/Jeroen Remmé (NL), 3.

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