Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

Wyssen/Hofer (LCR Yamaha) wieder in alter Stärke

Von Helmut Ohner
​ Mit den Plätzen 4 und 5 bei den WM-Läufen in Grobnik/Rijeka stellten Lukas Wyssen und sein Beifahrer Thomas Hofer unter Beweis, dass sie nach technischen Problemen an ihrem Gespann zu ihrer alten Stärke zurückgefunden

Mit dem fünften Platz in LE Mans starteten Lukas Wyssen/Thomas Hofer (Gustoil Sidecar Racing Team) gut in die neue Saison der Seitenwagen-Weltmeisterschaft 2019. Die beiden jungen Schweizer setzten sich damals gegen das britische Brüderpaar Sam und Adam Christie, im Vorjahr mit Rang 5 in der Weltmeisterschaft die Aufsteiger des Jahres, knapp durch.

Auf dem Pannonia Ring folgte dann ein herber Rückschlag. Der achte bzw. siebente Platz waren nicht, was sich Wyssen vom Rennwochenende in Ungarn versprochen hatte. Technisch stand er vor einem unlösbaren Problem. Wegen der hohen Motortemperatur verlor sein Seitenwagen so viel Leistung, dass er froh sein musste, das Ziel erreicht zu haben.

«Wir haben uns zuhause auf die Ursachenforschung gemacht und haben den Ölkühler als mögliche Fehlerquelle ausgemacht. Um sicher zu gehen haben wir ihn ausgetauscht.»

Auch bei den Gamma Racing Days auf dem TT Circuit in Assen lief es mit dem achten Rang noch nicht nach Wunsch. Zu lange waren Wyssen/Hofer in einen Zweikampf mit den französischen Duo Manuel Moreau/Sébastien Arifin verwickelt, um noch zu Bennie Streuer/Kevin Rousseau, den Christie-Brüdern und Paul Leglisse/Emmanuelle Clement aufschließen zu können.

«Manuel kenne ich aus meiner Zeit in der französischen Seitenwagen-Meisterschaft. Er ist sehr zweikampfstark, das hat er auch beim WM-Lauf in den Niederlanden unter Beweis stellen können. Erst im Laufe des Rennens hat er abgebaut und wir konnten uns von ihm absetzen. Da waren die anderen schon in weiter Ferne», erzählte Wyssen.

Bevor es zum Automotodrom Grobnik ging, verbrachte Wyssen mit seiner frisch angetrauten Liz einige Tage am Strand von Lovran, um Kraft für die Einsätze zu tanken. Immerhin hatte er sich einiges vorgenommen, was man auch deutlich in seiner Box sehen konnte. «Im Vorjahr bin ich hier 1:32,559 Minuten gefahren. Das muss heuer schneller gehen.»

Im freien Training und im Qualifying, die bei brütender Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit stattfanden, kamen Wyssen/Hofer an ihre Vorgabe noch nicht heran. Mit einer Zeit von 1:32,997 holten sich die Eidgenossen den siebenten Startplatz.

Doch im über zehn Runden gehenden Sprintrennen, das sie nach einsamer Fahrt hinter Tim Reeves/Mark Wilkes, Markus Schlosser/Marcel Fries und Pekka Päivärinta/Jussi Veräväinen an der vierten Position beendeten und damit zeigten, dass sie zur alten Stärke zurückgefunden hatten, schafften sie eine 1:32,336.

Am Sonntag begann das Goldrace (18 Runden) für die Schweizer mit einem Schreckmoment. Nach der Einführungsrunde musste die LCR Yamaha in aller Eile in die Boxenstraße geschoben werden, um noch schnell ein kleines Problem zu lösen. Das führte allerdings dazu, dass sie von der letzten Reihe ins Rennen gehen mussten.

Mit der Wut im Bauch preschten Wyssen/Hofer vom Start bis zur ersten Kurve an die dritte Stelle. «So ein Start müsste mir bei jedem Rennen gelingen. Sogar Reeves/Wilkes konnten wir kurz hinter uns lassen», grinste der 26-Jährige, dessen Vater Toni und Onkel Kilian 1988 die Europameisterschaft für sich entscheiden konnten.

Im Laufe des Rennens entwickelte sich ein abwechslungsreiches Duell zwischen den beiden und den Christie-Brüdern. Nach mehreren Platzwechseln hatten schließlich die Briten das bessere Ende für sich. «Die letzten beiden Runden wurde ich von heftigen Krämpfen im Bein behindert. Ich konnte fast nicht mehr die Gänge wechseln.»

Resultat Sprintrace
1. Tim Reeves/Mark Wilkes (GB), Adolf RS Yamaha, 10 Runden in 15:29,453 min. 2. Markus Schlosser/Marcel Fries (CH), LCR Yamaha, 5,206 sec. zur. 3. Pekka Päivärinta/Jussi Veräväinen (SF), LCR Yamaha, +5,268 sec. 4. Lukas Wyssen/Thomas Hofer (CH), LCR Yamaha. 5. Kees Endeveld/Jeroen Remme (NL), Adolf RS Kawasaki. 6. Janez Remse/Manfred Wechselberger (SLO/A), Adolf RS Yamaha. 7. Rupert Archer/Steve Thomas (GB), Adolf RS Yamaha.

Ergebnis Goldrace
1. Ben Birchall/Tom Birchall (GB), LCR Yamaha, 18 Runden in 27:47,869 min. 2. Markus Schlosser/Marcel Fries (CH), LCR Yamaha, 8,028 sec. zur. 3. Pekka Päivärinta/Jussi Veräväinen (SF), LCR Yamaha, +8,461 sec. 4. Sam Christie/Adam Christie (GB), LCR Yamaha. 5. Lukas Wyssen/Thomas Hofer (CH), LCR Yamaha. 6. Josef Sattler/Uwe Neubert (D), Adolf RS Kawasaki. 7. Janez Remse/Manfred Wechselberger (SLO/A), Adolf RS Yamaha. 8. Rupert Archer/Steve Thomas (GB), Adolf RS Yamaha.

WM-Stand (nach 8 von 10 Rennen)
1. Tim Reeves/Mark Wilkes (GB), Adolf RS Yamaha, 160 Punkte. 2. Birchall/Birchall, 148. 3. Päivärinta/Veräväinen, 137. 4. Schlosser/Fries, 121. 5. Christie/Christie, 74. 6. Wyssen/Hofer, 60. 7. Kees Endeveld/Jeroen Remme (NL), Adolf RS Kawasaki, 55. 8. Archer/Thomas, 49. 9. Streuer/Rousseau, 42. 10. Remse/Wechselberger, 34.

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